Die gelehrte Korrespondenz der Brüder Pez OSB (1709 - 1715)
The correspondence of B and H. Pez OSB (1709 - 1715)
Wissenschaftsdisziplinen
Geschichte, Archäologie (60%); Philosophie, Ethik, Religion (40%)
Keywords
-
Geschichtschreibung,
Beneditktiner,
Res publica litteraria,
Gelehrtenrepubli,
Brief,
Handschriften,
Edition
Das Projekt hat die kritische Edition der Briefe von den und an die Gebrüder Pez zwischen 1709 und 1715 zum Ziel. Bernhard und Hieronymus Pez waren Konventualen des Benediktinerstiftes Melk und befaßten sich im frühen 18. Jahrhundert mit der kritischen Edition mittelalterlicher Texte zur Kirchen- und Ordensgeschichte, aber auch zur Geschichte der österreichischen Länder. Diese Editionen basierten auf jahrelangen Forschungen in zahlreichen Bibliotheken und Archiven Österreichs und Süddeutschlands und sind zum Teil bis heute nicht durch neuere Ausgaben ersetzt. Um in ganz Europa Informationen über Handschriften sammeln zu können, begannen die Gebrüder, eine Korrespondenz mit Gelehrten (teilweise Mitbrüdern) in Österreich und Süddeutschland ebenso wie in Frankreich und Italien, aber auch im protestantischen Deutschland zu führen. Diese Korrespondenz bietet nicht bloß Einblick in die Arbeitsweise und das Selbstverständnis der historisch-antiquarischen Wissenschaften um 1710; sie liefert auch eine Fülle an Informationen zum gelehrten Netzwerk der Res publica literaria sowie zur europäischen Handschriftenlandschaft vor den schwerwiegenden Veränderungen und Zerstörungen der folgenden Jahrhunderte (z.B. Klosteraufhebungen), was besonders für die Mediävistik und Handschriftenkunde von Interesse ist. In der Edition, die sich auf die ersten Jahre der Korrespondenz beschränkt, werden diese Aspekte aufgegriffen, indem der Kommentar zu Schriften und Personen auch aus zeitgenössischen Drucken und ungedrucktem Nachlaßmaterial - darunter zahlreiche Bücherkataloge, Abschriften und Exzerpte mitunter verschollener Quellen - erarbeitet wird. Begleitende Studien befassen sich darüber hinaus mit dem Spannungsverhältnis Kloster - Gelehrtenrepublik - Hof, dem sich die Gebrüder ausgesetzt sahen, mit den unterschiedlichen mittelalterlichen Referenzfeldern der Pezschen Editionen und den daraus ableitbaren Kanon- bzw. Identitätsbildungen, sowie mit Äußerungen der Gelehrten, aus denen ihr Verhältnis zu ihrer "Zunft", deren Sinnhaftigkeit sowie impliziten und expliziten Regeln sichtbar wird.
Das Projekt hat die kritische Edition der Briefe von den und an die Gebrüder Pez zwischen 1709 und 1715 zum Ziel. Bernhard und Hieronymus Pez waren Konventualen des Benediktinerstiftes Melk und befaßten sich im frühen 18. Jahrhundert mit der kritischen Edition mittelalterlicher Texte zur Kirchen- und Ordensgeschichte, aber auch zur Geschichte der österreichischen Länder. Diese Editionen basierten auf jahrelangen Forschungen in zahlreichen Bibliotheken und Archiven Österreichs und Süddeutschlands und sind zum Teil bis heute nicht durch neuere Ausgaben ersetzt. Um in ganz Europa Informationen über Handschriften sammeln zu können, begannen die Gebrüder, eine Korrespondenz mit Gelehrten (teilweise Mitbrüdern) in Österreich und Süddeutschland ebenso wie in Frankreich und Italien, aber auch im protestantischen Deutschland zu führen. Diese Korrespondenz bietet nicht bloß Einblick in die Arbeitsweise und das Selbstverständnis der historisch-antiquarischen Wissenschaften um 1710; sie liefert auch eine Fülle an Informationen zum gelehrten Netzwerk der Res publica literaria sowie zur europäischen Handschriftenlandschaft vor den schwerwiegenden Veränderungen und Zerstörungen der folgenden Jahrhunderte (z.B. Klosteraufhebungen), was besonders für die Mediävistik und Handschriftenkunde von Interesse ist. In der Edition, die sich auf die ersten Jahre der Korrespondenz beschränkt, werden diese Aspekte aufgegriffen, indem der Kommentar zu Schriften und Personen auch aus zeitgenössischen Drucken und ungedrucktem Nachlaßmaterial - darunter zahlreiche Bücherkataloge, Abschriften und Exzerpte mitunter verschollener Quellen - erarbeitet wird. Begleitende Studien befassen sich darüber hinaus mit dem Spannungsverhältnis Kloster - Gelehrtenrepublik - Hof, dem sich die Gebrüder ausgesetzt sahen, mit den unterschiedlichen mittelalterlichen Referenzfeldern der Pezschen Editionen und den daraus ableitbaren Kanon- bzw. Identitätsbildungen, sowie mit Äußerungen der Gelehrten, aus denen ihr Verhältnis zu ihrer "Zunft", deren Sinnhaftigkeit sowie impliziten und expliziten Regeln sichtbar wird.
- Institut für Österreichische Geschichtsforschung (seit 01 Jan 2016 Univ Wien) - 100%
- Helwig Schmidt-Glintzer, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel - Deutschland
- Nora Gädeke, Niedersächsische Landesbibliothek - Deutschland