Portrait von Arnold Schmidt
Der FWF nimmt Abschied von seinem ehemaligen Präsidenten Arnold Schmidt. © ISTA

Der Österreichische Wissenschaftsfonds FWF trauert um seinen ehemaligen Präsidenten Arnold Schmidt. Er war nicht nur ein erfolgreicher Wissenschaftler, sondern auch viele Jahre für den Wissenschaftsfonds FWF aktiv, in leitender Funktion als FWF-Präsident von 1994 bis 2003. Die Internationalisierung der heimischen Forschung war ihm stets ein besonderes Anliegen, das sich in der von ihm initiierten „Erwin Schrödinger“-Mobilitätsförderung bis heute zeigt. Die Anteilnahme des FWF gilt seiner Familie und seinem engsten Umfeld.

Internationale Mobilität und der Austausch mit führenden Forschungsnationen prägten das Leben und Wirken von Arnold Schmidt. Er promovierte in den 1960er-Jahren in Wien und begann hier seine wissenschaftliche Laufbahn, die ihn bald an internationale Forschungsstätten führte. Schmidt forschte mehrere Jahre an der University of York in Großbritannien und an der University of California, Berkeley. Als er nach Wien zurückkehrte, brachte er viel Auslandserfahrung mit. Es war sein Ziel, auch anderen jungen Kolleg:innen diese internationale Perspektive zu bieten, und so gilt er als Gründervater der Schrödinger-Auslandsstipendien des FWF: Forschende aus Österreich erhalten am Beginn ihrer Karriere die Chance, an etablierten ausländischen Forschungsstätten und Forschungsprogrammen mitzuarbeiten.

Nach seiner Rückkehr nach Österreich hatte er eine Stelle als Dozent am Institut für Physikalische Elektronik der Technischen Universität Wien inne, habilitierte 1978 auf dem Gebiet der Quantenelektronik und wurde Universitätsprofessor. Er war von 1989 bis 1993 Vorstand des Instituts für allgemeine Elektrotechnik und Elektronik der TU Wien und von 2000 bis 2001 Vorstand des Instituts für Photonik der TU Wien. Er gehörte zu den Mitbegründern der Christian Doppler Forschungsgesellschaft und stand dieser von 1988 bis 1994 als Präsident vor. Danach wechselte er in das Förderwesen im Bereich der Grundlagenforschung und leitete den Wissenschaftsfonds FWF von 1994 bis 2003 als Präsident; von 2005 bis 2009 war er zudem Aufsichtsratsvorsitzender des FWF. Unter seiner Führung etablierte der FWF das START-Programm sowie den Wittgenstein-Preis, Österreichs bis heute höchstdotierten Forschungspreis. Arnold Schmidt war zudem wissenschaftlicher Mentor zahlreicher erfolgreicher Forschender, darunter Nobelpreisträger Ferenc Krausz, der Schmidt als seinen „Wegweiser und Mentor“ bezeichnet. 2006 wurde Arnold Schmidt für seine Verdienste um die Wissenschaft mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse geehrt. In den Jahren danach brachte er seine Expertise maßgeblich bei der Gründung und Weiterentwicklung des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) ein.

„Arnold Schmidt hinterlässt ein beeindruckendes wissenschaftliches und forschungspolitisches Vermächtnis. Ich möchte beispielhaft das Erwin-Schrödinger-Programm herausgreifen, das heuer 40 Jahre alt wird. Die von ihm bereits vor seiner Präsidentschaft initiierte Mobilitätsförderung entwickelte sich zu einer echten Erfolgsgeschichte für Österreichs Forschende. Viele Jahre seines beruflichen Lebens hat er dem FWF und der Grundlagenforschung verschrieben, seine visionäre Kraft und sein Einsatz für den internationalen Austausch werden in unserer Erinnerung bleiben“, so FWF-Präsident Christof Gattringer.

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