Zahlen, Daten, Fakten - das ist die Sprache der Wissenschaft. Doch „Menschen sind schlechte intuitive Statistiker/innen“, wie schon der Wirtschaftsnobelpreisträger und Psychologe Michael Kahnemann feststellte. Auch wissenschaftliche Publikationen und lange Datentabellen sind für viele Menschen kein Teil ihres Alltags. Umso wichtiger ist es, über niedrigschwellige Angebote einen Zugang zur Forschung und Einblicke in wissenschaftliche Prozesse herzustellen.

Kunst trifft Wissenschaft

Kunst eröffnet hier neue Möglichkeiten. Aktuelle Forschung hat etwa gezeigt, dass künstlerische Formate dabei helfen, abstrakte Daten besser zu verstehen, um zum Beispiel zu Fakten über den Klimawandel einen emotionalen Bezug aufzubauen. Damit wird ein oft ideologisch umstrittenes Thema greifbarer und der Bezug der Forschungsergebnisse zur eigenen Lebensrealität kann besser hergestellt werden.

Ein malawisch-schottisches Kooperationsprojekt setzt wiederum Theater ein, um Wissen über die Erreger der Schlafkrankheit in peripheren Regionen zu vermitteln.[3] Durch das niederschwellige Format auf öffentlichen Plätzen konnten die Teilnehmenden direkt mit den Künstler/innen und Forschenden in den Austausch treten, eigene Erfahrungen schildern und sich Fragen zur Krankheit kompetent beantworten lassen.

Auch in künstlerischen Citizen-Science-Projekten gibt es zahlreiche Beispiele, wie Kunst neue Perspektiven für die Wissenschaftskommunikation bzw. die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und der Gesellschaft ermöglicht. Die Potenziale für die Zusammenarbeit von Wissenschaftskommunikation und Kunst sind also groß.

Kann Kunst ein Türöffner sein?

Doch wie kann künstlerisch aufbereitete Wissenschaft die breite Bevölkerung ansprechen, wenn beiden Bereichen der Ruf anhaftet, nicht inklusiv und schwer zugänglich zu sein? Wie können besonders jene Zielgruppen profitieren, die bisher mit Wissenschaftskommunikation nicht oder nur wenig erreicht wurden? Welche Best-Practice-Beispiele gibt es bereits und welche innovativen Formate werden aktuell erarbeitet? Diese und weitere Fragen sollen in der gemeinsamen Veranstaltung der Bereiche Public Science und Kulturvermittlung des OeAD diskutiert werden.

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