Comics Studies x Gender Studies
Comics Studies x Gender Studies
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Geisteswissenschaften (10%); Soziologie (50%); Sprach- und Literaturwissenschaften (40%)
Keywords
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Comics,
Gender,
Intersectionality,
Comics Didactics,
Visual Culture Studies,
LGBTIQA+
Das Medium Comic ist hybrid, d.h. es verbindet Text und Bild miteinander und entwickelt daraus komplexe Erzählungen. Gleichzeitig funktionieren Comics durch Wiederholungsstrukturen, so müssen die Körper der Figuren immer wieder gezeichnet werden aus unterschiedlichen Perspektiven, in unterschiedlichen Umgebungen. Comics eignen sich durch diese Konzentration auf Körper im Besonderen, um Identitätskategorien, wie Geschlecht und (damit zusammenhängende) gesellschaftliche Normen, Machtverhältnisse und Diskriminierungsstrukturen zu diskutieren. Das vom FWF geförderte Forschungsprojekt Visualitäten von Geschlecht in deutschsprachigen Comics analysiert die Auseinandersetzung von Comics mit Geschlecht systematisch anhand einer Datenbank und bietet mit der Publikation Comics Studies x Gender Studies einen Überblick über aktuelle Themen und Forschungsansätze, die Comic Studies und Gender Studies miteinander verbinden. Diese Zusammenführung eröffnet neue Perspektiven, stößt produktive Diskussionen über Geschlecht, Identität und visuelle Repräsentation an und macht intersektionale Fragen, d.h. Fragen nach verschränkten Struktur-/Diskriminierungskategorien (u. a. Geschlecht, race, Klasse) auf. Folgende Leitfragen ziehen sich durch den Band: Wie wird Geschlecht in Comics erzählt? Welche visuellen Konzepte und Blickregime werden verhandelt? Welche intersektionalen Verbindungen werden deutlich? Welche theoretischen Konzepte erweisen sich als besonders fruchtbar in der Auseinandersetzung mit Comics? Welche rezenten interdisziplinären Ansätze gibt es in den Comics Studies wie Gender Studies und wie können sie für die gegenseitige Analyse produktiv gemacht werden? Die einzelnen Kapitel umfassen comicspezifische Grundlagen, narratologische und didaktische Fragestellungen, Intermedialität, Superheld*innen, Kunst, Humor, Autographics und feministischen Aktivismus und widmen sich intersektionalen Themen wie Geschlecht, race, Klasse, Alter und Krankheit/Behinderung. Innerhalb der Kapitel bietet der Band eine Zusammenstellung von wissenschaftlichen und didaktisch-pädagogischen Analysen, ergänzt durch künstlerische Ansätze/Comics sowie essayistische/studentische Perspektiven. Daraus ergibt sich eine umfassende und multiperspektivische Auseinandersetzung mit den behandelten Themen. Der Band, herausgegeben von Marina Rauchenbacher, Katharina Serles und Naomi Lobnig, unter Mitarbeit von Susanne Hochreiter, folgt damit auch der engen Verflechtung von wissenschaftlicher und künstlerischer Arbeit in den Comics Studies und entwirft ein innovatives Handbuchkonzept, das die Verbreitung von Forschungsergebnissen über die Comics Studies hinaus ermöglicht.