Inscriptions in Byzantium and Beyond
Inscriptions in Byzantium and Beyond
Wissenschaftsdisziplinen
Geschichte, Archäologie (20%); Sprach- und Literaturwissenschaften (80%)
Keywords
-
Inscription,
Epigraphy,
Byzantium
Das vorliegende Buch, der erste Sammelband, der zur Gänze Aspekten byzantinischer Epigraphik gewidmet ist, setzt sich in erster Linie aus Beiträgen zusammen, die anlässlich zweier internationaler Treffen vorgetragen wurden, nämlich bei einem Workshop mit dem Titel Byzantinische Epigraphik: Wege zu einem Corpus am 18. Mai 2010 an der ÖAW und bei einem Round Table während des 22. Internationalen Byzantinistenkongresses an der Universität Sofia am 24. August 2011. Es ist Ziel dieses Buches, dem Bereich Byzantinische Epigraphik neue Impulse zu verleihen. Kritische Editionen von Inschriften, deren interdisziplinäre Analyse und Untersuchungen zu ihrer Bedeutung für die byzantinische Kultur gehören noch immer zu den desiderata in unserer Disziplin. Das Buch ist in vier Sektionen unterteilt: Auf einen einführenden Artikel, der die mannigfache Geschichte der byzantinischen Epigraphik als Disziplin vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute nachzeichnet, folgen vier Beträge im Rahmen von Inscriptions in Byzantium and Beyond. Zunächst versucht Cyril Mango den Terminus byzantinische Inschrift und seine Grenzen zu definieren. Vincent Debiais bietet einige interessante Beobachtungen, indem er mittelalterliche lateinische Inschriften mit byzantinischen epigraphischen Traditionen vergleicht. Einen kurzen Überblick über den bulgarischen Beitrag zur byzantinischen Epigraphik liefert Vasil Gjuzelev. Andrey Vinogradov analysiert den Inhalt jener griechischen Inschriften, die im nördlichen Schwarzmeerraum überliefert sind; das Corpus, auf das er sich bezieht, wird demnächst als Online-Edition zur Verfügung stehen. Die zweite Sektion trägt den Titel Methods of Editing Byzantine Inscriptions: Während der Aufsatz Peter Schreiners die dringende Notwendig einer neuen epigraphischen Initiative in der Byzantinistik diskutiert, beschreibt Walter Koch detailreich die westlichen Inschriftencorpora, indem er Modelle offeriert, die auch für die Anforderungen eines neuen byzantinischen Corpus von Relevanz sein könnten. Sowohl Guglielmo Cavallo als auch Erkki Sironen präsentieren Richtlinien, die bei einem neuen Corpuswerk beachtet werden müssen. Charlotte Roueché unterstreicht die Vorteile von Online- Corpora, und Joel Kalvesmaki stellt seine neue unlängst publizierte Font Athena Ruby vor. Die dritte Sektion besteht aus Artikeln, die über laufende epigraphische Projekte berichten: Zwei griechische Projekte, die auch als Datenbanken zugänglich sein werden, werden von Katerina Nikolaou, Irene Chrestou und Sophia Kalopissi-Verti vorgestellt. Maria Xenaki beschreibt den epigrapischen Reichtum Kappadokiens und die kaum beachteten Graffiti, während Alexandra Evdokimova Einblicke in ihr Projekt zu den griechischen Graffiti in der Hagia Sophia, Konstantinopel, gibt. Die letzte Sektion ist Fallstudien gewidmet. Der Inhalt der Artikel reicht von der Spätantike (Sencer Sahin, Mustafa Sayar) bis in spätbyzantinische Zeit (Linda Safran). Kazimir Popkonstantinov analysiert die griechischen Inschriften Bulgariens, die in das 9. Jahrhundert zu datieren sind, während Ida Toth Inschriften des 11. Jahrhunderts diskutiert, die sich klar von ihren Vorgängern unterscheiden.