Jan Felix Maly erhält „netidee SCIENCE“-Förderung 2024
Heutzutage findet ein großer Teil unserer sozialen Interaktionen online statt. Dementsprechend treffen Gruppen zunehmend Entscheidungen mittels verschiedener Online-Tools. Dazu gehören sowohl Entscheidungen über Regeln, die sich eine Online-Community gibt, wie beispielsweise, welche Meinungen oder Inhalte unterstützt werden sollen, als auch Entscheidungen in der analogen Welt, die mithilfe von Online-Tools getroffen werden – von der Planung von Besprechungen bis hin zu größeren digitalen Partizipationsprozessen. Die meisten Online-Gruppenentscheidungen basieren jedoch auf einfachen Mehrheiten.
„Einfache nicht repräsentative Entscheidungsverfahren sorgen dafür, dass in vielen Online- Communitys Minderheitsmeinungen nicht gehört werden, was Filterblasen-Effekte verstärkt und dafür sorgt, dass Menschen, die Teil einer Minderheit sind, sich oft nicht an Online-Diskussionen beteiligen, da sie kein Gehör finden. Mit meiner Forschung kann ich dazu beitragen, die Polarisierung zu verringern und Minderheiten mehr Repräsentation im politischen Diskurs zu ermöglichen“, freut sich der Preisträger.
„Mit der wachsenden sozialen Dimension internetbasierter Anwendungen in der Gesellschaft steigt auch die Bedeutung online geführter Entscheidungsprozesse. Wir gratulieren Jan Felix Maly zu seinem exzellent bewerteten Forschungsprojekt, das mit der Entwicklung innovativer Werkzeuge dazu beitragen soll, Gruppenentscheidungen auf eine faire und proportionale Art zu treffen“, so Andreas Schildberger, Vorstand der Internet Stiftung.
„Die Unterstützung dieses Projekts ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu fairen und gerechten Online-Entscheidungsprozessen. Die Arbeit im Team von Jan Felix Maly soll wesentlich dazu beitragen, dass digitale Gruppenentscheidungen die Meinungen und Bedürfnisse aller Beteiligten ausgewogen widerspiegeln. Solche innovativen Ansätze leisten einen wichtigen Beitrag zu einer demokratischeren und inklusiveren Gesellschaft“, gratuliert Rupert Sausgruber, Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien, zur „netidee SCIENCE“-Förderung 2024.
„Private Partner wie die Internet Stiftung sind essenziell für den Fortschritt der heimischen Wissenschaft und Forschung. Durch die ,netidee SCIENCE‘-Förderung erhalten herausragende Forschende die Möglichkeit, die Grundlagen für ein freies und sicheres Internet zu erforschen“, sagt die kaufmännische Vizepräsidentin des FWF Ursula Jakubek. „Ich wünsche dem Preisträger Jan Felix Maly viel Erfolg bei seinem vielversprechenden Projekt und möchte mich herzlich bei der Internet Stiftung für ihre nachhaltige Unterstützung bedanken“, so Jakubek abschließend.
Philanthropie für Wissenschaft und Forschung
Das steigende gemeinnützige Engagement von Privatpersonen und Organisationen ermöglicht es, immer mehr exzellente Forschende zu unterstützen. Derzeit werden über den FWF Forschungsprojekte in Höhe von 1,5 Millionen Euro pro Jahr durch private Zuwendungen finanziert. Zudem gründete der FWF als erster öffentlich finanzierter Forschungsförderer in Europa mit der alpha+ eine gemeinnützige Stiftung, um mit privaten Zuwendungen Österreichs Forschenden mehr Möglichkeiten in der Grundlagenforschung zu eröffnen.