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TurtleChron: Entwicklung einer Hornschuppenchronologie

TurtleChron: Developing a scute increment pattern chronology

Katharina Streit (ORCID: 0000-0003-2573-6738)
  • Grant-DOI 10.55776/TAI761
  • Förderprogramm 1000 Ideen
  • Status beendet
  • Projektbeginn 01.10.2022
  • Projektende 30.09.2025
  • Bewilligungssumme 148.538 €
  • Projekt-Website

Wissenschaftsdisziplinen

Andere Naturwissenschaften (25%); Biologie (25%); Geowissenschaften (25%); Geschichte, Archäologie (25%)

Keywords

    Testudo, Scute Growth Increment, Radiocarbon Calibration, Climate Proxy, Miyake event, Dendrochronology

Abstract

Wie fast alle Reptilien und Amphibien sind auch Schildkröten ektotherm (kaltblütig bzw. wechselwarm), können ihre Körpertemperatur nicht regulieren und sind daher von Umweltbedingungen abhängig. In den wärmeren Monaten des Frühjahrs und Sommers beschleunigt sich ihr Wachstum und verlangsamt sich wieder im Winter. Ähnlich wie die Jahresringe eines Baumes zeigt sich dieses jahreszeitliche Wachstum als deutliche Linien auf den Hornschuppen des Schildkrötenpanzers, anhand derer sich auch das Alter des Tieres bestimmen lässt. Je nach klimatischen Schwankungen bilden diese Wachstumslinien ein Muster, das von allen Individuen geteilt wird, die unter den gleichen Bedingungen gelebt haben. Wie bei Baumringen kann dieses Wachstumsmuster zwischen verschiedenen Individuen abgeglichen werden, wenn sich ihre Lebensspanne ausreichend überschneidet. Auf diese Weise lässt sich eine Sequenz erstellen, die von lebenden Schildkröten ausgeht und über Panzern aus herpetologischen Sammlungen oder archäologischen Kontexten in die Vergangenheit zurückreicht. Der Panzer einer Schildkröte besteht zum größten Teil aus Keratin, das (wie alle Proteine) Kohlenstoff enthält: Kohlendioxid aus der Atmosphäre wird von Pflanzen gebunden, welche wiederum von Schildkröten gefressen werden, wodurch sich der Kohlenstoff im Keratin des Panzers ablagert. Ein Wachstumsring eines Schildkrötenpanzers konserviert somit das isotopische Signal jenes Jahres, in dem er entstanden ist. Das Isotopensignal jedes einzelnen Rings kann mit Hilfe der Radiokohlenstoffdatierung datiert werden und auf diese Weise Veränderungen der Umwelt dargestellt werden. Dieses Projekt zielt darauf ab dieses Isotopenarchiv zum ersten Mal zu untersuchen. TurtleChron könnte uns ermöglichen, regionale Schwankungen des Radiokohlenstoffgehaltes zu erkennen und somit Daten zu liefern, die nicht nur für die Rekonstruktion vergangener Klimaphasen wichtig sind, sondern auch die Erstellung regionaler und somit genauerer Kalibrierungskurven für die Radiokohlenstoffdatierung erlauben.

Forschungsstätte(n)
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften - 100%

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