Zeitliche und örtliche Flexibilität in Organisationen
Managing time-spatial flexibility in organizations
Weave: Österreich - Belgien - Deutschland - Luxemburg - Polen - Schweiz - Slowenien - Tschechien
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Sozialwissenschaften (20%); Medien- und Kommunikationswissenschaften (20%); Wirtschaftswissenschaften (60%)
Keywords
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Time-Spatial Flexibility,
Flexible Teams,
Mental Health,
Autonomy Paradox,
Team Intervention,
Leadership
Die Verbreitung der zeitlichen und örtlichen Flexibilität der Beschäftigten hat in letzter Zeit aufgrund der COVID-19-Maßnahmen zugenommen. Damit sind viele Teams sogenannte flexible Teams (d.h. die Teammitglieder nutzen zeitliche und/oder örtliche Flexibilität). Obwohl Teammitglieder autonom Arbeitszeit und Arbeitsort wählen könne, wird diese Flexibilitätals zweischneidiges Schwert betrachtet. Denn neben der erhöhten Autonomie für die Beschäftigten verschwimmen dadurch auch die Grenzen zwischen dem Beruflichen und dem Privaten. Die daraus entstehende Verfügbarkeit außerhalb der Arbeitszeit verursacht Stress bei den Beschäftigten und kann die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Daher ist es für Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes wichtig zu wissen, wie die psychische Gesundheit in flexiblen Teams gefördert werden kann. Um die individuelle Nutzung der zeitlichen und örtlichen Flexibilität mit den Anforderungen der Teams in Einklang zu bringen, nehmen wir eine Teamperspektive ein und entwickeln eine teambasierte Regelintervention. Diese zielt unter anderem darauf ab, den Umfang und die Grenzen der Flexibilität (z. B. Verfügbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten) innerhalb flexibler Teams zu klären und fair zu gestalten. Wir gehen davon aus, dass die positiven Effekte der individuellen Nutzung zeitlicher und örtlicher Flexibilität wesentlich von der Abstimmung im Team abhängen. Im Rahmen einer Teamintervention werden flexible Teams dabei unterstützt, Regeln für eine flexible Zusammenarbeit zu definieren. Denn die Bedürfnisbefriedigung der Teammitglieder muss innerhalb der Grenzen kollektiver Teamanforderungen gestaltet werden. Die Teamintervention testen wir in zwei komplementären Kontexten zu vier Messzeitpunkten: Studierendenteams über Universitäten hinweg und flexible Teams innerhalb eines deutschen Automobilunternehmens. Unsere Analysen basieren auf mehreren Datenquellen (z. B. Befragungsdaten der Beschäftigten und ihrer Führungskräfte, HR-Systemdaten, Leistungsbewertungen von Studentenaufgaben sowie TrainerInneneindrücke der Prozesse und Ergebnisse der Workshops). Als zentrale Ergebnisvariable zielen wir dabei auf die psychische Gesundheit ab. Neben der Teamperspektive untersuchen wir außerdem die Rolle der Führungskräfte, da Führungskräfte bei der Umsetzung der teambasierten Regelintervention den Erfolg maßgeblich beeinflussen können.
- Technische Universität Wien - 100%