Einfluss humaner Plazentation auf mütterliche Immunzellen
Maternal immune responses induced by human placentation
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (60%); Klinische Medizin (20%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (20%)
Keywords
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Maternal-Fetal Interface,
Pregnancy,
Placenta,
Trophoblast,
Decidua,
Reproductive Immunology
Dieses Projekt zielt darauf ab, die Komplexitäten der menschlichen Schwangerschaft besser zu verstehen. Insbesondere streben wir an, das Zusammenspiel zwischen den Immunzellen der Mutter und dem Plazentationsprozess zu verstehen, der eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des heranwachsenden Babys spielt. Während der Schwangerschaft erfährt die Gebärmutter erhebliche Veränderungen. Die schwangere Gebärmutter wird von Zellen der Plazenta, den sogenannten Trophoblasten, besiedelt. Diese Trophoblasten kontrollieren die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Babys. Unter anderem löst die Besiedelung oder Invasion der Trophoblasten Veränderungen im Immunsystem aus, um sicherzustellen, dass das Immunsystem der Mutter das Baby akzeptiert und es nicht angreift. Eine Störung der Interaktion zwischen Trophoblasten und dem mütterlichen Immunsystem kann jedoch ernsthafte Probleme verursachen, und sogar zum Verlust der Schwangerschaft führen. Um das notwendige Gleichgewicht zwischen mütterlichen Immunzellen und Trophoblasten besser zu verstehen, konzentriert sich unser Team auf zwei spezifische Teile der Gebärmutter: einen, der direkt von der Plazenta betroffen ist, und einen, der nicht betroffen ist. Durch den Vergleich dieser beiden Bereiche hoffen wir, ein besseres Verständnis für die spezifischen Veränderungen in den Immunzellen zu gewinnen, die durch die Plazentation hervorgerufen werden. Dazu werden wir innovative Technologien wie die Einzelzell-RNA-Sequenzierung (scRNA-seq) verwenden, um diese Gewebe zu untersuchen. scRNA-seq ist eine leistungsstarke Technologie, die die genetische Aktivität von - in unserem Projekt - etwa 200.000 einzelnen Zellen analysieren kann. Durch die Durchführung von scRNA- seq werden wir detaillierte Informationen über die Beschaffenheit dieser Zellen und ihre einzigartigen Funktionen erhalten. Außerdem planen wir, spezifische computergestützte Analysen zu nutzen, um vorherzusagen, wie diese Immunzellen mit den Trophoblasten interagieren. Zusätzlich werden wir auch diese Informationen, die durch unsere computerbasierten Analysen gewonnen wurden, nutzen, um spezifische Zelltypen aus der Gebärmutter zu isolieren und ihre Funktionen zu untersuchen. Ein Aspekt dieser Experimente wird darauf abzielen zu verstehen, wie Faktoren aus der Plazenta die mütterlichen Immunzellen beeinflussen. Um sicherzustellen, dass wir alle Aspekte unseres Projekts abdecken, werden wir mit Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten, darunter scRNA-seq, hochmoderne Bildgebung, Immunzellbiologie und klinische Geburtshilfe. Durch dieses Projekt hoffen wir, neue Erkenntnisse über die Interaktion zwischen dem Immunsystem der Mutter und der Plazenta zu gewinnen. Unser Hauptziel ist es, das Wohlbefinden von Müttern und Babys während der Schwangerschaft zu verbessern und damit ihre Aussichten auf eine gesunde Zukunft zu erhöhen.
- Gernot Schabbauer, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Heinrich Husslein, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Karin Windsperger, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Thomas Conrad, Max Delbrück Centrum für molekulare Medizin - Deutschland
- Markus Morkel - Deutschland
- Naveed Ishaque - Deutschland
- Michael Angelo, Stanford University School of Medicine - Vereinigte Staaten von Amerika