Theatrum Sabaudiae. Das Kupferstichwerk der Savoyer
Theatrum Sabaudiae. The engravings for the Savoy
Wissenschaftsdisziplinen
Kunstwissenschaften (100%)
Keywords
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Theatrum Sabaudiae,
Turin,
Cultural Transfer,
Vienna,
Artistic Exchange,
Duchy of Savoy
Das Buch Theatrum Sabaudiae. Das Kupferstichwerk der Herzöge von Savoyen widmet sich dem Theatrum Sabaudiae, einer illustrierten Publikation, die in Amsterdam bei dem damals bekanntesten Verlag Blaeu nach einem Auftrag der Herzöge von Savoyen 1682 herausgegeben wurde. Im Theatrum Sabaudiae wurden die Territorien des Herzogtums Savoyen durch detailreiche Kupferstiche und panegyrische Beschreibungen anschaulich gemacht und dem Leser vorgestellt. Das Theatrum war aber nicht nur ein Atlas mit einer bloßen Darstellung von Städten, die eigentlich noch nie vor her abgebildet wurden, sondern ein wichtiges Instrument der höfischen Repräsentation, wobei Text und Bilder ein prächtiges sowie überzeugendes Mittel der Selbstdarstellung des Herzogs von Savoyen, seiner Politik und seiner Besitztümer waren: In der instabilen politischen Konstellation Europas am Ende des 17. Jahrhunderts diente das Theatrum Sabaudiae einer klaren und notwendigen Legitimation der Macht der Savoyer. Das vorliegende Buch gestaltet sich in drei Kapitel, die auch die jeweiligen Ziele des abges chlossenen Dissertationsprojekts darstellten. In dem ersten Kapitel wird die Entstehungsgeschichte des Theatrum Sabaudiae rekonstruiert. Dabei wurde besondere Aufmerksamkeit den späteren Ausgaben des Werkes geschenkt, welche in Den Haag in den Jahren 1693, 1697, 1700, 1725 und 1726 in verschiedenen Sprachen (Niederländisch, Französisch und Latein) veröffentlicht wurden. Das zweite Kapitel des Buches besteht aus einer detaillierten Bild-Text-Analyse des Theatrum Sabaudiae, während das dritte Kapitel sich der Verbreitung und der Rezeption des Theatrum Sabaudiae widmet: Um den repräsentativen Zweck zu erfüllen, wurde die Publikation an eine Vielzahl von Höfen in ganz Europa geschickt. Besonderes Augenmerk widmete die Arbeit der Rezeption des Theatrum Sabaudiae in der kaiserlichen Residenzhauptstadt Wien, da enge politische sowie familiäre Kontakte zwischen den beiden Städten bestanden. Im Rahmen dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, dass das Theatrum Sabaudiae in den Hofbibliotheken in ganz Europa als Referenzwerk geradezu omnipräsent und in manchen Fällen in mehreren Exemplaren vorhanden war. Darüber hinaus konnte eine neue Funktion des Bandes im Laufe des 18. Jahrhunderts herausgestellt werden und gezeigt werden, daß Theatrum Sabaudiae nun auch im bürgerlichen Milieu verbreitet war.
- Universität Wien - 100%