Spezifität morpho-molekularer Befunde in COVID-19 Lungen

In diesem Projekt wird eine umfassende Untersuchung einer sorgfältig ausgewählten und umfangreichen Sammlung von Lungengewebeproben von Autopsien von COVID-19- Patienten durchgeführt, um morphologische und molekulare Merkmale zu identifizieren, die für eine SARS-COV2-Infektion spezifisch sind. Die Ergebnisse der Analysen, die eine umfassende Charakterisierung von Entzündungszellen und deren Interaktion, Genexpressionsprofile und Metabolomics-Studien umfassen, werden mit Daten verglichen, die aus archiviertem Autopsieproben von Patienten gewonnen wurden, die vor 2019 verstorben sind und ähnliche histologische Veränderungen in der Lunge aufwiesen. Mit diesem Ansatz wird es möglich sein zu klären, ob die bei Patienten beobachteten Gewebeveränderungen spezifisch für COVID-19 sind, da eine gezielte Behandlung in erster Linie auf diese Krankheit ausgerichtet sein sollte. Ist dies nicht der Fall, könnten die im Zusammenhang mit COVID-19 beobachteten Lungenschäden als allgemeine pathophysiologische Reaktion auf einen bestimmten Wirkstoff angesehen werden, und die Behandlungsstrategien sollten sich auf diese Erkenntnisse konzentrieren. Die Ergebnisse werden zudem mit klinischen, labortechnischen und radiologischen Befunden korreliert. Zur Validierung ausgewählter Befunde werden unabhängige Fallsammlungen herangezogen. Die Studie wird es entweder ermöglichen, molekulare Veränderungen, Stoffwechselveränderungen oder zelluläre Reaktionen, die spezifisch für COVID-19 sind, als potenzielle neue Angriffspunkte für Behandlungen zu identifizieren, oder zu beweisen, dass der bei COVID-19 beobachtete Lungenschaden eine unspezifische Reaktion auf die Virusinfektion ist. Unabhängig vom Ausgang der Studie werden beide möglichen Ergebnisse zu einer Verbesserung des Verständnisses der Erkrankung und letztlich zu einer Verbesserung allfälliger therapeutischer Ansätze führen.