Mit Programmen zur Karriereentwicklung und Gender-Mainstreaming in allen Bereichen unterstützt der FWF Forscherinnen auf ihren vielfältigen Karrierewegen.

Der Wissenschaftsfonds FWF legt besonderen Wert auf ein Förderverfahren, an dem Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen gleichberechtigt teilnehmen können. Die Förderangebote sind so gestaltet, dass sie die wissenschaftlichen Karrieren aller Forscher:innen bestmöglich unterstützen. Mit Programmen zur Karriereentwicklung und Gleichstellungsmaßnahmen unterstützt der FWF Forscher:innen auf ihren vielfältigen Karrierewegen und legt dabei besonderes Augenmerk auf die Karriereentwicklung von Forscherinnen. Ziel ist es, die Gleichstellung aller Geschlechter zu erreichen sowie die Anerkennung der Diversität von Wissenschaftler:innen und ihrer Forschungsvorhaben zu gewährleisten.

Die FWF-Karriereprogramme beinhalten spezifische unterstützende Maßnahmen für Projektleiterinnen wie zum Beispiel Vernetzungstreffen zum Austausch und zur Diskussion relevanter Themen aus dem Forschungsalltag oder Mittel zur Kinderbetreuung für die Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

ESPRIT

Das Programm ESPRIT (Early-Stage Program: Research – Innovation – Training) dient der Kompetenzentwicklung und Karriereförderung von Forscher:innen aller Fachdisziplinen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere mittels Durchführung eines eigenständigen Forschungsprojekts.

Eine der zentralen Zielsetzungen ist die Karriereunterstützung exzellenter Frauen in der Wissenschaft, daher verfolgt der FWF das Ziel, mindestens die Hälfte der Projekte an Frauen zu vergeben. Bei gleicher Qualifikation und Projektqualität werden Anträge von Projektleiterinnen prioritär gefördert, insbesondere in Fachdisziplinen, in denen Frauen beim FWF als Projektleitende unterrepräsentiert sind.

Außerdem enthält das Programm Kompetenz- und Karriereentwicklungsmaßnahmen für Nachwuchswissenschaftler:innen (integriertes Mentoring).

FWF-ASTRA-Preise

Seit 2024 bietet der FWF mit den FWF-ASTRA-Preisen eine neue Karriereförderung an, um fortgeschrittenen Postdocs in Österreich den Sprung an die Spitze ihres Forschungsfelds und in akademische Führungspositionen zu ermöglichen. Die Hälfte der Förderungen ist auch in dieser Karrierestufe für Frauen reserviert. ASTRA soll Frauen langfristige Perspektiven in der Spitzenforschung ermöglichen. Daher bekommen Frauen mit dem neuen Tenure-Paket ein zusätzliches Instrument an die Hand, um eine langfristige Verankerung im jeweiligen Forschungsfeld zu erreichen. Darüber hinaus unterstützt der FWF mit Mitteln für Maßnahmen im Bereich Chancengleichheit und Diversität, zum Beispiel für Karriereentwicklung oder Kinderbetreuung.

Erwin Schrödinger

Die Erweiterung des eigenen wissenschaftlichen Profils in einem neuen exzellenten Umfeld ist wesentlich für eine nachhaltige Karriereentwicklung. Ein Schlüssel zum Erfolg ist dabei die Mobilität: Das Erwin-Schrödinger-Programm ermöglicht hochqualifizierten Postdocs karrierefördernde Aufenthalte an international renommierten Forschungsstätten. Darüber hinaus unterstützt es Forschende nach ihrer Rückkehr nach Österreich.

Chancengleichheits- und Diversitätsmaßnahmen auf einen Blick
  • Unterzeichnung der San Francisco Declaration on Research Assessment (DORA) und Aufruf an Gutachter:innen, dass bei der Bewertung von Forschungsleistungen auf die Verwendung von zeitschriftenbasierten Metriken verzichtet werden soll
  • Berücksichtigung von Unterbrechungen oder Verzögerungen im Karriereverlauf von Forscher:innen (zum Beispiel durch Elternkarenz, Pflegeverpflichtungen, längere Krankheiten) im Rahmen der Antragstellung
  • Coaching-Workshops und Infoveranstaltungen über die Förderungen des Wissenschaftsfonds (auch frauenspezifische Veranstaltungen)
  • Integration der verpflichtenden Reflexion der Geschlechts- und Genderdimension im Rahmen der Beschreibung des Forschungsansatzes in beantragten Projekten
  • Zusätzliche Projektmittel für Maßnahmen im Bereich Gleichstellung und Gender- Mainstreaming in kooperativen Programmen (Mittel für Ersatzhilfskräfte, Finanzierung von Kinderbetreuung, Vernetzungsmaßnahmen; Erläuterungen siehe programmspezifische Antragsrichtlinien)
  • Bias-Sensibilisierungsmaßnahmen für FWF-Kuratoriumsmitglieder, FWF-Mitarbeiter:innen (Trainings) und externe Gutachter:innen (Informationen und Empfehlungen) zur Information über Verzerrungen im Entscheidungsverfahren
  • Mit einem Leitfaden für eine sichere und vielfältige Forschungskultur bietet der FWF als Förderorganisation Informationen zur Vermeidung von Diskriminierung, insbesondere sexueller Belästigung
  • Chancengleichheit und Diversität
Zahlen und Fakten zu Frauenförderung im FWF

Die Anzahl der Forscherinnen, die beim FWF Projektanträge einreichen hat sich im Vergleich zu 2005 (19 %) zwischenzeitlich fast verdoppelt (2021: 35 %), unterliegt jedoch Schwankungen und lag 2023 bei 32,8 %. Obwohl Frauen weniger Anträge beim FWF einreichen, sind sie als Projektleiterinnen genauso erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen – es gibt keine nennenswerten Unterschiede in den Bewilligungsquoten zwischen den Geschlechtern.

Zwei Evaluierungen des FWF-Entscheidungsverfahrens für die Jahre 1999–2008 und 2010–2019 zeigen, dass Antragsteller und Antragstellerinnen gleichbehandelt werden und Alter und disziplinäre Herkunft keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Bewilligungswahrscheinlichkeit haben.

Lernen Sie erfolgreiche Frauen in der Wissenschaft kennen

In unserem Wissenschaftsmagazin scilog sprechen wir mit Top-Forschenden in Österreich, begleiten sie bei ihrer Arbeit und vermitteln ihre Erkenntnisse quer durch die Disziplinen. Ihr Wissen liefert uns die Grundlage für faktenbasierte Diskurse, für Lösungskompetenz und Fortschritt.

Stabsstelle für Chancengleichheit und Diversität in der Forschungsförderung

Marlene Hock MSc
Stabsstellenleiterin
marlene.hock(at)fwf.ac.at
+43 676 83487 8610

Dr. Sabine Haubenwallner
sabine.haubenwallner(at)fwf.ac.at
+43 676 83487 8603

scilog – das Wissenschaftsmagazin des FWF

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