Das Programm ESPRIT (Early-Stage Program: Research – Innovation – Training) dient der Kompetenzentwicklung und Karriereförderung von Forschenden aller Fachdisziplinen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere mittels Durchführung eines eigenständigen Forschungsprojekts.

Zielgruppe

Das Förderangebot richtet sich an hoch qualifizierte Postdocs aller Fachdisziplinen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere.

Förderziele

ESPRIT dient der Karriereförderung mittels Durchführung eines eigenständigen Forschungsprojektes als Projektleiter:in.

Zentrale Zielsetzungen sind:

  • die Förderung exzellenter, innovativer Forschung,
  • das Halten, Gewinnen und Wiedergewinnen herausragender Wissenschaftler:innen und somit die Stärkung der österreichischen Forschungsstätten,
  • die Förderung exzellenter Frauen in der Wissenschaft,
  • die Karriere- und Kompetenzentwicklung (Entwicklung/Etablierung eines eigenständigen Forschungsprofils),
  • die Stärkung der Karriereperspektiven (Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit durch Publikationen, Kooperationen und Sichtbarkeit).

Förderdauer und Förderhöhe

  • Förderdauer: 36 Monate
  • Förderhöhe:
    • Gehalt für Projektleiter:in (aktueller Senior-Postdoc-Satz)
    • Projektspezifische Kosten von 45.000 € (Pauschale) bis zu 75.000 € (mit Begründung beantragbar)

Voraussetzungen

  • Entsprechende wissenschaftliche Qualifikation des:der Antragsteller:in zur Leitung des geplanten Forschungsprojekts
  • Abgeschlossenes Doktorat, das zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht mehr als fünf Jahre zurückliegt
  • Mentor:in zur Unterstützung der wissenschaftlichen und persönlichen Karriereentwicklung des:der Projektleiter:in
  • Durchführung des Projekts an einer geeigneten österreichischen Forschungsstätte, die die notwendige Infrastruktur bereitstellt
  • Für weitere Details siehe Antragsrichtlinien

Vergabe

  • Entscheidung durch das Kuratorium des FWF auf Grundlage einer internationalen Begutachtung
  • Bei gleicher Qualifikation der Antragstellenden und gleicher Qualität der Anträge: Bevorzugung von Frauen bei der Vergabe
  • Fünf Vergabetermine pro Jahr

Informationen zur Antragstellung

Laufende Einreichung über das elektronische Antragsportal elane möglich

Fördergeber

Österreichischer Wissenschaftsfonds FWF sowie gegebenenfalls weitere Fördergeber

Programmspezifische FAQ

Wo kann ich einen ESPRIT-Antrag in elane anlegen? Das ESPRIT-Programm scheint nicht im Drop-down-Menü der Programmauswahl auf. 

Bitte beachten Sie, dass das ESPRIT-Programm über PROFI abgewickelt wird. Sie müssen daher, nachdem Sie sich in elane eingeloggt haben, zunächst die korrekte Art der Förderung auswählen: „Anträge PROFI“ (nicht „Anträge ad personam“). Dort können Sie dann nach Anlage eines neuen Antrags die Förderkategorie „ESP – ESPRIT-Programm“ auswählen.

Muss ich zum Zeitpunkt der Antragstellung in Österreich sein bzw. bereits in Österreich geforscht haben? 

Im ESPRIT-Programm gilt kein Territorialitätsprinzip und daher gibt es keine entsprechende Voraussetzung. Es muss aber im Vorfeld ein:e Mentor:in in Österreich gefunden werden und ein Antrag kann nur mit einer österreichischen Forschungsstätte gestellt werden (PROFI).

Bin ich als Projektleiter:in im Lise-Meitner- oder Hertha-Firnberg-Programm von der Antragstellung im ESPRIT-Programm ausgeschlossen? 

Nein, nicht von vornherein. Für eine Einreichung müssen allerdings alle Antragsvoraussetzungen erfüllt sein, d. h. die Erlangung des Doktorats darf nicht länger als fünf Jahre zurückliegen.

Kann ich einreichen, wenn mein Doktorat noch nicht abgeschlossen ist? 

Ja, unter der Voraussetzung, dass die weiteren Anforderungen für die Antragstellung erfüllt sind und der offizielle Abschluss des Doktorats innerhalb der voraussichtlichen Bearbeitungsdauer (ca. vier bis 6 Monate) erfolgen wird. Allerdings kann das Projekt im Fall einer Bewilligung (vor offiziellem Abschluss des Doktorats) erst nach Vorlage des Promotionsbescheids durchgeführt werden.

Ich habe zwei PhDs/Doktorate, welcher Abschluss zählt für die Antragsberechtigung (max. 5 Jahre nach Promotion) im ESPRIT-Programm? 

Beim ESPRIT-Programm zählt (ebenso wie im START-Programm) der fachspezifische Abschluss.

Kann ich das ESPRIT-Programm als Rückkehroption nach einem langen Auslandsaufenthalt nutzen? 

Ja. Da das Territorialitätsprinzip keine Antragsvoraussetzung ist, ist eine Einreichung aus dem Ausland möglich.

Muss der:die Mentor:in am selben Institut tätig sein, an dem das Projekt durchgeführt wird? 

Nein. Obwohl diese Konstellation möglich und auch sinnvoll ist, kann ein:e Mentor:in auch an einer anderen österreichischen Forschungsstätte tätig sein.

Kann ich einen ESPRIT-Antrag auch ohne Mentor:in einreichen? 

Nein, ein:e Mentor:in und die Vorlage eines entsprechenden Karriere- und Mentoringplans sind verpflichtend.

Darf ein:e Mentor:in mehrere ESPRIT-Projektleiter:innen betreuen? 

Ja, es gibt formal keine Begrenzung der Anzahl der Mentees im ESPRIT-Programm, für die eine Person als Mentor:in fungieren kann. Auch Mitantragsteller:innen von laufenden Firnberg- und Meitner-Projekten können Mentor:innen für Projektleiter:innen im ESPRIT-Programm sein. Ein ESPRIT-Antrag benötigt jedoch einen detaillierten Mentoring- und Karriereplan, dieser ist Teil der Begutachtung.

Was sollte ich bei der Auswahl meines:meiner Mentor:in beachten? Spielen akademischer Titel oder Gender dabei eine Rolle? Kann diese Person auch für einige Stunden aus dem Projekt finanziert werden? 

Es gibt keine formalen Vorgaben zu akademischen Titeln oder Karrierestufen von Mentor:innen. Um die Mentees in ihrer längerfristigen Karriereentwicklung gut unterstützen zu können, muss ein:e Mentor:in eine erfahrene, aktiv forschende Person sein, die in ihrem Fachgebiet bzw. ihrer wissenschaftlichen Community angesehen und mit dem internationalen und nationalen Forschungskontext vertraut ist. Wichtig sind dabei vor allem entsprechende Erfahrung in und Freude an der Weitergabe von Wissen sowie Offenheit und Reflexionsvermögen. Darüber hinaus sollen Mentor:innen eine hohe Motivation für die Förderung weniger erfahrener Kolleg:innen und ausreichend zeitliche Ressourcen mitbringen.

Inwiefern Ähnlichkeiten oder Unterschiede zwischen Mentee und Mentor:in in Bezug auf Forschungsgebiet, Geschlecht und Berufs- bzw. Lebenserfahrungen förderlich sind, ist individuell verschieden und kann nicht pauschal beantwortet werden. Grundsätzlich gilt eine vertrauensvolle, persönliche Verbindung – unabhängig vom formalen akademischen Titel oder Geschlecht – als eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg einer Mentoringbeziehung.* Die Übernahme von Mentoringaufgaben soll freiwillig erfolgen, eine Bezahlung des:der Mentor:in ist nicht vorgesehen.

* Siehe dazu auch: Grasenick K. (2017): Mentoring als Nachwuchsförderung an der Karl-Franzens-Universität Graz. Ein Handbuch mit praktischen Anleitungen für Mentoren & Mentorinnen. Karl-Franzens-Universität Graz: Koordinationsstelle für Geschlechterstudien und Gleichstellung. ISBN: 978-3-9501271-5-7; https://static.uni-graz.at/fileadmin/Koordination-Gender/Gleichstellung/web-BUCH-mentoringhandbuch.pdf

Muss das Projekt einen Kostenplan enthalten? 

Bei der Inanspruchnahme der Pauschale in der Höhe von 45.000 Euro muss kein Kostenplan erstellt werden. Erscheint es jedoch für die Begutachtung des Antrags sinnvoll, kann die geplante Verwendung der Mittel im Antrag beschrieben werden. Bei Beantragung von bis zu 75.000 Euro muss ein Kostenplan für die gesamte beantragte Summe mit entsprechender Begründung vorgelegt werden.

Kann ich mich gleichzeitig um ein Projekt in einem anderen Förderprogramm bewerben? 

Antragsteller:innen für ein ESPRIT-Projekt können beim FWF keine Paralleleinreichung in demselben oder den anderen Karriereprogrammen Erwin Schrödinger, Elise Richter bzw. Elise Richter PEEK vornehmen. Eine Bewerbung um FWF-Mittel in anderen Förderprogrammen mittels eines eigens dafür verfassten Antrags ist zulässig, sofern die programmspezifischen Antragsvoraussetzungen erfüllt und die geltenden Projektanzahlbegrenzungen eingehalten werden.

Der FWF legt im ESPRIT-Programm besonderen Wert auf Frauenförderung, was bedeutet das konkret? 

Einerseits werden die Programmunterlagen so gestaltet, dass Karriereunterbrechungen keine Nachteile bringen, Vorgaben an wissenschaftliche Lebensläufe und Fragen an die Gutachter:innen werden mit besonderem Augenmerk auf Chancengleichheit erstellt. Die Hälfte der Mittel soll an Frauen vergeben werden. Bei gleicher Qualifikation der Antragstellenden und gleicher Qualität der Anträge werden Frauen bei der Vergabe bevorzugt. Frauen erhalten bei Vollzeitbeschäftigung bis zum dritten Geburtstag des Kindes eine Kinderpauschale. Darüber hinaus bietet der FWF Frauen mit laufenden ESPRIT-Projekten Netzwerkaktivitäten (jährliche Workshops und Netzwerktreffen) und Maßnahmen zur Sichtbarmachung an.

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