Wissenschaftsdisziplinen
Erziehungswissenschaften (50%); Soziologie (50%)
Keywords
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First-In-Family Students,
Employment,
Student Equity In Higher Education,
Conduct of Everyday Life,
Student Experiences,
Mixed-Methods
Der Zugang zu Hochschulbildung, der Verbleib im Studium sowie die Chance, dieses erfolgreich abzuschließen, sind in vielen Ländern Europas sozial ungleich verteilt. Bildungsungleichheiten entstehen vor allem durch die soziale Vererbung von Bildungserfolg. Damit ist gemeint, dass das Bildungsniveau der Eltern maßgeblich das Bildungsniveau des Kindes bestimmt. Wie gestalten sich jedoch Bildungswege jener Personen, die als Erste innerhalb ihrer Familie ein Studium absolvieren (First-in-Family Studierende) und deren Bildungserfolg damit nicht als elterliches Erbe im Sinne der Reproduktion des Herkunftsmilieus betrachtet werden kann? Dieses Buch untersucht studienbezogene Erfahrungen von First-in-Family Studierenden in Österreich und zeigt auf, wie diese ihren studentischen Alltag bewältigen. Formen der Bewältigung und Kriterien des Studienerfolgs sind im Vergleich zu den Herausforderungen und Barrieren, mit denen First-in-Family Studierende konfrontiert sein können, bisher kaum untersucht worden. Mit diesem Buch werden zudem erstmals umfassend jene Lebensbereiche näher beleuchtet, in die Studierende außerhalb der Universität eingebettet sind (z.B. Erwerbstätigkeit) und die eine maßgebliche Rolle in Bezug auf den Studienerfolg spielen. Den theoretischen Rahmen bilden drei Ansätze, die erstmals miteinander verschränkt werden: (1) die Relationale Theorie Pierre Bourdieus, (2) weiterführende strukturtheoretische Überlegungen sowie (3) das Konzept der Alltäglichen Lebensführung. Methodisch werden mittels eines Mixed- Methods-Designs quantitative Analysen, auf Basis der österreichischen Studierenden- Sozialerhebung (N=19 907), und qualitative Analysen, anhand von narrativen Interviews mit First -in- Family Studierenden (N=14), vereint. Das Buch zeigt, wie First-in-Family Studierende ihr Studium wahrnehmen, mit welchen Spannungsdynamiken sie konfrontiert sind und wie sie diese bewältigen. Die Rekonstruktion studienbezogener Erfahrungen von First-in-Family Studierenden und deren Agency sowie Kapitalien stehen im Fokus der Analyse. Des Weiteren wird in diesem Buch die Bedeutung einzelner Lebensbereiche (u.a. Erwerbstätigkeit und Familie) in Bezug auf das Studium aufgezeigt und es werden strukturelle Besonderheiten universitärer Institutionen bzw. Studienrichtungen beleuchtet. Damit leistet vorliegendes Buch einen wichtigen Beitrag zum Verständnis jener spezifischen Dynamiken, die einen Bildungsaufstieg ermöglichen können und die studienbezogenen Erfahrungen sowie den Studienerfolg prägen.
- Donau-Universität Krems - 100%