Schutzmechanismen bei bakterieller Haarfollikelinvasion
Defense Mechanisms during Microbial Hair Follicle Invasion
Wissenschaftsdisziplinen
Gesundheitswissenschaften (10%); Klinische Medizin (30%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (60%)
Keywords
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Immunity,
EGFR,
Hair follicle,
Staphylococcus,
Anti Microbial Peptides,
Cancer therapy
Das Bakterium Staphylococcus aureus (SA) kann tödliche Infektionen verursachen und ist bekannt für seine Antibiotikaresistenz, was die Entwicklung alternativer Behandlungsstrategien nötig macht. Es stellt auch ein ausgezeichnetes Beispiel für ein Kommensalenbakterium mit dem Potenzial dar, ein opportunistischer Krankheitserreger zu werden. Haarfollikel sind ein wichtiger Lebensraum für Kommensalen der Haut, stellen jedoch auch eine Schwachstelle in der epidermalen Barriere dar, die von den Mikroorganismen ausgenutzt werden kann. Insbesondere neues Haarwachstum, welches das Durchbrechen des Haarschafts durch die Oberhaut beinhaltet, ist ein immunologisch kritischer Vorgang, der eine Störung der Hautbarriere und eine mikrobielle Invasion auslösen kann. Wenn dieser Vorgang nicht ordnungsgemäß koordiniert wird, erleichtert er eine von SA dominierte Dysbiose und sich ausbreitende Hautentzündung. Der epidermale Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) ist an diesem Prozess entscheidend beteiligt. Da viele solide Tumore EGFR überexprimieren, werden EGFR-Inhibitoren erfolgreich als zielgerichtete Anti-Krebs-Behandlung eingesetzt. Die Bedeutung von EGFR für die Haut spiegelt sich in den unerwünschten Nebenwirkungen der Therapie wider. Diese bestehen aus akneiformen Hautausschlägen im Gesicht und am Oberkörper. Während einer längerfristigen Behandlung verschlimmern SA-Superinfektionen die Entzündung, was den Erfolg der Krebstherapie ernsthaft beeinträchtigen kann. Dieses Forschungsprojekt zielt nun darauf ab, den molekularen Mechanismus der antibakteriellen Funktion von EGFR im Haarfollikel während der bakteriellen Haarfollikelinvasion zu identifizieren, die zelluläre Lokalisation dieser antibakteriellen Mechanismen zu bescheiben und in weiterer Folge ihr therapeutisches Potenzial zu bestimmen. Das grundlegende Verständnis dieser Prozesse wird es ermöglichen, bakterielle Haut- und Haarinfektionen gezielt zu bekämpfen und zusätzlich unerwünschte Nebenwirkungen während der zielgerichteten Anti-Krebs-Therapie zu therapieren, um deren Wirksamkeit zu verbessern.
Research Output
- 1 Zitationen
- 1 Publikationen
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2024
Titel JAK-STAT1 as therapeutic target for EGFR deficiency-associated inflammation and scarring alopecia DOI 10.1038/s44321-024-00166-3 Typ Journal Article Autor Strobl K Journal EMBO Molecular Medicine Seiten 1-27 Link Publikation