Wissenschaftsdisziplinen
Bauwesen (10%); Kunstwissenschaften (90%)
Keywords
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Simultaneity,
Spatiality,
Collaboration,
Installation Art,
Sound Art
In einer immer stärker vernetzten Welt, die zugleich von politischer Instabilität und ökologischer Krise bedroht ist, sind wir auf Praktiken der geteilten Verantwortung und Sorge angewiesen. Die herrschende Wirtschaftsordnung verlangt nach Austausch und Austauschbarkeit von Wissen, Dienstleistungen und Gütern um ihre Effektivität zu maximieren, Hand in Hand mit Digitalisierung, die zu beschleunigter Nachfrage an Schnittstellen und Verbindungsmöglichkeiten führt. Wie können Künstler*innen ihre Rollen und Strategien überdenken, wenn sie Möglichkeiten des Zusammenkommens und Zusammenarbeitens nicht einfach dieser Marktlogik unterordnen wollen? Können wir eine Form des Zusammen-Arbeitens und Mit-Denkens finden, die sich der Tendenz zu Kompatibilität und Gleichförmigkeit widersetzt, die den miteinander verbundenen Individuen erlaubt einen respektvollen und sorgsamen Abstand zueinander einzunehmen, während gemeinsame Strategien entwickelt werden, die zu einer spürbaren Korrespondenz in den künstlerischen Ergebnissen führen? Obwohl die Geschichte reich an kollaborativen und partizipativen Praktiken ist, sucht das Projekt neuartige Wege im Forschungsprozess zusammenzuarbeiten. Hier kommen Künstler*innen aus unterschiedlichen Bereichen (Klangkunst, digitale Kunst, Intermedia und Installation) in Kontakt, ohne zwingend ein geschlossenes Werk anzustreben. Methoden werden entwickelt um zu vermeiden, dass die entstandenen Arbeiten oder Entwürfe einfach parallel nebeneinander stehen. Sie sollen sich gegenseitig befruchten, durchdringen, ergänzen. Eine Hypothese ist, dass Räumlichkeit und Simultanität als Konzepte dienen können, um einen inneren Zusammenhang herzustellen ohne Absichten, Sprachen und Arbeitsrhythmen zur Deckung zu bringen. Das Wort Simultaneität leitet sich vom Lateinischen simul ab, das gemeinsam, zur gleichen Zeit bedeutet, was eine gewisse Unabhängigkeit oder Koexistenz unter dem was gemeinsam ist beinhaltet, die Abwesenheit von Ursache-Wirkung oder von Machtausübung des einen über das andere. Simultaneität entsteht aus einer Bewegung aufeinander zu, entfaltet sich in einer simultanen Ankunft. Diese Ankunft braucht einen Raum, einen Ort, und ein besonderes Augenmerk liegt auf der sinnlich erfassbaren und architektonischen Untersuchung der Arbeitsräume, in denen die künstlerische Forschung stattfindet. Was sind die Zusammenhänge zwischen diesen physischen Räumen mit den ästhetischen Räumen, die durch die Kunstpraxis geschaffen werden, und mit den Denkräumen, in denen wir unsere Ideen organisieren und kommunizieren? Projektteam Das Projekt findet als Kooperation zwischen dem Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) der Kunstuniversität Graz und dem Institut für Raumgestaltung (IRG) der TU Graz statt. Das Team besteht aus Hanns Holger Rutz (Klangkünstler, Projektleitung), Nayar Castillo (Installationskünstlerin), Franziska Hederer (Architektin) und einer Gruppe internationaler Gastkünstler*innen.
- Gustav Mahler Privatuniversität für Musik - 69%
- Technische Universität Graz - 31%
- Reni Hofmüller, ESC - Medien Kunst Labor , nationale:r Kooperationspartner:in
- Andreas Zingerle, nationale:r Kooperationspartner:in
- Heimo Wallner, nationale:r Kooperationspartner:in
- Franziska Hederer, Technische Universität Graz , assoziierte:r Forschungspartner:in
- Günther Holler-Schuster, Universalmuseum Joanneum Neue Galerie Graz , nationale:r Kooperationspartner:in
- Emma Cocker, Nottingham Trent University - Großbritannien
- Ji Youn Kang, University of Leeds - Großbritannien
- Azra Aksamija, MIT - Massachusetts Institute of Technology - Vereinigte Staaten von Amerika