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Sommerresidenzen und herrscherliche Refugien um den Vulture

Summer Residences and Retreats of Rulers around Mt. Volture

Klaus Tragbar (ORCID: 0000-0003-1188-3593)
  • Grant-DOI 10.55776/I5675
  • Förderprogramm Einzelprojekte International
  • Status laufend
  • Projektbeginn 01.01.2023
  • Projektende 31.12.2027
  • Bewilligungssumme 323.921 €

Weave: Österreich - Belgien - Deutschland - Luxemburg - Polen - Schweiz - Slowenien - Tschechien

Wissenschaftsdisziplinen

Bauwesen (65%); Geschichte, Archäologie (5%); Kunstwissenschaften (30%)

Keywords

    Residences High Middle Ages Southern Italy Emperor

Abstract

Die Residenzbildung im Hochmittelalter ist in ihrer baulichen Ausprägung wie den daraus ablesbaren historisch-kulturellen und geografischen Bezügen unvollständig erforscht. Für Süditalien liegen profunde Studien nur zu den normannischen bzw. spätstaufischen Residenzen um Palermo und Foggia vor. Die in den waldreichen Gebieten Apuliens und der Basilikata gelegenen Anlagen von Lagopesole, Gravina in Puglia und Palazzo San Gervasio, in Einzelaspekten auch Castel del Monte, bilden eine funktional wie geografisch aufeinander bezogene Gruppe von spätstaufisch-frühangevinischen Sommerresidenzen und naturnahen Rückzugsorten. Sieht man von Castel del Monte ab, fehlen detailliertere architektur- und funktionsgeschichtliche Untersuchungen weitgehend. 1. Zeremoniell, Festkultur und Müßiggang (u.a. Inszenierung von Naturwahrnehmung durch Festsäle mit weiten Öffnungen; körperliche und geistige Erholung; Jagd in den benachbarten Wäldern); 2. residenzspezifischer Wohnkomfort (Appartements mit Rückzugsräumen, Palas mit Festsaal, Wehrhaftigkeit und Nutzung des Bergfrieds, Kapellen, Heizbarkeit der Räume, Badeanlagen, Toiletten mit integrierter Lüftungs- und Abwasserregulierung, Indizien für soziale Distinktion); 3. Wirtschaft, Transportlogistik und Verpflegungsfrage der Anlagen (Straßennetz, planmäßiges Befischen nahegelegener Seen, Wasserleitungen, Zisternen, Stallungen). Die Wohnkultur dieser Sommerresidenzen wird als Spiegel transkultureller Austauschprozesse im hochmittelalterlichen Europa, in Nordafrika und im östlichen Mittelmeerraum interpretiert. Dabei liegt der Schwerpunkt des Projekts auf dem wechselseitigen Verhältnis von Bauwerk und Landschaft. Hinzu kommen Interpretationen im Sinne der politischen Ikonografie (Architektur als Herrschaftszeichen). Methodische Grundlagen des Projekts sind die Historische Bauforschung, das präzise Beobachten, Vermessen und Zeichnen eines Bauwerks, eingehende Befunduntersuchungen sowie die Sichtung und Bearbeitung der historischen Quellen. Durch die Zusammenarbeit von KunsthistorikerInnen der HU Berlin, BauforscherInnen der Universität Innsbruck und einem Mediävisten der Universität Potenza erfahren die Bauten erstmals eine interdisziplinäre, vergleichende Betrachtung. Schwerpunkt der Untersuchung ist Lagopesole als ungenügend erforschtes Beispiel einer stadtfernen, im Dialog mit der Landschaft stehenden Sommerresidenz. HU Berlin: Prof. Dr. Kai Kappel, Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Margherita Tabanelli Universität Innsbruck: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Tragbar, Universität Innsbruck, Dr.-Ing. Raimund Mair, Dipl.-Ing. Mag.a Petra Mayrhofer Kooperationspartner: Prof. Dr. Fulvio Delle Donne, Università della Basilicata, Potenza

Forschungsstätte(n)
  • Zentralinstitut für Kunstgeschichte München - 100%

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Georg-Coch-Platz 2
(Eingang Wiesingerstraße 4)
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