Pflanzen sind ständigen Umwelteinflüssen wie Trockenheit, Kälte, Salzgehalt des Bodens, mechanische
Verwundung, Pilzbefall oder anderen Infektionen ausgesetzt. Die Aufnahme dieser externen Signale und erste
Reaktionen darauf passieren auf zellulärer Ebene. In Folge kommt es zu einer Weiterleitung des Reizes zu den
Nachbarzellen und durch Veränderungen im Zellinnneren kann sich die Pflanze der jeweiligen Stress-Situation
anpassen indem spezifische Abwehrmechanismen aktiviert oder besondere Organe und Wuchsformen gebildet
werden.
Obwohl unser Wissen über die genaue Reizaufnahme und -weiterleitung in Pflanzenzellen noch sehr gering ist, ist
es dennoch von großer Bedeutung um Pflanzen ein Überleben an Spezialstandorten oder unter ungünstigeren
Umweltbedingungen zu ermöglichen.
Unter Zusammenarbeit von Spezialisten sollen in diesem Projekt zwei wichtige Schwerpunkte auf dem Gebiet der
pflanzlichen Stressphysiologie bearbeitet werden:
1) Aufnahme und erste Reaktionen auf Stress in Pflanzenzellen und
2) Mechanismen der Reizleitung zwischen Pflanzenzellen.
Die Versuche beinhalten modernste mikroskopische, zellphysiologische und molekularbiologische Methoden. In
lebenden Zellen wollen wir damit die Reaktionen auf Druck, mechanische Verwundung und Kälte untersuchen. Re-
Organisationen des Cytoskelettes, Migrationen des Zellkerns und die Rolle der Plasmodesmata, winzige
Verbindungskanäle zwischen Pflanzenzellen, können dadurch analysiert werden.
Unser prinzipielles Wissen über die Funktion und Struktur von Pflanzenzellen, sowie unser besseres Verständnis
für Reizaufnahme und Reizleitung in Pflanzenzellen eröffnet in weiterer Folge neue Möglichkeiten für biologische
Schädlingsbekämpfung und effizienteren Düngemitteleinsatz.