Wissenschaftsdisziplinen
Andere Naturwissenschaften (30%); Geschichte, Archäologie (10%); Philosophie, Ethik, Religion (60%)
Keywords
-
Caskets,
Late Antique Archaeology,
Archaeometry,
Religious Studies,
Pannonia and Danube Region
Das Projekt Kästchen der Spätantike stellt die erste umfassende Studie spätantiker Kästchen dar. Zum ersten Mal wird eine systematische Neubetrachtung dieser Artefakte vorgeschlagen, die religiöse und soziale Interaktionen und visuellen Austausch einbezieht und es ermöglicht, neue Einblicke in die historischen, soziologischen und rituellen Kontexte der Produktion, Nutzung und Verwendung dieser Objektkategorie zu gewinnen. Erwähnenswert ist, dass Kästchen in der materiellen Kultur der Spätantike eine privilegierte Artefaktkategorie bilden, deren Herstellungstechniken und komplexe Dekorationen mit heidnischer und biblischer Ikonographie, aber auch soziale und rituelle Aspekte in diesem Projekt untersucht werden. Das Forschungsziel des Projekts besteht darin, eine gründliche Neubewertung der spätantiken Kästchen bzw. Kästchenbeschläge sowie ihrer Kategorisierung, Funktionen und Fundkontexte in den oberen römischen Donauprovinzen (Noricum ripense, Pannonia prima, Pannonia secunda und Pannonia Valeria) und in ausgewählten Fällen in Oberitalien und Kroatien zu liefern. Besonderes Augenmerk wird auf die synkretistischen Bildprogramme und die religiöse und private Bedeutung dieser Objekte in der spätrömischen Gesellschaft gelegt. Die Methodik dieses Projekts basiert auf einem interdisziplinären Ansatz, der typochronologische Studien, ikonografische Analysen, Fertigungstechnologie, Archäometrie und Materialanalyse, historische Geographie sowie Sozial- und Religionsgeschichte miteinander verbindet. Archäometallurgische Untersuchungen, die an einer Gruppe von Kästchen und Beschlägen durchgeführt werden, sollen Aufschluss über Herstellungstechniken geben und Hinweise auf fortgesetzte Verwendungen und mögliche Wiederverwendungen in verschiedenen Kontexten liefern. Basierend auf neuesten Forschungsergebnissen und auf Ansätzen verschiedener archäologischer Disziplinen und archäometrischer Methoden (x-ray fluorescence analysis) sind neue Erkenntnisse für die ikonografische Analyse visueller Muster, die religionshistorische Forschung und zu Produktionstechniken der Spätantike zu erwarten. Die Studie zu den spätrömischen Kästchen der obere Donauprovinzen, von denen sich der Großteil heute in Österreich und Ungarn befindet, lässt vielfältige Ergebnisse erwarten, die mit der Fülle der religiösen Vorstellungen, der Wahrnehmung des Heiligen und den rituellen und sozialen Bräuchen der Menschen in spätrömischer Zeit zusammenhängen.
- Georg Plattner, Kunsthistorisches Museum Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Manuela Laubenberger, Kunsthistorisches Museum Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Eduard Pollhammer, Land Niederösterreich , nationale:r Kooperationspartner:in
- Christoph Blesl, nationale:r Kooperationspartner:in
- Renate Johanna Pillinger, nationale:r Kooperationspartner:in
- Basema Hamarneh, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Heide Buschhausen, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Jadranka Prolovic, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Mathias Mehofer, Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Andreas Pülz, Österreichische Akademie der Wissenschaften , nationale:r Kooperationspartner:in
- Christoph Kürzeder - Deutschland
- Sabine Schrenk - Deutschland
- Orsolya Heinrich-Tamáska, Universität Leipzig - Deutschland
- Norbert Zimmermann, Deutsches Archäologisches Institut - Italien
- Giuseppe Scotti - Italien
- Luigi Redaelli - Italien
- Marco Sannazaro - Italien
- Matteo Gignoli - Italien
- Jakov Vucic - Kroatien
- Josipa Baraka - Kroatien
- Ivan Foletti, Masarykova Univerzita - Tschechien
- Levente Nagy - Ungarn
- Olivér Gábor - Ungarn
- Tamás Szabadváry - Ungarn
- Zoltán Székely - Ungarn
- Zsolt Mráv - Ungarn