Die Wirkung von Suiziddarstellungen in Kurzfilmen
The impact of suicide portrayals in short films on viewers
Wissenschaftsdisziplinen
Psychologie (100%)
Keywords
-
Suicide Prevention,
Media,
Film,
Media Effects,
Suicide,
Laboratory Experiment
Theoretischer Rahmen: Sensationsträchtige Darstellungen von Suizid in Nachrichtenmedien können zu Imitationssuiziden führen, was als "Werther-Effekt" bezeichnet wird. Im Gegensatz dazu können Erzählungen über die Bewältigung von suizidalen Krisen suizidales Verhalten und Suizidgedanken verringern, was als "Papageno-Effekt" bekannt ist. Es ist jedoch unklar, inwieweit unterschiedliche Arten von Suizid- und Präventionsdarstellungen in fiktionalen Filmen das Suizidrisiko beeinflussen können. Forschungsfragen: In dem Projekt wird die Wirkung verschiedener Versionen eines Films über eine suizidale Krise untersucht, die sich hinsichtlich des Ausgangs der Krise unterscheiden, aber in allen anderen Aspekten identisch sind. Methoden: Es werden drei verschiedene Versionen eines Films (15-20 Minuten) produziert, der auf die suizidale Krise des Protagonisten fokussiert. In der ersten Hälfte des Films werden die drei Versionen identisch sein, aber in der zweiten Hälfte werden unterschiedliche Ausgänge der Krise dargestellt. Während Version #1 mit dem Suizid des Protagonisten endet, wird in Version #2 die Krise erfolgreich bewältigt. Version #3 wird mit dem natürlichen Tod des Protagonisten enden und ein offenes Ende haben. Anschließend werden die Filmemacher:innen bezüglich der Faktoren, die sie in ihrem Entscheidungsprozess bei der Produktion der Filmversionen beeinflusst haben, interviewt, um zu eruieren, mit welchen Überlegungen bestimmte Elemente für die Darstellung von Suizidalität ausgewählt werden. In einem nächsten Schritt wird die Wirkung der drei Filmversionen in einem Laborexperiment mit drei Gruppen getestet. Jede Gruppe wird eine der drei Filmversionen ansehen. Daten in Bezug auf Suizidrisikofaktoren der Zuschauer:innen werden vor und unmittelbar nach der Filmvorführung sowie vier Wochen später mit Fragebögen erhoben. Darüber hinaus werden qualitative Fokusgruppen mit Teilnehmer:innen durchgeführt, die a) aus der allgemeinen Bevölkerung rekrutiert werden oder entweder b) Patient:innen einer psychiatrischen Einrichtung/Klinik, c) Experten:innen für Suizidforschung oder -prävention oder d) Medienfachleute sind. Hierbei werden alle drei Filmversionen in zufälliger Reihenfolge angesehen. Originalität: Dies ist die erste Studie, bei der ein Film mit unterschiedlichen Versionen hinsichtlich des Ausgangs einer suizidalen Krise gedreht und anschließend deren Wirkung mittels eines Laborexperiments und qualitativen Fokusgruppen untersucht wird. Dieses Projekt wird helfen, aktuelle Medienempfehlungen hinsichtlich der Darstellung von Suizidalität in Filmen für Suizidprävention zu verbessern. Beteiligte Wissenschaftler:innen: Die primär im Projekt involvierten Wissenschaftler sind Benedikt Till und Thomas Niederkrotenthaler, die federführend in der Erforschung des Papageno-Effekts sind und in zahlreichen nationalen und internationalen Suizidpräventionsprojekten tätig sind.
- Doris Bauer, nationale:r Kooperationspartner:in
Research Output
- 1 Publikationen
- 1 Künstlerischer Output
- 1 Wissenschaftliche Auszeichnungen
-
2025
Titel Developing and producing a short film on suicide: Perspectives from filmmakers Typ Conference Proceeding Abstract Autor Jaeger M. Konferenz 33rd World Congress of the International Association for Suicide Prevention
-
2024
Titel Dunkle Tage / Dark Days Typ Film/Video/Animation
-
2025
Titel Pech Kucha Award Typ Poster/abstract prize Bekanntheitsgrad Continental/International