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Zielgerichtete T-Zellen gegen onkogenes Calreticulin

Targeted T Cells Against Oncogenic Calreticulin Mutants

Robert Kralovics (ORCID: 0000-0002-6997-8539)
  • Grant-DOI 10.55776/P34451
  • Förderprogramm Einzelprojekte
  • Status beendet
  • Projektbeginn 01.05.2021
  • Projektende 30.09.2024
  • Bewilligungssumme 440.433 €

Wissenschaftsdisziplinen

Klinische Medizin (50%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (50%)

Keywords

    Oncogene, CAR-T cell, Myeloproliferative Neoplasms, Calreticulin, Immunotherapy

Abstract Endbericht

Blutkrebs wird durch genetische Veränderungen von Zellen ausgelöst, welche zu einer erhöhten Produktion von Blutzellen führen. Dadurch könnenlebensgefährliche Komplikationen entstehen (Blutgerinnung, Organschäden, Blutungen). In diesem Projekt fokussieren wir uns auf eine gewisse Art von Blutkrebs, Myeloproliferative Neoplasien, die durch Mutationen im Calreticulin (CALR)-Gen ausgelöst werden. Die Beschaffenheit dieser Mutation und der Mechanismus von mutiertem CALR als Onkogen machen es zu einem idealen Angriffspunkt für Immuntherapie. Wir streben danach T-Lymphozyten (Immunzellen, die fähig sind Krebszellen zu eliminieren) zu modifizieren, sodass sie Krebszellen selektiv finden und auslöschen können, während gesunde Zellen verschont bleiben. Außerdem werden wir die Mechanismen erforschen, die zur Resistenz von Krebszellen gegen diese Art von Therapie führen. Das langfristige Ziel dieses Projektes ist es die Grundlage für Immuntherapie dieser Art von Krebs zu bilden.

Myeloproliferative Neoplasien (MPN) sind chronische Blutkrebsarten, die durch eine erhöhte Blutzellenproduktion, thromboembolische Komplikationen und die Entwicklung einer akuten Leukämie gekennzeichnet sind. Die MPN-Onkogenese wird durch erworbene hämatopoetische Stammzellmutationen in drei Genen (JAK2, CALR und MPL) vorangetrieben, die alle eine konstitutive Aktivierung von Zytokinrezeptoren und nachgeschaltete Signalübertragung auslösen. In diesem Projekt setzten wir unseren Schwerpunkt auf MPN, die durch CALR-Mutationen hervorgerufen werden, und in denen eine Translation in ein Onkoprotein mit einzigartigen antigenen Eigenschaften stattfindet. CALR-Mutationen ermöglichen einzigartige Interaktionen der Mutante CALR mit dem Thrombopoietinrezeptor (MPL). Dieser aktivierte CALR-MPL-Komplex wird zur Zelloberfläche der mutierten Zellen transportiert und somit handelt es sich um ein krebsspezifisches Antigen. Es gelang uns, vom Vorhandensein des mutiertem CALR auf der Oberfläche von bösartigen Zellen Gebrauch zu machen, indem wir die Fähigkeit der künstlichen Immunzellen (T-Lymphozyten) nutzten, das spezifisch mutierte CALR über einen chimären Antigenrezeptor (CAR) zu erkennen. Diese CAR-T-Zellen vernichteten spezifisch CALR-mutierte Blutzellen, die aus dem Blut von MPN-Patienten, sowie aus CALR-mutierten Blutzellen von Mäusen isoliert wurden. Um den potenziellen klinischen Nutzen dieser CAR-T-Zellen zu validieren, behandelten wir Mausmodelle von CALR-mutiertem MPN. Trotz der wirksamen Abtötung von Krebszellen in vitro (in Zellkulturen) konnten wir bei der Verabreichung von CAR-T-Zellen in Mäusen keine Abtötung der Krebszellen beobachten. Anschließend fanden wir heraus, dass die CAR-T-Zellen durch das von den Krebszellen sekretierte mutierte CALR inaktiviert wurden. Weiters gelang es uns, die Sekretion von mutiertem CALR bei MPN-Patienten nachzuweisen. Um die Hemmung durch sezerniertes CALR zu überwinden, haben wir einen Antikörper entwickelt, der sowohl die T-Zellen als auch die CALR-mutierten Krebszellen bindet. Diese bispezifischen Antikörper bewirken in Mäusen in vitro und in vivo eine T-Zell-abhängige Abtötung von Krebszellen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die T-Zell-Umleitung durch bispezifische Anti-CALR/Anti-CD3e-Antikörper, im Vergleich zu gentechnisch veränderter Anti-CALR-CAR-T-Zellen, der bevorzugte Immuntherapieansatz bei CALR-mutiertem MPN ist, und vielversprechend sind für eine spezifische Immuntherapie von CALR-mutierten Blutkrebsarten. Diese Immuntherapie ist im klinischen Umfeld anwendbar.

Forschungsstätte(n)
  • Medizinische Universität Wien - 100%

Research Output

  • 159 Zitationen
  • 9 Publikationen
  • 1 Methoden & Materialien
  • 1 Weitere Förderungen
Publikationen
  • 2021
    Titel Hematopoietic expression of a chimeric murine-human CALR oncoprotein allows the assessment of anti-CALR antibody immunotherapies in vivo
    DOI 10.1002/ajh.26171
    Typ Journal Article
    Autor Achyutuni S
    Journal American Journal of Hematology
    Seiten 698-707
    Link Publikation
  • 2021
    Titel High-throughput drug screening identifies the ATR-CHK1 pathway as a therapeutic vulnerability of CALR mutated hematopoietic cells
    DOI 10.1038/s41408-021-00531-2
    Typ Journal Article
    Autor Jia R
    Journal Blood Cancer Journal
    Seiten 137
    Link Publikation
  • 2023
    Titel Calreticulin mutations in double mutated myeloproliferative neoplasms and as a potential target for immunotherapy
    Typ PhD Thesis
    Autor Christina Shueller
  • 2023
    Titel Phenotypic characterization of disease-initiating stem cells in JAK2- or CALR-mutated myeloproliferative neoplasms
    DOI 10.1002/ajh.26889
    Typ Journal Article
    Autor Ivanov D
    Journal American Journal of Hematology
    Seiten 770-783
    Link Publikation
  • 2022
    Titel PD-L1 overexpression correlates with JAK2-V617F mutational burden and is associated with 9p uniparental disomy in myeloproliferative neoplasms
    DOI 10.1002/ajh.26461
    Typ Journal Article
    Autor Feenstra J
    Journal American Journal of Hematology
    Seiten 390-400
    Link Publikation
  • 2022
    Titel Secreted mutant calreticulins as rogue cytokines in myeloproliferative neoplasms
    DOI 10.1182/blood.2022016846
    Typ Journal Article
    Autor Pecquet C
    Journal Blood
    Seiten 917-929
    Link Publikation
  • 2022
    Titel Genetic basis and molecular profiling in myeloproliferative neoplasms
    DOI 10.1182/blood.2022017578
    Typ Journal Article
    Autor Paz D
    Journal Blood
    Seiten 1909-1921
    Link Publikation
  • 2023
    Titel Discovery of JNJ-88549968, a Novel, First-in-Class CALRmutxCD3 T-Cell Redirecting Antibody for the Treatment of Myeloproliferative Neoplasms
    DOI 10.1182/blood-2023-173430
    Typ Journal Article
    Autor Kuchnio A
    Journal Blood
    Seiten 1777
  • 2022
    Titel Co-expression of mutated Jak2 and Calr enhances myeloproliferative phenotype in mice without loss of stem cell fitness
    DOI 10.1002/ajh.26688
    Typ Journal Article
    Autor Schueller C
    Journal American Journal of Hematology
    Link Publikation
Methoden & Materialien
  • 2022 Link
    Titel Mouse model for CALR mutated myeloproliferative neoplasms
    DOI 10.1002/ajh.26688
    Typ Model of mechanisms or symptoms - mammalian in vivo
    Öffentlich zugänglich
    Link Link
Weitere Förderungen
  • 2024
    Titel MPN Research Foundation
    Typ Research grant (including intramural programme)
    Förderbeginn 2024

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