Sozioökologische Modelle der psychischen Gesundheit
Socioecological Models of Mental Health
Weave: Österreich - Belgien - Deutschland - Luxemburg - Polen - Schweiz - Slowenien - Tschechien
Wissenschaftsdisziplinen
Soziologie (100%)
Keywords
-
Sociology,
Mental Health,
Pandemic,
Occupational Health,
Public Health
Theoretischer Hintergrund: Das Forschungsprojekt untersucht die mentale Gesundheit von Personen in ausgewählten systemkritischen Berufsgruppen, die akuten Krisensituationen ausgesetzt sind (z.B. Gesundheitswesen, Militär, Polizei). Aufgrund von anhaltendem Stress und überlangen Arbeitszeiten besteht für Personen dieser Berufsgruppen häufig ein erhöhtes Risiko für berufsbedingte Erschöpfung (Burnout), Angst und Depression. Eine multidimensionale Risikobetrachtung ist entscheidend, um die Einsatzbereitschaft für zukünftige Kriseneinsätze zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit von Personen dieser gesellschaftlich relevanten Berufsgruppen während und nach Krisen zu stärken. Fragestellung und Hypothesen: Im Rahmen des Projekts soll ein sozioökologisches Modell entwickelt und getestet werden, um Faktoren zu identifizieren, die Stress, berufsbedingte Erschöpfung (Burnout), Angst, Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) und Depression bei Personen in systemkritischen Berufen nach der Covid-Pandemie beeinflussen. Es wird angenommen, dass sowohl individuelle als auch übergreifende Risikofaktoren auf verschiedenen sozio-ökologischen Ebenen identifiziert werden. Methoden: Dieses Projekt umfasst sechs Arbeitspakete, welche gleichzeitig in Slowenien und Österreich durchgeführt werden. Anhand von Experteninterviews mit Vertretern verschiedener Organisationen soll ein sozioökologisches Modell zu den Risikofaktoren für die mentale Gesundheit von Personen in systemkritischen Berufen entwickelt (N=60) und in einer prospektiven Studie mit vier Messzeitpunkten getestet werden (N=600). Darüber hinaus soll in beiden Ländern eine historische Analyse zu der Pandemiebekämpfung seit 2020 durchgeführt werden. Innovation: Das Zwei-Länder-Konzept ermöglicht eine Analyse auf politischer Ebene und integriert retrospektive sowie prospektive Forschungsdesigns zur Untersuchung der mentalen Gesundheit von Personen in systemkritischen Berufsgruppen innerhalb und zwischen den Ländern. Dieses Projekt hat das Potenzial, zu einem innovativen Verständnis der mentalen Gesundheit von Personen in systemkritischen Berufsgruppen beizutragen, indem es bisherige Forschungsdesigns durch die systematische Integration und Koordinierung mehrerer Analyseebenen weiterentwickelt, die in der bisherigen Forschung häufig vernachlässigt wurden. Beteiligte Personen: Das slowenische Team setzt sich aus Expert:innen der Militärsoziologie, der öffentlichen Gesundheit, der Soziologie und der Forschungsmethoden von drei Institutionen zusammen, darunter die Universität Ljubljana, das Friedensinstitut und das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit. Das österreichische Team der Universität Klagenfurt verfügt über Fachwissen in den Bereichen sozioökologische Modelle in Organisationen, Geschlechterstudien, mentale Gesundheit, fortgeschrittene Datenanalyse sowie im internationalen Gesundheitsvergleich.
- Universität Klagenfurt - 100%
- Bersnak Janja Vuga - Slowenien