Deutsche und Ungarn im südöstlichen Europa (20./21. Jhdt.)
Germans and Hungarians in Southeast Europe (20th/21st c.)
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Geisteswissenschaften (10%); Geschichte, Archäologie (90%)
Keywords
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German and Hungarian Minorities,
Historical Remembrance,
Ethic Politics,
Identity- & Ethnomanagement
Die Monographie besteht aus einem einführenden theoretischen Teil und einem mit Beispielen aus dem Identitäts- und Ethnomanagement der Deutschen und Ungarn im südöstlichen Europa. Diese Auf- teilung erfolgte aus dem Bestreben, die Theoriebildung zu den beiden Termini Identitäts- und Ethno- management möglichst klar auszuformulieren und die theoretische Entwicklung, das Rethinking dieser Begriffe und weiters auch die Akteursbezogenheit im Identitäts- und Ethnomanagementkonzept trans- parent erscheinen zu lassen. Der empirische Teil stützt sich auf Feldforschungen zu den Deutschen und Ungarn, die in den Untersuchungsregionen als Minderheit leben und die konkret in Siebenbürgen/ Transilvania/ Erdély, Slawonien/ Slavonija/ Szlavnia, Slowenien/ Slovenija/ Szlovénia, Südwestun- garn/ Dél-Dunntl und Vojvodina/ Vajdasg durchgeführt wurden. Die theoretische Einführung beginnt damit, einige Entwicklungen rund um die von mir so bezeichne- ten Schlüsselbegriffe (Identität, Ethnizität und Ethnische Gruppe) und deren Zusammenhänge mit den beiden Begriffen Identitäts- und Ethnomanagement vorzustellen. Der Begriff Identitätsmanagement und dessen Konnotationen dienten dabei gewissermaßen auch als ein Antecessor für den Begriff Eth- nomanagement, der sich als eine konsequente Weiterentwicklung versteht, ohne jedoch den Begriff Identitätsmanagement ganzheitlich ersetzen zu wollen. Im zweiten Teil des theoretischen Abschnitts erfolgen als ein weiterer Schritt konzeptionelle Überlegungen, die einzelne Fäden zu folgenden Syner- giefeldern spinnen: Zur Historischen Anthropologie/ Ethnohistorie, zu Phänomenen der Globalisie- rung/Glokalisierung, zu Formen kultureller Hybridität sowie zum Ethnic-Group-Branding. Die empirischen Beispiele aus dem Identitäts- und Ethnomanagement der Deutschen und Ungarn sol- len in ihrer Buntheit sowohl dem breit gefächerten Kanon der Minderheitenforschung als auch dem kulturellen Neben- und Miteinander im südöstlichen Europa auf vielfache Art und Weise gerecht wer- den: Im ersten Kapitel werden etwa dazu die Rolle der Ethnizität in den Nationalstaaten, die Verbin- dungen zu den Ethnic Politics sowie das Identitäts- und Ethnomanagement von innen und von außen erörtert. Im darauf folgenden Kapitel werden die Deutschen und Ungarn in den Untersuchungsregio- nen anhand ihrer eigenen Selbstbezeichnungen und Marker vorgestellt, weiters werden die Loyalitäts- verhältnisse der beiden Volksgruppen mit den jeweiligen Herbergestaat-Patronagestaat in Beispielen analysiert und ein gesonderter Abschnitt wird dem Minderheitenschutz in den einzelnen Staaten zuge- dacht, da er den rechtlichen Rahmen festlegt. Die im Kapitel Verortungen angeführten Dachverbän- de, Minderheitenvereine oder -selbstverwaltungen gehören zu den unmittelbaren Kristallisationen des deutschen und ungarischen Identitäts- und Ethnomanagements und die einzelnen Akteure in den Min- derheitenorganisationen und deren Aktivitäten waren für meine Untersuchungen daher stets rich- tungsweisend. Abgerundet wird dieser Aspekt durch die Untersuchung ihrer politischen Aktivitäten im Rahmen der Erinnerungskulturen. Im letzten Kapitel werden die wichtigsten Vermittler und Instru- mente des Identitäts- und Ethnomanagements, die je eine kollektivitätsstiftende Rolle für die Volks- gruppe tragen, analysiert: Minderheitenmedien, Minderheitenschulwesen sowie Minderheitenliteratur und kunst.
- Universität Graz - 100%