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`Die Stadt ohne Eigenschaften´

`The City without Qualities´

Monika De Frantz (ORCID: 0000-0003-3143-0540)
  • Grant-DOI 10.55776/J2654
  • Förderprogramm Erwin Schrödinger
  • Status beendet
  • Projektbeginn 25.02.2007
  • Projektende 25.08.2008
  • Bewilligungssumme 31.700 €
  • Projekt-Website

Wissenschaftsdisziplinen

Andere Sozialwissenschaften (25%); Humangeographie, Regionale Geographie, Raumplanung (25%); Politikwissenschaften (50%)

Keywords

    City, Modernity, Politics, Culture, Europe, Globalization

Abstract

Wie schon in Robert Musils `Mann ohne Eigenschaften` so trefflich beschrieben, motivierte die Atmosphäre des Umbruchs um vorletzte Jahrhundertwende eine allgemeine Suche nach einer Zukunft fuer das Habsburgerreich - eine Parallelaktion`, die an und fuer sich ebendessen Niedergang beschleunigte. Die gegenwärtige Schwächung des nationalstaatlichen Modells bringt eine erneute Modernitätskrise, in der die Stadt in den Fokus theoretischer und politischer Reflektion über Globalisierung rückt - ein politischer Prozess, der ebendiesen staatlichen Wandel beschleunigt. Entgegen den Generalisierungen eines wirtschaftlich determinierten Globalisierungsmodells diskutiert die Stadtforschung gegenwaertig ein europäisches Gegenmodell historisch konstituierter Institutionen politischer Handlungsfaehigkeit. Beider Perspektiven unreflektierte Ökonomisierung bzw. Essentialisierung von Urbanität vernachlässigt den Aspekt der politischen Mobilisierung von Kultur als Machtressource. Abgesehen von wirtschaftlichem Wettberwerbsdruck und politischer Pfadabhaengigkeit wirkt Globalisierung auch als Diversifizierung der institutionellen Machtbasis auf die Stadtpolitik. Diese Pluralität des städtischen Kontexts kann Fragmentierung bewirken, oder durch die Reflektion der entstehenden Wahlmöglichkeiten auch eine selbsterneuernde Resource politischen Handelns ermöglichen. Der Stadtdebatte liegt mehr oder weniger implizit ein gemeinsames Ideal europaeischer Urbanität zugrunde, das als Integrationspotential einer pluralen Gesellschaft definiert werden kann. Urbanität als räumliches Modell der Moderne und Stadt als seine kontextuelle Realisierung sind Teil eines Reflektionsprozesses, der die Stadt ohne Eigenschaften` als zentralen symbolischen Ort kontinuierlich neuverhandelt. Auf Basis einer theoretischen Rezension der Literatur zur städtischen Globalisierung und ihrer Rezeption im europaeischen Kontext hinterfragt diese Arbeit die dem Modell der europäischen Urbanität zugrundeliegende Beziehung von Kultur und Politik. Basierend Konzeptionen des neuen Institutionalismus, der neuen sozialen Bewegungen und der Modernitätsdebatte wird das politisch-ökonomische Modell von Urbanität durch politik- und kulturwissenschaftliche Perspektiven der europaeischen Integration ergänzt. Im pluralen städtischen Kontext wird Kultur zu einer vermittelnden Dynamik zwischen Struktur und Handlung, die es ermöglicht, die Stadt ohne Eigenschaften` als analytisches Modell für eine vergleichende empirische Analyse der Stadtpolitik als ergebnisoffenen Interaktionsprozess zu konzipieren.

Forschungsstätte(n)
  • London School of Economics and Political Science - 100%
  • Stadt Wien - 10%

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