Cov_enable: Neudenken von Vulnerabiltät in Krisenzeiten
Cov_enable: Re-Imagining vulnerabilities in times of crises
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Sozialwissenschaften (60%); Erziehungswissenschaften (40%)
Keywords
-
COVID,
Inclusive Crisis Monitoring,
Vulnerability,
Disability,
Inclusive Education,
Supported Living
Seit dem März 2020 hat die Corona Pandemie in Österreich und auf der ganzen Welt zu starken Einschränkungen geführt. Menschen, die als besonders vulnerabel angesehen werden, brauchen besonderen Schutz. Vulnerabel (oder Vulnerabilität) heißt, dass jemand besonders anfällig für Risiken ist. Ohne Schutzmaßnahmen wären also bestimmte Gruppen in der Gesellschaft besonders von den gesundheitlichen Auswirkungen des Coronavirus betroffen. Häufig werden ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen als vulnerabel eingestuft. Wie und ob jemand vulnerabel ist hängt jedoch von einer Vielzahl an Faktoren ab. Neben gesundheitlichen Aspekten, können auch andere Einflüsse Vulnerabilität verstärken oder erzeugen, Z.B. Isolation, Benachteiligung oder Diskriminierung. In und auch nach Krisensituationen ist es daher besonders entscheidend genau zu beobachten, welche Auswirkungen politische Maßnahmen auf jene Gruppen haben die als vulnerabel bezeichnet werden. Dabei ist es wichtig die subjektiven (oder eigenen) Perspektiven der Personen selbst zu hören. Diese Blickwinkel sind bis jetzt in der Krise noch nicht beachtet worden. Dadurch ist es auch schwer Aussagen darüber zu treffen, was soziale Benachteiligung, Ausschluss und Diskriminierung verstärkt. In ihrem Forschungsprojekt nehmen der Bildungswissenschaftler Oliver Koenig von der Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten gemeinsam mit Michelle Proyer vom Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Wien die Auswirkungen der Krise auf die Bildungs-, Lebens- und Unterstützungssituation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderungen in den Blick. Dabei sollen die bisherigen und zukünftigen Entwicklungen der Pandemie nachgezeichnet werden. Hierfür sind in den kommenden drei Jahren (2021 2024) zwei partizipative Erhebungsphasen sowohl in Schulen als auch in unterschiedlichen Wohneinrichtungen und Wohnformen für Menschen mit Behinderungen geplant. Dabei soll eine Forschungsphase noch während der Krise und die zweite Phase in einem gewissen zeitlichen Abstand umgesetzt werden. In beiden Phasen sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen selbst zu Wort kommen. Durch das Forschungsteam werden Sie unterstützt die Veränderungen in ihrer Lebenswelt mit Hilfe von digitalen Kameras zu dokumentieren und zu reflektieren wann sie sich wie besonders vulnerabel fühlen. Zusätzlich ist geplant Lehrer*innen und Fachkräfte zu befragen, wie sich neue Regeln und Maßnahmen auf ihre Arbeitsbedingungen ausgewirkt haben. Die erhobenen Daten werden sowohl ausgewertet als auch dazu verwendet ein Modell für eine inklusive Überwachung oder ein inklusives Management der Folgen der Krise zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Selbstvertretungsorganisationen sowie Organisationen aus dem Bereich der Zivilgesellschaft, der Menschenrechte und der öffentlichen Verwaltung sollen die Nachwirkungen und zukünftige Herausforderungen der Krise möglichst schnell sichtbar gemacht und nach Lösungen gesucht werden.
- Universität Wien - 42%
- Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten GmbH - 58%
- Albert Brandstätter, nationale:r Kooperationspartner:in
- Anita Bauer, nationale:r Kooperationspartner:in
- Christine Steger, nationale:r Kooperationspartner:in
- Gabriele Sprengseis, nationale:r Kooperationspartner:in
- Habichler David, nationale:r Kooperationspartner:in
- Jasna Puskaric, nationale:r Kooperationspartner:in
- Marion Ondricek, nationale:r Kooperationspartner:in
- Markus Pusnik, nationale:r Kooperationspartner:in
- Martin Wancata, nationale:r Kooperationspartner:in
- Robert Mittermair, nationale:r Kooperationspartner:in
- Rupert Corazza, nationale:r Kooperationspartner:in
- Sandra Frauenberger, nationale:r Kooperationspartner:in
- Tobias Buchner, Pädagogische Hochschule Oberösterreich , nationale:r Kooperationspartner:in
- Martin Rothgangel, Universität Wien , assoziierte:r Forschungspartner:in
- Stefan Strauss, Österreichische Akademie der Wissenschaften , nationale:r Kooperationspartner:in
- Tanja Sturm, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - Deutschland
- Michelle Proyer, Université du Luxembourg - Luxemburg
- Clemens Wieser, Aarhus University - Norwegen
- Monika Wagner-Willi, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW - Schweiz