Der »Überlebende« in Canettis epochaler Studie Masse und Macht (1960) kann zum einen als »survivor« eines viktorianisch-evolutionistischen Machtkonzepts, zum anderen als die Schreckensfigur jeder egalitär ausgerichteten Gesellschaft gelesen werden. Angesichts des unlängst in Ethnologie, Archäologie und Religionswissenschaft erneuerten Interesses an Themen wie ›Unherrschaft‹, ›Egalitarianism‹ und der Revision hegemonialer kulturhistorischer Trajektorien – jüngst etwa in David Graeber / David Wengrow, The Dawn of Everything – ist eine Diskussion von Canettis imaginärer Ethnografie und Zivilisationsgeschichte im Hinblick auf ihre egalitären und anarchistischen Referenzen und Anknüpfungspunkte mehr als angebracht. Wie inspirierend, wie übersetzbar in Forschungsfragen sind Canettis Überlegungen heute? Darüber hinaus möchte die interdisziplinäre Tagung einen Beitrag zur Canetti-Philologie leisten, indem sie die nach der Veröffentlichung von Masse und Macht verfassten Anmerkungen zu einem geplanten, aber nie beendeten zweiten Band erstmals vorstellt und kontextualisiert.

Veranstaltung

Start: 20.03.2024, 14:00
Ende: 22.03.2024, 14:00

Veranstaltungsart

Hybrid

Ort

ifk Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften | Kunstuniversität Linz in Wien
Reichsratsstraße 17
1010 Wien
Österreich

Angaben zur Veranstaltung

Deutsch
Freier Eintritt
Tagung: Elias Canetti egalitär

Anmeldung

Nicht erforderlich

Kontakt(e)

Stefanie Obermeir
presse(at)ifk.ac.at
Öffentlichkeitsarbeit

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