ALPMEMA - Management alpiner Bergheuwiesen

Grünland beherbergt ein breites Spektrum an biokultureller Vielfalt, wertvolle Lebensräume und ist Zeuge der lokalen Landnutzungsgeschichte. Wie auch andere Landnutzungsformen sind auch Grünlandflächen auf menschliche Nutzung angewiesen, um ihre Merkmale und biologische Vielfalt zu erhalten. Bergheuwiesen sind eine besondere Form von Grünland: Es handelt sich dabei um artenreiche, mesophile (mittlere Temperaturen bevorzugende), extensiv bis mäßig intensiv bewirtschaftete Wiesen, die in der montanen bis zur subalpinen Stufe liegen - zumeist oberhalb von 600 Metern Höhe. Seit den 1940er Jahren haben sich die Landnutzung, Bewirtschaftungsformen und die Landwirtschaft stark verändert: Zu diesen Veränderungen gehören einerseits die Mechanisierung und Intensivierung günstig-gelegener landwirtschaftlicher Flächen, während weniger günstige Standorte (z. B. Berggebiete) weniger genutzt, unternutzt oder aufgegeben wurden. Obwohl auch Unter-Nutzung die biologische Vielfalt beeinträchtigen kann, fokussiert die Literatur auf das Management von Übernutzungsprobleme. Viele Bergwiesen in Europa und darüber sind wertvolle bio-kulturelle Lebensraumtype, die mit Unternutzung konfrontiert sind und darum durch die Habitat- Richtlinie der EU geschützt sind. Diese Richtline verlangt, dass diese Biotope in einem günstigen biologischen Zustand erhalten werden. ALPMEMA untersucht die besten Bewirtschaftungspraktiken, um Bergheuwiesen in einem günstigen Erhaltungszustand zu erhalten: Um Wissen zum Management von Unternutzung beizutragen, wird ALPMEMA Landnutzungsänderungen und Bewirtschaftungspraktiken innerhalb und außerhalb von Schutzgebieten vergleichen, die durch verschiedene Eigentumsrechtssysteme in Österreich, Deutschland, Schweden und Armenien organisiert und gesteuert werden. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden wir gemeinsam mit verschiedenen Interessengruppen Szenarien für die zukünftige Nutzung und Bewirtschaftung der alpinen Heuwiesen entwickeln. Diese Szenarien sollen den Biodiversitätsrahmen für die Zeit nach 2020 und ergänzende EU-Politiken unterstützen und dazu beitragen, wertvolle Lebensräume und Biotope für künftige Generationen zu bewahren.