Zwischen Kritik und Hoffnung

Wie kann die Polyrhythmik neue Organisationsprinzipien für die Archivierungspraxis liefern? Diese künstlerische Forschung wird ein konventionelles und ein digitales Archiv schaffen - "Between Critique & Hope" - das in Art, Umfang und Inhalt polyrhythmisch ist. So sollen neue Möglichkeiten für die Aufgabe dieses Archivs in den kulturellen Ausdrucksformen des Black Atlantic geschaffen werden Das Projekt hat zwei Kernaufgaben: Erstens Grundlagenforschung zu betreiben, wie Polyrhythmik als sinnvolles Organisationsprinzip für den kulturellen Ausdruck des Black Atlantic dienen kann. Und Zweitens ein multidisziplinäres Archiv zum Thema Schwarze Rhythmik aufzubauen, zu organisieren und zu nutzen. Damit soll das Projekt die Möglichkeit für Forschung als spirituelle und künstlerische Arbeit bieten. Für die erste Aufgabe stützt sich das Projekt auf die Arbeit von Künstlern, die in ihrer aktuellen Arbeit dem Polyrhythmus nachspüren. Es setzt ein Verständnis der Polyrhythmik als zeitgleiche Überlagerung unterschiedlicher Rhythmen vorraus. Das Archiv soll als wertvolle Sammelstelle für Tradition und Erbe dienen und als wesentliches Hilfsmittel für den kreativen Schöpfungsprozess Gleichzeitig soll es als polyrhythmische Einheit neu gestaltet werden und damit zu produktiver Komplexität und Neuordnung einladen. Für die zweite Aufgabe bietet das Projekt eine digitale Plattform, die eine konstante Aufzeichnung der gefundenen Materialien möglich macht. Diese Plattform wird regelmässig und kontinuierlich aktualisiert, um Beiträge ausgewählter Mitarbeiter zu ermöglichen, seien es neue Materialien für die Aufnahme in das Archiv oder strukturelle Eintragungen. Die Rückschau wird fortlaufend und stetig erfolgen und nicht erst am Ende. Zeitgleich wird auf der Platform ein Archiv entstehen. Dieses Projekt soll Wertschätzung erfahren als ein Ort der Bewahrung, als ein Tor zu einem anderen Ort, einer anderen Zeit, einer anderen Geschichte oder einer anderen Welt, in die man eintauchen kann. Between Critique & Hope, dieses Archiv soll für die Nutzer auch eine Erfahrung mit spiritueller Bedeutung werden. Anstelle von linearen und monotonen Archivierungsprinzipien soll diese künstlerische Forschungsarbeit eine Art lebenden Organismus erschaffen der durch die Vielzahl der Stimmen und eine sich ständig verändernde Organisationsstruktur und Polyrhythmik definiert wird. Während die Geschichte der Polyrhythmik ausgiebig erforscht wurde, gibt es zu diesem Thema kein Archiv, das wissenschaftliche Dokumentationen mit Primärmaterialien zusammenführt; und noch weniger bildet es in seiner Struktur die Polyrhythmik ab.