Toxin-Antitoxin-DNA Wechselwirkungen
Toxin-antitoxin-DNA interactions
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (30%); Chemie (35%); Physik, Astronomie (35%)
Keywords
-
Toxin-Antitoxin System,
Protein-Protein Interactions,
NMR spectroscopy,
Protein-Dna Interactions,
Paramagnetic Relaxation,
Exchange-Quenching
Plasmide treten häufig in sehr geringer Zahl auf und benutzen Toxin-Antitoxin (TA) Systeme um deren Überleben in einer Bakterienkolonie zu sichern. Dies geschieht durch das Abtöten von Bakterien welche nicht das Plasmid während der Zellteilung vererbt bekamen. TA Systeme wurde auch auf bakteriellen Chromosomen gefunden. Obwohl die Funktion chromosomaler TA Systeme noch immer heftig diskutiert wird, wurde postuliert das diese ihren Wirtsbakterien bei Nahrungsmangel helfen und zwar durch die Beeinflussung der Protein und DNA Synthese durch Verminderung der Translation und Replikation. Im vorgeschlagenen Projekt beabsichtigen wir strukturelle und dynamische Untersuchungen des chromosomalen Antitoxins MazE gebunden an seine DNA. Dieser Protein- DNA Komplex wird der erste dieses "folds" sein, da eine komplett neue DNA-bindende Struktur in der N- terminalen Domäne von MazE gefunden wurde. Zusätzlich werden wir die ternären Wechselwirkungen von Toxin (CcdB), Antitoxin (CcdA) an deren DNA mit einer neuen Austausch-unterdrückten NMR Methode untersuchen. Ein neuartiger Ansatz wird auch etabliert und benutzt zur Bestimmung der Struktur des MazE-DNA Komplexes in Lösung. Dazu werden wir paramagnetische Relaxationsratenerhöhungen (PRE) als strukturelevante Informationen heranziehen. Durch diese PRE Werte kann die Anzahl der notwendigen NOEs zur Strukturbestimmung deutlich reduziert werden Neben der Etablierung dieser neuen Techniken wird das Projekt zu einem tieferen Verständnis der Plasmid- stabilisierung- und vererbung beitragen, sowie Informationen liefern über mögliche Unterschiede zwischen plamidischen und chromosomalen Toxin-Antitoxin Systemen. Neben diesen fundamentalen biologischen Fragen spielen TA Systeme auch eine immer wichtiger werdende Rolle in der Biotechnologie wegen deren Einsatz zur Stabilisierung von Vektoren in rekombinanten Systemen. Weiters können strukturelle Untersuchungen an TA Systemen auch wichtige Informationen liefern für das Design neuer Antibiotika oder einen neuen Weg zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen eröffnen. Letztere benutzen TA Systeme um deren Überleben während der Zellteilung sicher zu stellen.
Die Hauptziele des Projektes konnten vollständig erreicht bzw. teilwiese übertroffen werden: Die Methode zur Benutzung paramagnetischer Relaxationsratenerhöhungen zur Strukturbestimmung von Proteinen wurde an Ubiquitin und Maltose-bindendem Protein gezeigt und publiziert im renommierten Journal Angewandte Chemie Int.Ed (T.Madl, W.Bermel and K.Zangger, Use of relaxation enhancements in a paramagnetic environment for the structure determination of proteins using NMR spectroscopy, Angew.Chem.Int.Ed.48(44), 8259-8262, 2009). Diese Methode wird derzeit von uns und auch einigen anderen Gruppen bereits erfolgreich zur Strukturbestimmung von Proteinen mittels NMR eingesetzt. Ein Manuskript über die Anwendung dieser Technik zur Struktur eines kleinen Proteins sowie dessen transiente DNA-Bindung ist derzeit in Vorbereitung. Weiters wurde das Toxin CcdB zuerst mittels NMR Spektroskopie zugeordnet und dann dessen Struktur gleichzeitig in Lösung mittels NMR, sowie auch im Kristall von unserem Kollaborator Remy Loris an der Universität Brüssel. Die Strukturen wurden zusammen im Journal of Biological Chemistry veröffentlicht (N. De Jonge, W.Hohlweg, A. Garcia-Pino, M. Respondek, L. Buts, S. Haesaerts, J. Lah, K. Zangger and R. Loris, Structural and thermodynamic characterization of Vibrio fischeri CcdB, J.Biol.Chem. 285(8), 5606-5613, 2010). Zusammen mit derselben Gruppe untersuchten wir auch die Regeneration von CcdB inhibierter Gyrase durch die Bindung eines von CcdA-abgeleiteten Peptides (N. de Jonge, A. Garcia-Pino, L. buts, S. Haesaerts, D. Charlier, K. Zangger, L. Wyns, H. De Greve and R. Loris, Rejuvenation of CcdB-poisened gyrase by an intrinsically disordered protein domain., Mol. Cell, 35, 154-163 2009). Zusätzlich bestimmten wir die Struktur des bakteriellen Antitoxins MazE sowie dessen Komplex mit DNA. Derzeit wird eine Publikation dazu vorbereitet, welche in den nächsten Monaten zur Publikation eingereicht werden wird.
- Universität Graz - 100%
Research Output
- 310 Zitationen
- 6 Publikationen
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2009
Titel Use of Relaxation Enhancements in a Paramagnetic Environment for the Structure Determination of Proteins Using NMR Spectroscopy DOI 10.1002/anie.200902561 Typ Journal Article Autor Madl T Journal Angewandte Chemie International Edition Seiten 8259-8262 -
2009
Titel Structural and Thermodynamic Characterization of Vibrio fischeri CcdB* DOI 10.1074/jbc.m109.068429 Typ Journal Article Autor De Jonge N Journal Journal of Biological Chemistry Seiten 5606-5613 Link Publikation -
2009
Titel Sequence-specific 1H, 15N and 13C resonance assignments of the 23.7-kDa homodimeric toxin CcdB from Vibrio fischeri DOI 10.1007/s12104-009-9161-9 Typ Journal Article Autor Respondek M Journal Biomolecular NMR Assignments Seiten 145-147 -
2009
Titel Rejuvenation of CcdB-Poisoned Gyrase by an Intrinsically Disordered Protein Domain DOI 10.1016/j.molcel.2009.05.025 Typ Journal Article Autor De Jonge N Journal Molecular Cell Seiten 154-163 Link Publikation -
2009
Titel Positioning of Micelle-Bound Peptides by Paramagnetic Relaxation Enhancements DOI 10.1021/jp808501x Typ Journal Article Autor Zangger K Journal The Journal of Physical Chemistry B Seiten 4400-4406 -
2009
Titel Der Einsatz von Relaxationserhöhungen in einer paramagnetischen Umgebung zur Proteinstrukturbestimmung mit NMR-Spektroskopie DOI 10.1002/ange.200902561 Typ Journal Article Autor Madl T Journal Angewandte Chemie Seiten 8409-8412