Wirtschaft und Handelswege im nördlichen Makedonien
Economy and trade routes in northern Macedonia
Wissenschaftsdisziplinen
Geowissenschaften (15%); Geschichte, Archäologie (55%); Sprach- und Literaturwissenschaften (30%)
Keywords
-
Byzantine Studies,
Historical Geography,
Economic Geography,
South East European Studies,
Geographic Information Systems (GIS),
Nothern Macedonia
Das Ziel des beantragten Einzelprojektes "Wirtschaft und regionale Handelswege im nördlichen Makedonien (12.- 16. Jh.)" besteht in der - über die zwei großen, ausgiebig dokumentierten Transversalen Via militaris bzw. Via Egnatia hinaus ins Detail gehenden - Erforschung der lokalen Straßen- und Handelswege und des damit verbundenen Wirtschaftsraums des nördlichen Makedonien auf der Basis schriftlicher Quellen vom Ende des 12. Jahrhunderts bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Im konkreten umfaßt das Bearbeitungsgebiet jenen Bereich des byzantinischen Makedonien, der auf den heutigen Staatsgebieten der Former Yugoslav Republic of Macedonia (FYROM) und der Republik Bulgarien liegt. Er steht in Wechselbeziehung zu dem südmakedonischen Raum, der im Rahmen der Tabula Imperii Byzantini (TIB 11) bereits behandelt wird. Einen ungefähren chronologischen Beginnpunkt bietet der Vertrag zwischen Stefan Nemanja und Ragusa über den freien Handel in dessen Herrschaftsgebiet im Jahre 1186. Mit der Gründung des serbischen mittelalterlichen Staates und dessen Expansion treten altslawische und byzantinische Urkunden verstärkt in Erscheinung, was mit den territorialen Umwälzungen im byzantinisch-serbischen Grenzgebiet (besonders im byzantinischen Makedonien) und den damit verbundenen Umverteilungen von Besitz in Verbindung steht. Den chronologischen Endpunkt bilden schließlich die osmanischen Defter des 15. und 16. Jahrhunderts. Die schriftlichen Quellen werden erschlossen bzw. gezielt ausgewertet werden, um in einem ersten Schritt in Kombination mit dem archäologischen Befund vor Ort (z. B. Straßenreste, Brücken, spezifische Kleinfunde etc.) das lokale Wegenetz im nördlichen Makedonien zu erfassen und in einem zweiten Schritt den Wirtschaftsraum dieser historischen Landschaft ansatzweise zu rekonstruieren. Daraus resultierende, neue Erkenntnisse werden einerseits einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Kommunikation und Interaktion lokaler Wirtschaftszentren im Bearbeitungsgebiet leisten. Sie zielen andererseits auf eine differenzierte Bewertung der Bedeutung des nördlichen Makedonien ab in Bezug auf die Warenströme zwischen Donau, Pirin-Gebirge, Ägäis und Adria. Im Zuge des Projektes soll eine bisher ausstehende Publikation entstehen, die es ermöglichen wird, den Wirtschaftsraum des nördlichen Makedonien gezielt mit anderen Wirtschaftsräumen (z. B. Kleinasien) im Mittelalter und am Übergang zur Neuzeit zu vergleichen. Besonders steht der Gedanke im Vordergrund, die Anwendbarkeit der Central Place Theory, der Historic Landscape Characterisation und des Geographic Information System (Schlagwort "least-cost path") für das beantragte Einzelprojekt und somit beispielhaft für das Gesamtprojekt der Tabula Imperii Byzantini zu testen.
Das Ziel des beantragten Einzelprojektes "Wirtschaft und regionale Handelswege im nördlichen Makedonien (12.- 16. Jh.)" besteht in der - über die zwei großen, ausgiebig dokumentierten Transversalen Via militaris bzw. Via Egnatia hinaus ins Detail gehenden - Erforschung der lokalen Straßen- und Handelswege und des damit verbundenen Wirtschaftsraums des nördlichen Makedonien auf der Basis schriftlicher Quellen vom Ende des 12. Jahrhunderts bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Im konkreten umfaßt das Bearbeitungsgebiet jenen Bereich des byzantinischen Makedonien, der auf den heutigen Staatsgebieten der Former Yugoslav Republic of Macedonia (FYROM) und der Republik Bulgarien liegt. Er steht in Wechselbeziehung zu dem südmakedonischen Raum, der im Rahmen der Tabula Imperii Byzantini (TIB 11) bereits behandelt wird. Einen ungefähren chronologischen Beginnpunkt bietet der Vertrag zwischen Stefan Nemanja und Ragusa über den freien Handel in dessen Herrschaftsgebiet im Jahre 1186. Mit der Gründung des serbischen mittelalterlichen Staates und dessen Expansion treten altslawische und byzantinische Urkunden verstärkt in Erscheinung, was mit den territorialen Umwälzungen im byzantinisch-serbischen Grenzgebiet (besonders im byzantinischen Makedonien) und den damit verbundenen Umverteilungen von Besitz in Verbindung steht. Den chronologischen Endpunkt bilden schließlich die osmanischen Defter des 15. und 16. Jahrhunderts. Die schriftlichen Quellen werden erschlossen bzw. gezielt ausgewertet werden, um in einem ersten Schritt in Kombination mit dem archäologischen Befund vor Ort (z. B. Straßenreste, Brücken, spezifische Kleinfunde etc.) das lokale Wegenetz im nördlichen Makedonien zu erfassen und in einem zweiten Schritt den Wirtschaftsraum dieser historischen Landschaft ansatzweise zu rekonstruieren. Daraus resultierende, neue Erkenntnisse werden einerseits einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Kommunikation und Interaktion lokaler Wirtschaftszentren im Bearbeitungsgebiet leisten. Sie zielen andererseits auf eine differenzierte Bewertung der Bedeutung des nördlichen Makedonien ab in Bezug auf die Warenströme zwischen Donau, Pirin-Gebirge, Ägäis und Adria. Im Zuge des Projektes soll eine bisher ausstehende Publikation entstehen, die es ermöglichen wird, den Wirtschaftsraum des nördlichen Makedonien gezielt mit anderen Wirtschaftsräumen (z. B. Kleinasien) im Mittelalter und am Übergang zur Neuzeit zu vergleichen. Besonders steht der Gedanke im Vordergrund, die Anwendbarkeit der Central Place Theory, der Historic Landscape Characterisation und des Geographic Information System (Schlagwort "least-cost path") für das beantragte Einzelprojekt und somit beispielhaft für das Gesamtprojekt der Tabula Imperii Byzantini zu testen.