In seinem Projekt befasst sich Hans-Jörg Rheinberger mit den Texten, die Gaston Bachelard in seiner Pariser Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu Werken von Künstlerinnen und Künstlern geschrieben hat. Sie nehmen das Thema auf, das ihn seit den späten 1930er-Jahren beschäftigt hatte, und verankern es in der bildenden Kunst: die Bildmächtigkeit der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde in der Literatur und Poesie des 19. und 20. Jahrhunderts. Bachelards Überlegungen zur materiellen Imagination wurden in den damaligen Künstler-Avantgarden breit rezipiert, was seinen Niederschlag in kürzeren oder längeren Texten fand, die Bachelard zu Werken einzelner Künstlerinnen und Künstler schrieb. Der Vortrag präsentiert die Breite dieser Werke, von Grafiken über Skulpturen bis zur Malerei, und dokumentiert sie mit Beispielen, die von Claude Monet über Marc Chagall bis zu den Cobra-Artisten und Eduardo Chillida reichen. Bachelards Texte sind weder kunsthistorisch noch kunstkritisch motiviert, sondern begründen eine eigene Textualität, die sich immer wieder auf drei Momente bezieht: die Materialität und Medialität der Werkzeuge und der sie führenden Hand; die Eigenwertigkeit der Farbe und der anderen bildnerischen Materialien; und die Präsenz des Arbeitsprozesses im Werk, sein Vollzug.

Hans-Jörg Rheinberger, ehemaliger Molekularbiologe und Wissenschaftshistoriker lebt und arbeitet in Berlin-Charlottenburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte und Epistemologie der Lebenswissenschaften und des Experiments sowie die Beziehungen zwischen den Wissenschaften und den Künsten.

Veranstaltung

Start: 27.05.2024, 18:15
Ende: 27.05.2024, 19:15

Veranstaltungsart

Hybrid

Ort

ifk Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften | Kunstuniversität Linz in Wien
Reichsratsstraße 17
1010 Wien
Österreich

Anmeldung

Nicht erforderlich

Kontakt(e)

Stefanie Obermeir
presse(at)ifk.ac.at
Öffentlichkeitsarbeit

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