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Die Interaktion in Orchesterproben

The interaction in orchestra rehearsals

Monika Messner (ORCID: 0000-0003-0028-2370)
  • Grant-DOI 10.55776/PUB970
  • Förderprogramm Buchpublikation
  • Status beendet
  • Projektbeginn 21.11.2022
  • Projektende 20.11.2025
  • Bewilligungssumme 10.000 €
  • Projekt-Website

Wissenschaftsdisziplinen

Sprach- und Literaturwissenschaften (100%)

Keywords

    Plurilingualism, Instructional interaction, Multimodality, Orchestra rehearsals, Conversation analysis, Institutional interaction

Abstract

Wie vermittelt der/die Dirigent:in den Musiker:innen in einer Orchesterprobe, was er/sie hören möchte? Diese einfache Frage veranschaulicht grob das, was in der vorliegenden Arbeit untersucht wird: Die Praktiken, mit denen die Beteiligten an einer Orchesterprobe kommunizieren und interagieren. In diesem institutionellen Setting zeichnet sich ein Zusammenspiel von unterschiedlichen bedeutungstragenden Ressourcen ab, das die Interaktion zwischen Dirigent:in und Musiker:innen organisiert und vorantreibt: Worte (Verbalität), Hand- und Körperbewegungen sowie Körperhaltungen (Gestik), gesungene Demonstrationen (Vokalität), Gesichtsausdrücke (Mimik) sowie Blickrichtungen zu verschiedenen Instrumentengruppen (z. B. zu den Violinist:innen, zu den Hornist:innen) des/der Dirigent:in wechseln mit gespielten Tönen der Musiker:innen (Musik) ab. In dem vorliegenden Werk liegt der Fokus auf Besprechungsphasen (im Vergleich dazu stehen Spielphasen), in denen der/die Dirigent:in seine/ihre Interpretation des geprobten Werks an das Orchester darlegt. Untersucht werden multimodal realisierte Handlungstypen, allen voran der Handlungstyp des Instruierens und Korrigierens, der maßgeblich für Orchesterproben ist. Dieser Handlungstyp wird durch Praktiken wie Anweisen, Erklären, Beschreiben, Demonstrieren, Adressieren, Lokalisieren und Evaluieren vollzogen. Die Arbeit fragt danach, welche Modalitäten für diese instruktiven Praktiken zum Einsatz kommen und wie die Musiker:innen musikalisch aber nicht nur darauf reagieren: Wie wird instruiert? Was wird instruiert? Welche Rolle spielen semiotische Ressourcen wie Sprache, Gestik, Gesang, Mimik, Körperhaltung und Blickrichtung? Ein weiterer Schwerpunkt des Werks liegt auf dem mehrsprachigen Charakter von Orchesterproben. Es wird erörtert, wann welche Sprache(n) wofür in der Interaktion zwischen Dirigent:in und Musiker:innen eingesetzt wird/werden: Welche Sprachen und Codes werden für die Kommunikation verwendet? Welche Funktionen kommen den unterschiedlichen Sprachen zu? Wo, wie und warum wird zwischen verschiedenen Sprachen gewechselt? Für die Untersuchung von korrektiven, instruktiven und mehrsprachigen Praktiken wird mit einem multimodalen Korpus, d. h. mit Videoaufnahmen von Proben in Frankreich und Italien angesiedelter Symphonieorchester, gearbeitet. Methodologisch orientiert sich die vorliegende Arbeit an der multimodalen Konversationsanalyse, der Mehrsprachigkeitsforschung und der Ethnographie der Kommunikation. Das Werk zeigt, wie der Einsatz unterschiedlicher Sprachen und instruktiv-multimodaler Handlungen zur Herstellung von Intersubjektivität sowie einer sozialen Ordnung und Realität in der Orchesterprobe beiträgt und leistet damit einen wertvollen Beitrag in der Untersuchung von institutionellen Interaktions- und Kommunikationsmustern.

Forschungsstätte(n)
  • Universität Innsbruck - 100%

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