Standardisierung der p-RFA für die Archäometrie
Standardising Portable X-ray Fluorescence for Archaeometry
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Naturwissenschaften (95%); Mathematik (5%)
Keywords
-
Standards,
P-Xrf,
Archaeometry,
Slicates,
Standardizing,
Protocols
Die portable Röntgenfluoreszenzanalyse (p-RFA) wird bereits seit mehreren Jahrzehnten in der archäologischen Forschung eingesetzt. Allerdings wurden die Ergebnisse dieser chemischen Untersuchungsmethode von Anfang an mit großer Skepsis betrachtet. Die Gründe dafür sind vielfältig: So wurden Objekte oder Materialgattungen untersucht, für welche die p- RFA nicht geeignet ist, oder die von den Geräten in Tabellen ausgegebenen Messwerte wurden ohne kritische Prüfung verwendet. Dies führte zu einer nicht unerheblichen Anzahl unreflektierter Publikationen, die das Vertrauen der archäologischen Fachwelt in die Methode nachhaltig erschütterten. Hinzu kommt, dass dieses Analyseverfahren ursprünglich aus der Werkstoffprüfung (v.a. Schrotthandel) stammt und v.a. über den Umweg der Geologie in die archäologische Anwendung auf archäologische Keramik gelangte. Eine gezielte Auseinandersetzung mit den besonderen Anforderungen an die Interaktion der Geräte mit diesem archäologischen Material fand nur selten statt. Ein Grund dafür ist die häufige Handhabung der p-RFA durch ungeschultes Personal ohne Hintergrundwissen über Gerätetechnik, Probenchemie, Statistik etc. Hinzu kommt, dass die Geräte sehr einfach zu bedienen sind und immer ein Ergebnis liefern eine einheitliche Vorgehensweise bei der Datengewinnung, Auswertung und Publikation gibt es nicht. Diese Ausgangssituation war der Auslöser für dieses Projekt: Eine genaue Untersuchung der Geräte und ihrer Anwendung auf silikatisches Material (v.a. Keramik) ist lange überfällig. Dazu gehören sowohl verschiedene Gerätestudien,z.B.Experimentezur Untersuchungdes Einflussesvon Umgebungsbedingungen wie Luftdruck, Luftfeuchtigkeit usw. auf die Messungen selbst, als auch Untersuchungen am zu analysierenden Material. So wird getestet, wie sich Probenfeuchtigkeit, Korngröße usw. auf die Messungen auswirken. Um zu überprüfen, ob die Ergebnisse der Experimente einer bestimmten Regel folgen oder gerätespezifisch sind, werden mindestens zwei verschiedene Analysatoren (Niton XL3t/Bruker Tracer 5G) eingesetzt. Zusätzlich wird das Zusammenspiel der p-RFA mit anderen archäometrischen Methoden wie der Petrographie oder der organischen Rückstandsanalyse näher untersucht, um deren bestmögliches Zusammenwirken zu ermitteln. Neben diesem experimentellen Aspekt spielen auch statistische Protokolle und Verfahren zur Datenaufbereitung und -auswertung eine wichtige Rolle. Hier sollen einheitliche Vorgehensweisen entwickelt und mit Hilfe von R-Skripten zugänglich gemacht werden, um Standards und Richtlinien für die Definition von richtigen und genauen p-RFA Daten und Analyseergebnissen zu schaffen. Damit das Projekt nicht im luftleeren Raum agiert, werden alle Aspekte mit einem internationalen Expertennetzwerk von p-RFA-Spezialisten diskutiert und abgestimmt. Am Ende des Projektes sollen international anerkannte Protokolle und Verfahren zur Verfügung stehen, die das Vertrauen der archäologischen Fachwelt in diese Methode stärken.
- Universität Wien - 100%
- Alois Stuppner, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Bernd Päffgen, Ludwig-Maximilians-Universität München - Deutschland
Research Output
- 1 Publikationen
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2024
Titel The Munich Procedure – Standardising linear regression documentation in p-XRF research DOI 10.1016/j.simpa.2024.100660 Typ Journal Article Autor Schauer M Journal Software Impacts Seiten 100660 Link Publikation