Die Stadt Kom Ombo I

Dieses Buch ist der erste Band einer Reihe über die Ausgrabungen des Österreichischen Archäologischen Instituts (Zweigstelle Kairo) am Fundplatz Kom Ombo im südlichen Oberägypten in der Reihe "Untersuchungen der Zweigstelle Kairo". Während Kom Ombo wegen seines beeindruckenden ptolemäischen Tempels bei Ägyptenbesuchern sehr beliebt ist, konzentrieren sich die Ausgrabungen auf den "Tell", die Überreste der Stadt, die den Tempel umgibt. Der Tell hat sich im Laufe von Jahrtausenden gebildet und ist heute ein Hügel, der sich über das Niveau des Tempels erhebt und die Zeitspanne von mindestens dem früheren dritten Jahrtausend v. Chr. bis zum 19. Jahrhundert nach Christus. Der Hügel war noch nie Gegenstand einer langfristigen Ausgrabung. Dieser Band gibt einen Überblick über das, was vor Beginn der aktuellen Arbeiten über Kom Ombo bekannt war. Im ersten Kapitel werden historische Quellen (Texte, Artefakte einschließlich Siegel und Statuen, architektonische Überreste) von der Pharaonenzeit bis zur frühen Neuzeit untersucht, um einen chronologischen Rahmen zu schaffen, in den die archäologischen Entdeckungen eingeordnet werden können. Außerdem wird die administrative Stellung von Kom Ombo im Verhältnis zu den Nachbarstädten und der Zentralverwaltung im Laufe der Zeit untersucht. Im zweiten Kapitel wird die Forschungsgeschichte von Kom Ombo dargestellt. Es enthält einen Überblick über die Berichte von Reisenden, sowohl Gelehrten als auch Touristen, die die Stätte und ihre Umgebung ab dem späten 16. Jahrhundert besuchten, sowie über die wissenschaftlichen Missionen, die mit der Erfassung der Überreste, in der Regel des Tempels, begannen. Anschließend werden die neueren archäologischen Arbeiten in Kom Ombo und Umgebung sowie das Site Management des Fundplatzes erörtert. As well as verbal accounts, the attractive location of Kom Ombo gave rise to many illustrations, paintings and photographs. The third chapter examines these images, many of which are illustrated here, for their contribution to the understanding of the site, their place within the artistic traditions of their time and their limitations as sources. Die attraktive Lage von Kom Ombo führte nicht nur zu mündlichen Berichten, sondern auch zu zahlreichen Illustrationen, Gemälden und Fotografien. Im dritten Kapitel werden diese Bilder, von denen viele hier abgebildet sind, auf ihren Beitrag zum Verständnis des Fundplatzes, ihre Stellung innerhalb der künstlerischen Traditionen ihrer Zeit und ihre Grenzen als Quellen untersucht. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Landschaft von Kom Ombo und seinem Umland. Es behandelt die veränderte Lage des Nils, untersucht die Ausdehnung der antiken Stadt und die begrenzten Belege für Aktivitäten am Westufer. Es verfolgt die Veränderung des Tells im Laufe der Zeit, als immer größere Bereiche abgetragen wurden. Das Kapitel stützt sich auf die Berichte der Reisenden und auf Karten, die diese zur Orientierung auf ihren Reisen anfertigten oder erwarben, sowie auf neuere Forschungen. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse eines Magnetometersurveys des Tells vorgestellt, der vor Beginn der archäologischen Arbeiten durchgeführt wurde. Das Buch wird von einem ausführlichen Literaturverzeichnis ergänzt.