Stifternetzwerke: Die Wiener Großbauprojekte St. Stephan und
Networks of Patronage: The Civic Building Projects at St. S
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Geisteswissenschaften (20%); Geschichte, Archäologie (20%); Kunstwissenschaften (60%)
Keywords
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Middle Ages,
Civic Building Projects,
Parish Church,
Culture Of Founders,
Culture Of Construction
Die kommunalen Großbauprojekte, St. Stephan und St. Michael, waren die zentralen Orte der Stadt und standen hinsichtlich des Bau- und Kirchenbetriebs in einer Wechselbeziehung. Als Pfarrkirchen besaßen sie große Bedeutung im Leben jeder Person und waren, im Gegensatz zu den Klöstern, für alle sozialen Gruppen unterschiedlichen Geschlechts geistliche Würdenträger, landesfürstliche Familie, Handwerker, Kaufleute, Erbbürger, Bruderschaften usw. frei zugänglich. Sie bildeten für Zuwendungen zum Bau ferner für Stiftungen von Bildwerken und Kultobjekten den idealen Rahmen. Geistliche und weltliche Personen, sowie ihre Familien, verewigten sich mit ihren Investitionen an und in den im Bau befindlichen Kirchen. Das angestrebte Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die vielfältigen Ausstattungskonzepte und Stifterambitionen der unterschiedlichen Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen in den Pfarrkirchen der Stadt zu rekonstruieren, zusammenzutragen und zu vergleichen. Das Vorhaben nimmt das mittelalterliche Pfarrkirchensystem der Stadt hinsichtlich seiner Medialität in den Blick. Es werden Wechselwirkungen berücksichtigt und der lange Zeitraum, indem Kirchenausstattungen angewachsen sind. Es geht um die Bedeutung der Raumstruktur, die inhaltliche Erschließung der Stiftungsobjekte und um eine vertiefende Darstellung der Stifterkultur auf den Großbaustellen der Stadt Wien. Gab es Gemeinsamkeiten im architektonischen Konzept, in der inneren Raumstruktur oder bei den Kultobjekten? Sind Wechselbeziehungen in der Liturgie im Laufe des Kirchenjahres festzustellen? Und wie spannten sich die Stifternetzwerke, die sich aus allen am Stiftungsprozess beteiligten Personen definieren, über die beiden Großbauprojekte?
- Universität Wien - 100%
- Bruno Klein, Technische Universität Dresden - Deutschland