Krisenkommunikation in der COVID-19 Krise
Communicating the COVID-19 Crisis: A Comparative Analysis
Matching Funds - Tirol
Wissenschaftsdisziplinen
Medien- und Kommunikationswissenschaften (70%); Politikwissenschaften (30%)
Keywords
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Crisis Communication,
COVID-19,
Comparative Politics,
Government Studies,
Quantitative Content Analysis
Selten wurden den Reden von Politikerinnen und Politikern so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie im Frühjahr 2020: Rund um den Globus verfolgten Bürgerinnen und Bürger die live Ansprachen und Pressekonferenzen über die Ausbreitung des Coronavirus und die Maßnahmen zur Eindämmung, die schließlich im März zu einem beinahe weltweiten Lockdown führten. Die im ORF übertragene Pressekonferenz der österreichischen Bundesregierung am 13. März erreichte beispielweise einen Marktanteil von 69 Prozent und ist damit neben Opernball- und Skiübertragungen unter den 10 meistgesehenen Sendungen des Jahres 2020. Die Häufigkeit und globale Verbreitung von diesen live übertragenen Pressekonferenzen bietet eine einmalige Gelegenheit zur vergleichenden Erforschung von Krisenkommunikation. Einerseits geschieht es sehr selten in demokratischen Staaten, dass Regierungen und Staatsoberhäupter so viel live übertragene Sendezeit im Fernsehen zugesprochen bekommen wie zu Beginn der Corona- Pandemie. Andererseits fanden noch nie solche live übertragenen Ansprachen zu einem ähnlichen Thema in einem gleichen Zeitraum in so vielen Staaten der Welt statt. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns in diesem Projekt mit zwei zentralen Fragen: 1) Welche Strategien der Krisenkommunikation haben Staatsoberhäupter und Regierungsmitglieder in der ersten Phase der COVID-19 Pandemie verfolgt? 2) Welche Faktoren beeinflussen die Strategien der Krisenkommunikation von Staats- und Regierungschefs? Zur Beantwortung dieser Fragen analysieren wir die Video-Aufzeichnungen von live übertragenen Ansprachen und Pressekonferenzen zwischen Februar und Sommer 2020. Wir werden insgesamt 17 OECD Staaten näher betrachten, von Österreich und Deutschland über Island und Schweden bis Südkorea und Neuseeland. Mit Hilfe von quantitativen und qualitativen Methoden der Sozialwissenschaft werden wir erklären, auf welche Art und Weise, wie häufig und mit welchem Inhalt Staatsoberhäupter und Regierungsmitglieder Pressekonferenzen während der Pandemie durchgeführt haben, und welche Faktoren ihre jeweilige Herangehensweisen beeinflusst haben. Am Ende dieses Projekts werden wir neue Erkenntnisse über die politischen Dimensionen der COVID- 19 Krise aus einer ländervergleichenden Perspektive gewinnen, und einen Beitrag zum besseren Verständnis von politischer Krisenkommunikation leisten können.
- Universität Innsbruck - 100%
Research Output
- 1 Zitationen
- 1 Publikationen
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2024
Titel Everyone will know someone who died of Corona: Government threat language during the COVID-19 pandemic DOI 10.1111/1475-6765.12676 Typ Journal Article Autor Dingler S Journal European Journal of Political Research Seiten 53-71 Link Publikation