Spielerische Interfaces zur Beteiligung von Konzertpublikum
Playful interfaces for Music Audience Participation
Wissenschaftsdisziplinen
Andere Sozialwissenschaften (20%); Informatik (20%); Kunstwissenschaften (60%)
Keywords
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Musical Interfaces,
Live Perfomance,
Interface Design,
Audience Participation,
Playful Interactivity
Publikumsbeteiligung ermöglicht allen Beteiligten bei Konzerten diese auf unterschiedliche Weise mit zu gestalten. Es existieren bereits zahlreiche Beispiele von Spielen und Medienkunstwerken in denen Benutzereingaben zur Beeinflussung von Musikstrukturen verwendet werden. Das künstlerische Potential für Musiker aber auch Zuhörer ist bei derartigen Systemen hoch. Die jüngsten Entwicklungen im Bereich von Sensoren und Interfaces und die damit verbundenen Möglichkeiten schreiten schnell voran. Eine strukturierte Evaluation auf kreativer Ebene, die das volle Potential erforscht, fehlt jedoch bisweilen. Dem Projekt liegt folgende Forschungsfrage zu Grunde: Welche neuen oder veränderten künstlerischen Ausdrucksformen kann die Verwendung von Technologien zur Beteiligung des Publikums an Konzerten aus dem Bereich der Populärmusik hervorbringen. Um diese Frage zu beantworten und die damit in Verbindung stehenden kreativen Prozesse zu beleuchten, ist es Ziel des Projekts sowohl Künstlern also auch dem Publikum neue Technologien zur Beteiligung des Publikums zur Verfügung zu stellen. Diese Entwicklungen ermöglichen den Künstlern mehr Ausdrucksfähigkeit und binden gleichzeitig das Publikum in das Konzert ein. Die Systeme werden in drei Live-Perfomances bei einer Veranstaltung aus dem Bereich der Populärmusik eingesetzt und durch eine Fokusgruppe, Fragebögen, quantitative Logbuchdaten und Videoanalyse evaluiert. Dadurch werden Parameter der Akzeptanz, neuer musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten und der veränderten Erfahrung der Musik erhoben. Das Projektteam ist fachlich hoch qualifiziert und interdisziplinär aufgestellt, um den Herausforderungen des Projets entsprechend gewachsen zu sein. Es besteht aus vier populären Künstlern und Forschern aus verschiedenen Feldern wie Medienkunst, Computerwissenschaften, Human-Computer-Interaction, Game Design, Musikwissenschaft und Musikethnologie. Die Ergebnisse des Projekts sind von Relevanz und Interesse für Kunst, Musik und Technologie. Sie bringen neue Einsichten in die einzigartige Beziehung zwischen Musikern und deren Publikum und Ausdrucksformen auf denen zukünftige Kunstprojekte und Technologien aufbauen können. Die Sichtbarkeit von experimentellen Zugängen in der Live-Musik soll zusätzlich zur öffentlichen Aufführung von drei Konzerten durch ein abschließendes Symposium im Ars Electronica Center, einer detaillierten Online-Dokumentation und Medienberichterstattung wesentlich gesteigert werden.
Selbstassemblierung ist der Prozess, bei dem eine Substanz spontan eine spezifische langlebige Konfiguration mit einer wohldefinierten Struktur erreicht. Solche Strukturen können stark inhomogen sein, typischerweise unterscheiden sie sich jedoch von amorphen Materialien, welche dynamisch gehemmt sind. Selbstassemblierende Materialien bilden typischerweise wenige Defekte und haben oft die Fähigkeit sich an ihre Umgebung anzupassen. Die Vielzahl von möglichen Anwendungen macht selbstassemblierende Systeme für die Materialwissenschaften interessant. Sowohl im Experiment als auch in der Theorie ist es eine Herausforderung solche Systeme zu entwickeln, da die meisten Substanzen dazu neigen entweder Kristalle oder amorphe Strukturen zu bilden. Unter Verwendung von Computersimulationen haben wir in diesem Projekt untersucht, wie künstliche Proteine entwickelt werden können, die in spezifische Strukturen falten. Dabei haben wir besonderes Augenmerk auf die grundlegenden Eigenschaften von Proteinen gelegt, welche es ihnen erlauben effizient komplexe Strukturen zu bilden. Unsere Untersuchungen haben allgemeine Gesetzmäßigkeiten für die Faltung von Heteropolymeren aufgezeigt, die es uns ermöglicht haben künstliche biomimetische Heteropolymere zu entwerfen, die mit hoher Genauigkeit sogar verknotete Strukturen bilden können. Wir konnten außerdem zeigen, dass die selben Grundprinzipien auch für natürliche Proteine gelten. Unsere Forschungsergebnisse sind für die Synthese von neuen Materialien bedeutsam, weil sie gezeigt haben, wie mit einer kleinen Anzahl von Bausteinen komplexe Strukturen gebildet werden können. Künstliche modulare selbst-assemblierende Systeme sind zur Zeit nicht verfügbar, unsere theoretische Untersuchungen zeigen aber auf, wie man solche Materialien herstellen könnte. Mögliche zukünftige Anwendungen umfassen Katalyse, photovoltaische Materialien und dreidimensionale Elektronik.
- Ruth Mateus-Berr, Universität für angewandte Kunst Wien , assoziierte:r Forschungspartner:in
- Simon Holland, The Open University London - Vereinigtes Königreich
Research Output
- 41 Zitationen
- 7 Publikationen
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2025
Titel The TMAP Framework: Describing the Design Space of Technology-Mediated Audience Participation in Live Music DOI 10.1109/access.2025.3543064 Typ Journal Article Autor Hödl O Journal IEEE Access Seiten 38593-38608 Link Publikation -
2020
Titel Large-scale audience participation in live music using smartphones DOI 10.1080/09298215.2020.1722181 Typ Journal Article Autor Hödl O Journal Journal of New Music Research Seiten 192-207 Link Publikation -
2016
Titel The Salome Experience DOI 10.1145/2851581.2851588 Typ Conference Proceeding Abstract Autor Reichl P Seiten 728-737 -
2016
Titel Poème Numérique: Technology-Mediated Audience Participation (TMAP) Using Smartphones and High-Frequency Sound IDs DOI 10.1007/978-3-319-49616-0_24 Typ Book Chapter Autor Kayali F Verlag Springer Nature Seiten 254-258 -
2016
Titel TASK DOI 10.1145/2839462.2856538 Typ Conference Proceeding Abstract Autor Güldenpfennig F Seiten 448-454 -
2018
Titel Learnings from an Iterative Design Process for Technology-Mediated Audience Participation (TMAP) using Smartphones DOI 10.4108/eai.16-1-2018.153643 Typ Journal Article Autor Kayali F Journal EAI Endorsed Transactions on Creative Technologies Seiten 153643 Link Publikation -
2017
Titel Playful Technology-Mediated Audience Participation in a Live Music Event DOI 10.1145/3130859.3131293 Typ Conference Proceeding Abstract Autor Kayali F Seiten 437-443