Von Hyele zu Velia. Die Funde

Die österreichischen Grabungen (1997-2001) an den Stadtmauern von Velia, einer 530 v. Chr. von Migranten aus Phokaia gegründeten Stadt an der tyrrhenischen Küste von Süditalien, haben es erlaubt, die durchgehende Entwicklung der Siedlung von der spätarchaischen Zeit bis in das 2. Jh. v. Chr. zu verfolgen. Die Ergebnisse der Grabung und ihre Befunde wurden im Band Velia-Studien IV/1 vorgestellt. Der Band Velia-Studien IV/2 schließt die Publikation der Grabung durch eine umfass ende Studie des Fundmaterials ab, die ein wichtiges Instrument für weitere Forschungen in der Region darstellt und gleichzeitig neue Einblicke in die materielle Kultur bietet. Die detaillierte Bearbeitung der dabei zutage gekommenen Funde ermöglichte es M. Trapichler, für das bisher wenig beachtete Tafelgeschirr und die Gebrauchs-und Küchenware von Velia eine erste umfassende Typologie zu erstellen. Die Bearbeitung der Transportamphoren durch V. Gassner erbrachte eine Erweiterung der bisher bestehenden Typologien und erlaubte wichtige Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Die Anwendung der innovativen Methode der fabric-Bestimmung für alle Gruppen der materiellen Kultur machte die Rekonstruktion der Handelsbeziehungen der Stadt nicht nur für den Fernhandel, sondern auch für den Regionalhandel möglich. Diese umfassende Studie wird durch Beiträge zur römischen Keramik und den Dachziegeln (V. Gassner), den Lampen und den Kleinfunden (M. Trapichler), der Koroplastik (M. Ladurner), den Amphorenstempeln und Graffiti (L. Vecchio) sowie den Münzfunden (R. Cantilena) ergänzt.