Arbeitsteilung in Paaren während des COVID-Lockdowns
Couples’ division of work during Covid lockdown in Austria
Wissenschaftsdisziplinen
Soziologie (100%)
Keywords
-
Employment,
Couples,
Childcare,
Housework,
Families,
Lockdown
Der COVID-19 Lockdown, der in Österreich Mitte März 2020 begann, hatte massive Auswirkungen auf das Familienleben. Aufgrund der Schließung von Kindergärten und Schulen für zwei Monate und dem Ausfall von Großeltern, Babysittern und anderen externen Betreuungspersonen, waren Familien weitgehend auf sich alleine gestellt. Sie waren mit der noch nie zuvor dagewesenen Situation konfrontiert, dass Kinderbetreuung und Homeschooling plötzlich zur Gänze von ihnen selbst zu leisten waren. Entsprechend stieg die von Eltern für Kinderbetreuung verwendete Zeit rapide an und auch die Zeit für Hausarbeit nahm zu. Der Lockdown hatte zudem wichtige Konsequenzen für die Erwerbstätigkeit. Während Personen in systemrelevanten Berufen zumeist weiterhin an ihrer Arbeitsstelle tätig waren, wurde in anderen Berufen auf Homeoffice umgestellt. Gleichzeitig wurde Kurzarbeit stark forciert. Während des Lockdowns waren unter anderem Gastronomie, Hotellerie und die meisten Geschäfte (mit Ausnahme von Lebensmittelgeschäften, Apotheken etc.) geschlossen. Die Arbeitslosenquote stieg stark an. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen befasst sich das Projekt mit den folgenden Fragen: Wie haben Paare im Covid-19 Lockdown die zusätzliche Familienarbeit (d.h. Kinderbetreuung und Hausarbeit) verteilt? Welche Erwerbsmodelle haben sich herausgebildet, z.B. beide Teilzeit/Kurzarbeit? Wer innerhalb von Paaren war im Homeoffice? Welche Arrangements in Bezug auf Arbeitszeiten (Abend/Nacht, Wochenende) haben sich entwickelt? Es wird dabei im Detail untersucht, welche Rolle die Familiensituation und andere Faktoren spielen. Wie Paare die Familien- und die Erwerbsarbeit untereinander aufteilen, hängt nämlich wesentlich vom Alter und der Anzahl an Kindern ab, aber auch vom Einkommen und der Bildung beider Partner/innen. Als Datenbasis werden der Österreichische Mikrozensus und das Austrian Corona Panel verwendet. Bisherige Ergebnisse weisen darauf hin, dass im Lockdown zwar im Durchschnitt die Frauen einen größeren Teil der zusätzlichen Aufgaben übernommen haben, es sich gleichzeitig aber auch neue, weniger traditionelle Arrangements herausgebildet haben. Dies trifft beispielsweise auf Paare zu, in denen Väter in Kurzarbeit im Homeoffice arbeiteten und daher den Großteil der Kinderbetreuung übernahmen, während die Mütter in systemrelevanten Berufen in Vollzeit außer Haus arbeiteten.
Die hauptsächlichen Ergebnisse wurden in Form einer Infografik dargestellt, welche über die Website https://cowork.univie.ac.at/ verfügbar ist. Diese kann sehr gerne für die Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.
- Universität Wien - 100%
Research Output
- 2 Zitationen
- 2 Publikationen
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2022
Titel Childcare and housework during the first lockdown in Austria: Traditional division or new roles? DOI 10.20377/jfr-701 Typ Journal Article Autor Berghammer C Journal Journal of Family Research -
2024
Titel Growing diversity in couples' work patterns during the COVID-19 pandemic in Austria DOI 10.20377/jfr-1008 Typ Journal Article Autor Berghammer C Journal Journal of Family Research Seiten 138-159 Link Publikation