Im Karriereprogramm ESPRIT, das sich speziell an Postdocs richtet, entschied der FWF 2024 über Anträge im Umfang von 97,7 Millionen Euro. Forschungsprojekte von 85 Wissenschaftler:innen, davon 40 Frauen und 45 Männer, wurden im Umfang von 29,2 Millionen Euro bewilligt. Im Elise-Richter-Programm (inklusive PEEK), dem auslaufenden Senior-Postdoc-Förderangebot für Frauen, das künftig von den FWF-ASTRA-Preisen abgelöst wird, entschied der FWF im vergangenen Jahr über Anträge von 83 Forscherinnen mit einem Volumen von 37,1 Millionen Euro. Davon konnte der FWF die Projekte von 25 Forscherinnen im Umfang von 11,3 Millionen Euro bewilligen. Ausführliche Statistiken finden Sie auf der FWF-Website.
Bühne frei für Frauen in der Spitzenforschung

Der FWF fördert aktuell 2.363 Wissenschaftlerinnen in ganz Österreich – ein wichtiger Beitrag für die Karriereentwicklung von Frauen in Wissenschaft und Forschung. Darunter sind auch 60 neue Projektleiterinnen in der Postdoc- und Senior-Postdoc-Phase, die im Jahr 2024 eine Förderung im Rahmen der Karriereprogramme ESPRIT und Elise Richter einwerben konnten.
Am vergangenen Donnerstag versammelten sich die neu bewilligten Projektleiterinnen der FWF-Karriereprogramme in Wien, um ihre Förderauszeichnungen feierlich entgegenzunehmen und sich mit Kolleginnen zu vernetzen. Mit dabei: Frauen- und Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner, FWF-Präsident Christof Gattringer und Vizepräsidentin Ursula Jakubek.
Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner nutzte die Feier, um die Leistungen von Frauen in der Wissenschaft hervorzuheben: „Sowohl in der Politik als auch in der Spitzenforschung wird Diversität zunehmend anerkannt und geschätzt. Es liegt mir besonders am Herzen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es jungen Frauen ermöglichen, ihre Talente voll auszuschöpfen. Die Fähigkeit, an sich selbst zu glauben und sich gegenseitig zu unterstützen, bleibt der Schlüssel zum Erfolg.“
„An einem Abend wie diesem rücken wir weibliche Karrieren in der Spitzenforschung ins Rampenlicht, wir gratulieren allen ausgezeichneten Forscherinnen. Wir sind aber noch nicht am Ziel und setzen unsere Anstrengungen fort, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass noch mehr Karrierewege von Frauen in die Spitzenforschung führen. Die Mithilfe aller Organisationen im Forschungsbereich ist zentral, um mehr Positionen für junge Forscherinnen zu schaffen, die dann auch erfolgreich Drittmittel einwerben können“, so FWF-Vizepräsidentin Ursula Jakubek und Präsident Christof Gattringer.
Forscherinnen-Bühnentalk: Wie Wissenschaft inklusiver werden kann
Nach Übergabe der Förderauszeichnungen sprachen vier Forscherinnen bei einem Bühnentalk über ihre Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung. Franziska Lorbeer (Institut für Molekulare Pathologie), Hanna Oppelmayer (Universität Innsbruck), Yvonne Zivkovic (Universität Graz) sowie Karen Kastenhofer (ÖAW, Obfrau des Elise-Richter-Netzwerks) diskutierten über Sichtbarkeit, gläserne Decken und die Frage, wie die Gleichstellung in den Wissenschaften weiter vorangebracht werden kann.
Frauenförderung, Gleichstellung und Diversität
Mit der Veranstaltung leistet der FWF einen Beitrag, um die Vernetzung exzellenter Forscherinnen in Österreich nachhaltig zu stärken. Die jährliche Auszeichnung und das Networking sind Teil zahlreicher Maßnahmen, um Frauen in der Spitzenforschung zu fördern und sichtbar zu machen. Dazu zählen neben spezifischen Maßnahmen für Forscherinnen auch die Implementierung eines Gleichstellungsplans, die langfristige Verankerung des Themas in einer Stabsstelle für Chancengleichheit in der Forschungsförderung sowie das konsequente Monitoring der Förderstatistik. Mit einem Tenure-Paket für Frauen bei den künftigen FWF-ASTRA-Preisen setzt der FWF darüber hinaus neue Akzente in der Frauenförderung. Generelles Ziel ist es, die Gleichstellung aller Geschlechter sowie die Anerkennung der Diversität von Wissenschaftler:innen und ihrer Forschungsvorhaben in allen Bereichen zu gewährleisten.