Die Rolle von Tmem160 für Schmerz nach Nervenverletzung
The role of Tmem160 at the onset of pain after nerve injury
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (20%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (80%)
Keywords
-
Chronic Pain,
Proteomics,
Peripheral Nervous System,
Neuroimmune Interactions,
Preclinical Mouse Pain Model,
Nerve Injury
Schmerzen stellen einen Zustand enormer physischer und psychischer Belastung dar und sind der häufigste Grund für den Bedarf medizinischer Beratung. Patienten mit chronischen Schmerzen sind hohem Leiden ausgesetzt. Begrenzte therapeutische Wirksamkeit und unerwünschte Nebenwirkungen gehen häufig mit aktuellen Therapien von starken und chronischen Schmerzen einher. In Österreich sind nach aktuellsten Schätzungen 1,5 Millionen Menschen von chronischem Schmerz betroffen, wobei 50% davon unmittelbare Beeinträchtigungen ihres Lebens melden. Dies erklärt den starken Bedarf für neue Analgetika und für die Entwicklung völlig neuartiger Therapieansätze, welche allerdings von präziser und umfassender Grundlagenforschung zum Schmerz und seinen verschiedenen Ausprägungen abhängt. Insbesondere fehlt uns Wissen zu den Mechanismen, welche (i) zu der Chronifizierung von Schmerzen nach Nervenverletzung beitragen und auch (ii) Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Patienten bedingen. Kenntnisse zu diesen Unterschieden auf der molekularen Ebene würden es uns ermöglichen, Therapien, die speziell auf diese Patientengruppen (d.h. Frauen im Vergleich zu Männern) zugeschnitten sind, zu designen. Dies ist von hoher klinischer Relevanz, da sich Schmerzen und ihre Chronifizierung in vielen Aspekten in diesen Patientengruppen unterscheidet, wie z.B. im Zeitverlauf (Schmerzchronifizierung), in der Prävalenz (oft höher in Frauen) und Ausprägung (oft stärker in Frauen) von Schmerzen. Im Hinblick auf diese Unterschiede ist es das erklärte Ziel unseres Projekts, genau solche Veränderungen zu identifizieren, die spezifisch nur in den sogenannten sensorischen Nervenfasern im peripheren Nervensystem (PNS) und nur während chronischer Schmerzen bzw. in bestimmten Schmerzphasen vonstattengehen. Wir konnten vor Kurzem zeigen, dass das Protein Tmem160 eine bisher unbekannte Rolle bei der Schmerzchronifizierung spezifisch in männlichen Mäusen spielt. Daher werden wir unsere Experimente in Mäusen durchführen, in welchen Tmem160 eliminiert wurde (knockout-Mäuse, KO-Mäuse) und unsere Daten mit denen von Kontrollmäusen (Wildtyp) vergleichen. Wir werden ein etabliertes präklinisches Schmerzmodell der Nervenverletzung verwenden um klinisch relevante Symptome von Nervenschmerzen (sog. neuropathische Schmerzen) im Mausmodell nachzustellen und untersuchen zu können. Methodisch verwenden wir hochauflösende Massenspektrometrie um dynamischen Veränderungen der Gesamtheit der Proteine (des Proteoms) während der Chronifizierung von Schmerzen aufzudecken. Unser besonderes Augenmerk wird auf potenziellen Veränderungen der Interaktionen von Nervenzellen mit dem Immunsystem (neuro- immune Interaktionen) gerichtet sein, da wir in unseren vorherigen Studien zeigen konnten, dass Tmem160 hierfür eine wichtige Rolle spielt. Wir erhoffen uns, solche molekularen Faktoren zu identifizieren, die spezifisch für männliche bzw. weibliche KO-Mäuse sind. Dieses Wissen legt den Grundstein für weitere Experimente, in welchen wir versuchen werden, mithilfe der gezielten Beeinflussung dieser Faktoren, die Schmerzchronifizierung in Mäusen nach Nervenverletzung zu vermindern. Die dadurch gewonnenen Ergebnisse können als Angriffspunkte für zukünftige Therapien herangezogen werden um auf diese Weise nach eingehender prä- und klinischer Validierung zu versuchen, die Schmerzchronifizierung nach Nervenverletzung zu verhindern.
- Universität Wien - 100%
Research Output
- 20 Zitationen
- 6 Publikationen
- 1 Policies
- 1 Methoden & Materialien
- 1 Datasets & Models
- 1 Disseminationen
- 3 Wissenschaftliche Auszeichnungen
- 1 Weitere Förderungen
-
2025
Titel Multi-omic integration with human dorsal root ganglia proteomics highlights TNFa signalling as a relevant sexually dimorphic pathway DOI 10.1097/j.pain.0000000000003656 Typ Journal Article Autor Barry A Journal PAIN Seiten 2386-2402 Link Publikation -
2025
Titel Temporal and demographic patterns of peripheral nerve proteomes in preclinical neuropathic pain DOI 10.1016/j.biopha.2025.118855 Typ Journal Article Autor Grundtner S Journal Biomedicine & Pharmacotherapy Seiten 118855 Link Publikation -
2025
Titel Proximity labelling reveals the compartmental proteome of murine sensory neurons DOI 10.1101/2025.06.13.659475 Typ Preprint Autor Sondermann J Seiten 2025.06.13.659475 Link Publikation -
2025
Titel Ultra-sensitive metaproteomics redefines the dark metaproteome, uncovering host-microbiome interactions and drug targets in intestinal diseases DOI 10.1038/s41467-025-61977-7 Typ Journal Article Autor Xian F Journal Nature Communications Seiten 6644 Link Publikation -
2024
Titel Deep proteomics and network pharmacology reveal sex- and age-shared neuropathic pain signatures in mouse dorsal root ganglia DOI 10.1016/j.phrs.2024.107552 Typ Journal Article Autor Grundtner S Journal Pharmacological Research Seiten 107552 Link Publikation -
2024
Titel Multi-omic integration with human DRG proteomics highlights TNFa signalling as a relevant sexually dimorphic pathway DOI 10.1101/2024.12.06.626968 Typ Preprint Autor Barry A Seiten 2024.12.06.626968 Link Publikation
-
2025
Link
Titel Bulk proteomics of naive human dorsal root ganglion DOI 10.26275/z7uy-kuif Typ Database/Collection of data Öffentlich zugänglich Link Link
-
2023
Titel member of the organization committee of the most important European pain conference (EFIC 2023) Typ Participation in an activity, workshop or similar
-
2025
Titel Prof. Dr. Lembeck Preis 2025, Austrian Pain Society (ÖSG) Typ Research prize Bekanntheitsgrad National (any country) -
2024
Titel Science Fund of the Austrian Pain Society (ÖSG) Typ Research prize Bekanntheitsgrad National (any country) -
2023
Titel Prof. Dr. Lembeck Preis 2023, Austrian Pain Society (ÖSG) Typ Research prize DOI 10.1016/j.celrep.2021.110152 Bekanntheitsgrad National (any country)
-
2024
Titel Austrian Pain Society Typ Research grant (including intramural programme) Förderbeginn 2024 Geldgeber Austrian Pain Society