Ziel des Projekts ist, eine vielseitige Organoid-on-a-Chip-Plattform für Hunde zu schaffen, die Tierversuche ersetzt. Der Schwerpunkt hierbei liegt auf dem Gastrointestinaltrakt und verwandten Organen.
Neue Ersatzmethoden für Tierversuche erforschen
Der Wissenschaftsfonds FWF fördert in der dritten Runde des Förderprogramms „Ersatzmethoden für Tierversuche“ sieben Projekte. Die Erkenntnisse der neuen Forschungsprojekte sollen dazu beitragen, Tierversuche in der Wissenschaft zu ersetzen, sie weiter zu reduzieren oder die Belastung von Tieren zu mindern.
Insgesamt reichten 31 Forschende von sieben verschiedenen Forschungsstätten ihre Projekte mit einem Antragsvolumen von 11,6 Millionen Euro ein. Davon konnte der FWF sieben Anträge aufgrund ihrer exzellenten wissenschaftlichen Qualität auf Basis einer internationalen Begutachtung mit einem Fördervolumen von rund 2,7 Millionen Euro fördern.
Vierte Ausschreibungsrunde startet im Februar 2024
Das Förderprogramm steht Forschenden aller Fachdisziplinen offen und unterstützt Projekte, die einen bedeutenden Beitrag zur Entdeckung und Entwicklung alternativer Methoden leisten. Dabei orientiert sich das Programm am „3R-Prinzip“ von Russell und Burch, das darauf abzielt, Forschungsmethoden und Testverfahren zu entwickeln, die Tierversuche vollständig ersetzen (replacement), die Anzahl der eingesetzten Tiere reduzieren (reduction) oder die Belastung von Tieren mindern (refinement).
Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) finanziert. Die Förderung der über das Budget des BMBWF hinausgehenden Projekte wird vom FWF übernommen. Die vierte Ausschreibung des Programms erfolgt von 12. Februar bis 13. Mai 2024.
Aktuell geförderte Projekte
Hund auf einem Chip
Projektleitung
Iwan Burgener
Forschungsstätte
Veterinärmedizinische Universität Wien
Fördervolumen
398.958 €
HIPSC-LCH
Das Gesamtziel dieses Projekts besteht darin, ein In-vitro-System für die Erkrankung Langerhans-Zell-Histiozytose (LCH) zu entwickeln. Dabei werden von Patient:innen stammende induzierte pluripotente Stammzellen (iPSCs) als Grundlage für die Forschung verwendet.
Projektleitung
Caroline Hutter
Forschungsstätte
St. Anna Kinderkrebsforschung GmbH
Fördervolumen
399.010 €
In-vitro-Bestimmung des Reifegrades von Knorpelgewebe
Das Projekt erarbeitet neuartige Strategien für das Screening und die Identifizierung von in vitro hergestellten Knorpeltransplantaten. Metabolische Veränderungen könnten als zusätzlicher Marker für die Identifizierung von in-vivo-fertigen Knorpeltransplantaten dienen.
Projektleitung
Cornelia Kasper
Forschungsstätte
Universität für Bodenkultur Wien
Fördervolumen
382.624 €
InSilify DrugTox
Die übergreifende Forschungsfrage hinter dieser Studie ist, ob verfügbare QSAR-Modelle die Toxizität von Medikamenten zuverlässig vorhersagen. Dazu wird ein umfangreicher Datensatz aus der Arzneimittelentwicklung und -anwendung kuratiert.
Projektleitung
Martin Walter
Forschungsstätte
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
Fördervolumen
365.270 €
DIGI-SKIN: Open-access sc-RNA-seq-Maushaut-Atlas
Um den Einsatz von Mäusen in der Forschung zu verringern und die Untersuchung eines komplexen biologischen Gewebes wie der Haut möglich zu machen, will dieses Projekt den größten und vielseitigsten digitalen Zellatlas der Maushaut liefern, der online verfügbar ist.
Projektleitung
Mikolaj Bogdan Ogrodnik
Forschungsstätte
Ludwig Boltzmann Gesellschaft; Medizinische Universität Wien
Fördervolumen
392.012 €
Das biomechanische Synovium
Das Projekt hat zum Ziel, die physiologische biomechanische Aktivierung als wichtigen Kontrollparameter einzuführen, um die Anzahl und die Notwendigkeit von Nagetiermodellen zu Rheumatoider Arthritis zu verringern oder zu ersetzen.
Projektleitung
Mario Rothbauer
Forschungsstätte
Medizinische Universität Wien
Fördervolumen
398.029 €
Mikrofluidischer Kanzinogenese Chip als MausXenograft Ersatz
Um Tierversuche umfassend zu ersetzen, arbeitet das Projekt an einem menschlichen In-vitro-Modell auf einem bioelektronischen Sensorchip. Dazu werden ausschließlich tierfreie Materialien verwendet.
Projektleitung
Heinz Wanzenböck
Forschungsstätte
Technische Universität Wien; Medizinische Universität Graz
Fördervolumen
399.998 €