Tropische Wirbelstürme und die Gletscher Kilimandscharos

Gletscher im äquatorialen Ostafrika (OA) speichern langfristige Signale der Umweltveränderungen in den Tropen und sind ein Schlüssel zum Verständnis, wie sich großräumige Klimaänderungen auf regionaler und lokaler Ebene manifestieren. Die präzise Extraktion von Klimainformationen aus Gletscheraufzeichnungen setzt jedoch ein genaues Verständnis der atmosphärischen Einflüsse auf die lokalen Bedingungen voraus. Vorliegende Studien haben zwar den Einfluss der natürlichen atmosphärischen Variabilität auf die Gletscher über mehrjährige Perioden untersucht, der Einfluss der Variabilität innerhalb von Jahreszeiten (intrasaisonal) blieb dabei aber unberücksichtigt. Zwei wichtige intrasaisonale Phänomene sind die Madden Julian Oszillation (MJO) und tropische Wirbelstürme (tropical cyclones; TCs). Die MJO beeinflusst Niederschläge in OA stark, wobei feuchtere Bedingungen mit untypischen Winden aus dem Westen verbunden sind, die Feuchtigkeit aus dem Kongobecken in die Region transportieren. Jüngste Fallstudien haben gezeigt, dass TCs auch eine komplementäre und potenziell unabhängige Rolle bei der Auslösung dieses Feuchtigkeitstransports aus Westen spielen können, der mit extremen Niederschlägen in OA und Schneefällen auf den Gletschern der Region einherging. Das Projekt kombiniert Reanalyse-, Beobachtungs- und archivierte TC-Daten sowie hochauflösende atmosphärische Modelle, um den langfristigen Einfluss dieser Stürme auf die Niederschläge in OA und den Schneefall auf den Gletschern zu bewerten. Das Projekt wird somit zu einem besseren Verständnis der intrasaisonalen Niederschlagsvariabilität in Ostafrika beitragen und eine Grundlage für die verbesserte Lesbarkeit von Gletschern als Klimaindikatoren bieten.