In vivo RNA Interferenz Strategien gegen Adenoviren
In vivo RNA interference strategies against adenoviruses
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (45%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (45%); Medizinische Biotechnologie (10%)
Keywords
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Adenovirus,
Amirna,
RNA interference,
Sirna
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie zum Beispiel HIV-positive Patienten oder Empfänger von Organtransplantaten aber vor allem Empfänger von hämatopoietischen Stammzellen habe ein hohes Risiko an lebensbedrohlichen Adenovirusinfektionen zu erkranken. Für die Gruppe der Stammzelltransplantationspatienten mit systemischer Infektion wurden Letalitätsraten von an die 80% beschrieben. Die Wirksamkeit von üblicherweise verabreichten Medikamenten ist limitiert und diese rufen häufig toxischen Nebenwirkungen hervor. Alternative Medikamente befinden sich erst in der Testphase. Aufgrund der Tatsache dass die Anzahl an Empfängern von Organtransplantaten und hematopoietischen Stammzellen ständig im Steigen begriffen ist, ist die Entwicklung alternative Therapieoptionen vonnöten. Short interfering RNAs (siRNAs) und artifizielle mikroRNAs (amiRNAs) sind eine Klasse artifizieller RNAs, die zur Inaktivierung zellulärer und viraler Gene über den Mechanismus der RNA-Interferenz (RNAi) herangezogen werden können. In einem von den Forschern unter Dr. Reinhard Klein durchgeführten Vorläuferprojekt konnten hochwirksame siRNAs und amiRNAs, die gegen die adenovirale DNA Replikation gerichtet sind, entwickelt werden. Diese RNAs waren in der Lage, die Vermehrung von Adenoviren in Zellkultur effizient zu inhibieren. Im Zuge des neuen Projekts soll untersucht werden, ob Adenovirusinfektionen mittels dieser RNAs auch in vivo inhibiert werden können, und welche Art der RNA-Interferenz (mittels siRNAs oder amiRNAs) die wirksamere Methode darstellt. Dies soll anhand eines Tiermodells mit Syrischen Hamstern, in dem Infektionen mit humanen Adenoviren nachgestellt werden können, gezeigt werden. Weiters soll untersucht werden, ob die gleichzeitige verstärkte Produktion eines bestimmten zellulären Proteins die Inhibierung von Adenoviren verbessern kann. Einer der beiden strategischen Ansätze soll auch dazu führen, dass die anti-adenoviralen RNAs spezifisch in mit Adenoviren infizierten Zellen vermehrt werden und auch in Nachbarzellen in der Folge vermehrt produziert werden. Auf diese Art soll der unkontrollierten Ausbreitung des Virus im Gewebe entgegengewirkt werden. Zusammengefasst soll in dem Projekt nicht nur ein Ansatz für eine potenzielle Therapie von Adenovirusinfektionen untersucht werden, sondern es soll gleichzeitig beispielhaft demonstriert werden wie antivirale RNAs möglicherweise auch solche, die gegen andere Viren gerichtet sind spezifisch am Ort der Infektion vermehrt werden können, wenn sie in Kontakt mit virusinfizierten Zellen kommen.
- FH Krems - 100%
- Johannes Grillari, Ludwig Boltzmann Gesellschaft , nationale:r Kooperationspartner:in
- Gerhard Josef Fritsch, St. Anna Kinderkrebsforschung GmbH , nationale:r Kooperationspartner:in
- Angela Witte, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Till Rümenapf, Veterinärmedizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
Research Output
- 1 Zitationen
- 2 Publikationen
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2024
Titel Anti-Adenoviral Effect of Human Argonaute 2 Alone and in Combination with Artificial microRNAs DOI 10.3390/cells13131117 Typ Journal Article Autor Ausserhofer P Journal Cells Seiten 1117 Link Publikation -
2023
Titel Inhibition of adenovirus replication by CRISPR-Cas9-mediated targeting of the viral E1A gene DOI 10.1016/j.omtn.2023.02.033 Typ Journal Article Autor Didara Z Journal Molecular Therapy - Nucleic Acids Seiten 48-60 Link Publikation