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Entwicklung multifunktionaler agrarischer Landschaften in Europa (TALE)

Towards multifunctional agricultural landscapes in Europe (TALE)

Erwin Schmid (ORCID: 0000-0003-4783-9666)
  • Grant-DOI 10.55776/I2046
  • Förderprogramm International - Multilaterale Initiativen
  • Status beendet
  • Projektbeginn 01.04.2015
  • Projektende 31.12.2018
  • Bewilligungssumme 202.860 €

ERA-Net: Biodiversa

Wissenschaftsdisziplinen

Andere Agrarwissenschaften (100%)

Keywords

    Biodiversity, Agricultural Landscapes, Ecosystem Services, Multicriteria Optimization, Multifunctionality

Abstract Endbericht

Die Zielstellungen von TALE sind (1) die Offenlegung und Quantifizierung der Querverbindungen zwischen landwirtschaftlicher Produktion, Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (ESS) in ausgewählten und kontrastierenden europäischen Fallstudienregionen. Darüber hinaus soll (2) die Entwicklung von Methoden sowie die Bewertung politischer Optionen, vor allem im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik, zur Klärung und womöglich Lösung der Konflikte zwischen der landwirtschaftlichen Produktion und dem gesellschaftlichen Wunsch nach Erhaltung von Biodiversität und ESS beitragen. Das Projekt berücksichtigt unterschiedliche Landschaftsstrukturen und intensitäten, die mit geeigneten Landschaftsindikatoren für Produktion, Biodiversität und ESS gemessen und dargestellt werden. Es sollen (a) auf verschiedenen räumlichen Skalen die Synergien und Konfliktfelder von landwirtschaftlicher Produktion, Biodiversität und ESS analysiert werden, (b) deren Veränderung über die Zeit unter Einwirkung von Klimawandel, Änderungen der gesellschaftlichen und privaten Ziele der Landnutzung sowie veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen aufgezeigt werden und (c) jene Bewirtschaftungsverfahren und Politikinstrumente gefunden werden, die die Trade-offs zwischen der landwirtschaftlichen Landnutzung einerseits und dem Schutz der Biodiversität und der Bereitstellung von ESS andererseits in den Fallstudienregionen reduzieren. Die Hauptaufgaben von BOKU-INWE in TALE sind die Durchführung der österreichischen Fallstudie im Mostviertel sowie die Koordination des Arbeitspaketes (WP) 3. WP 3 koordiniert die Beteiligung der Stakeholder im Projekt sowie die Entwicklung von Landnutzungsszenarien. Die Stakeholder aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen geben ihre Erwartungshaltung und Politikeinschätzung zur Landnutzung und der Bewahrung von Biodiversität sowie der Bereitstellung von ESS ab. Damit wird eine Grundlage für die Entwicklung von Landnutzungsszenarien geschaffen, die in einem späteren Schritt (WP 4) quantifiziert werden. Im Rahmen der österreichischen Fallstudie wird BOKU- INWE bio-physikalischeund statistische Modelleentwickeln und mit Landnutzungsoptimierungsmodellen koppeln, um die Trade-offs und Synergien zwischen den ökonomischen Interessen der Landnutzung, der Erhaltung von Biodiversität sowie der Bereitstellung von ESS zu quantifizieren. BOKU-INWE wird im Rahmen von WP 4 ökonomische und bio-physikalische Daten in der Fallstudienregion sammeln, aufbereiten und in den entwickelten Modellen verwenden. Damit wird es möglich, die von Stakeholdern entwickelten Szenarien zu quantifizieren und die zur Zielerreichung notwendigen Politiken zu definieren. Das passiert in enger Abstimmung mit allen anderen Fallstudien in WP 4 und erlaubt den Wissenstransfer zwischen ForscherInnen und den Stakeholdern sowie zwischen den ForscherInnengruppen auf Grundlage des in WP 5 zu entwickelnden Werkzeuges zum Wissenstransfer. BOKU-INWE steuert sein Wissen zum bio- physikalischen Modell EPIC sowie den ökonomischen Landnutzungsmodellen FAMOS, FAMOS[space] und PASMA bei.

In TALE wurden partizipative quantitative Szenarien über die Entwicklung der Landnutzung in fünf europäischen Fallstudienregionen in Österreich, Deutschland, Spanien, der Schweiz und den Niederlanden entwickelt. Der Fallstudienansatz berücksichtigt sowohl regionale Besonderheiten als auch die geografische, agronomische sowie sozio-ökonomische Vielfalt der europäischen Landwirtschaft. Die Szenarien greifen zwei gegensätzliche Landnutzungsstrategien der Agrarökologie auf. Die Strategie des land sharing verbindet Artenschutz und Produktion auf der selben Fläche. In der Regel führt das zu einer extensiven Landnutzung mit relativ geringeren Biomasseerträgen. Für die Strategie land sparing werden Flächen vollkommen außer Nutzung gestellt. Die Biomasseproduktion wird dafür auf gut geeigneten Flächen durch Intensivierung bereitgestellt. Im TALE Konsortium wurde ein gemeinsamer Standard zur Definition der Szenarien entwickelt, welcher die Erstellung und die Vergleichbarkeit der Szenarien in den regionalen Experten-Foren unterstützt. So können die regionalen Einflüsse der heterogenen naturräumlichen und sozio- ökonomischen Rahmenbedingungen auf die Erwartungen zukünftiger Landnutzung berücksichtigt werden. Für die österreichische Fallstudienregion, das niederösterreichische Mostviertel, liegen nunmehr drei Szenarien mit einer räumlichen Auflösung von 1 km vor. Landnutzung und Klimawandel werden in der Zukunft unterschiedliche Auswirkungen auf Artenvielfalt und Ökosystemleistungen haben jene Services und Produkte, die wir Menschen von natürlichen und bewirtschafteten Ökosystemen erhalten. In TALE wurden integrative Modellverbünde entwickelt, um diese Wechselwirkungen sowie die Synergien und Zielkonflikte zwischen unterschiedlichen Ökosystemleistungen und der Artenvielfalt zu quantifizieren. Die Szenarien werden in den integrativen Modellverbünden analysiert. Die regionalen Expertinnen und Experten konnten so die regionale Bedeutung einzelner Leistungen diskutieren und eine Einschätzung zur Realitätsnähe sowie den Vorlieben für einzelne Szenarien abgeben. Besonders bei letzterem zeigten sich unterschiedliche Ergebnisse in den europäischen Regionen. Die gemeinsame Analyse und Offenlegung regionaler Politikoptionen in TALE unterstützt die partizipative Entwicklung von regionalen Landnutzungsstrategien. Die Landnutzungsstrategien können in Verbindung mit den Klimawandelszenarien aus TALE Diskussionen über zukünftige regionale Herausforderungen und Entscheidungsprozesse, etwa zur Raumplanung, unterstützen. Die regionalen Expertinnen und Experten profitierten vom Ideenaustausch und der Möglichkeit, strukturiert und unvoreingenommen über die Zukunft zu diskutieren.

Forschungsstätte(n)
  • Universität für Bodenkultur Wien - 100%
Internationale Projektbeteiligte
  • Martin Volk, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig - Deutschland
  • Heike Nitsch, Johann Wolfgang Goethe-Universität - Deutschland
  • Peter Verburg, Vrije Universiteit Amsterdam - Niederlande
  • Annelie Holzkämper, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART - Schweiz
  • Angel De Miguel, IMDEA-agua - Spanien
  • Ana Tarquis, Universidad Politécnica de Madrid - Spanien

Research Output

  • 111 Zitationen
  • 4 Publikationen
Publikationen
  • 2016
    Titel Risk factors cannot explain the higher prevalence rates of precancerous colorectal lesions in men
    DOI 10.1038/bjc.2016.324
    Typ Journal Article
    Autor Waldmann E
    Journal British Journal of Cancer
    Seiten 1421-1429
    Link Publikation
  • 2016
    Titel praja2 regulates KSR1 stability and mitogenic signaling
    DOI 10.1038/cddis.2016.109
    Typ Journal Article
    Autor Rinaldi L
    Journal Cell Death & Disease
    Link Publikation
  • 2018
    Titel Modelled impacts of policies and climate change on land use and water quality in Austria
    DOI 10.1016/j.landusepol.2018.02.031
    Typ Journal Article
    Autor Schönhart M
    Journal Land Use Policy
    Seiten 500-514
    Link Publikation
  • 2018
    Titel The Reported Durations of GOES Soft X-Ray Flares in Different Solar Cycles
    DOI 10.1029/2018sw001886
    Typ Journal Article
    Autor Swalwell B
    Journal Space Weather
    Seiten 660-666
    Link Publikation

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