n.formations - Ein Atlas aus Experimenten materialisierter Information
n.formations - An Atlas of Experiments in Materialized Information
Wissenschaftsdisziplinen
Informatik (40%); Kunstwissenschaften (60%)
Keywords
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Design Exploration,
Parametric Design,
Design Systematics,
Computational Evaluation,
Analog Digital Interface,
Aesthetic Characteristics
Im digitalen Zeitalter ist die Frage nach dem Wie in der Art zu Entwerfen so wichtig geworden wie Was selbst. Niemals zuvor standen uns so viele verschiedene Technologien und Methoden zur Verfügung, mit den Möglichkeiten Grenzen existierender Vorstellungen zu überspringen. Während des 20. Jahrhunderts haben Bemühungen die gängige Entwurfspraxis umzudenken den Prozess des Entwerfens stets begleitet. Unsere Forschung konzentriert sich auf die Zerlegung, Dokumentation und Neuinterpretation des heutigen digitalen Entwerfens, basierend auf Serien von Experimenten und vermittelt mittels Plattformen neuer Medien. Ein interaktiver Atlas von in Beziehung gebrachten Formationen, Organisationskonzepten und Formulierungen soll zum wachsenden Austausch zwischen Open-Source Designern und Ausführenden in der digitalen Produktionskette beitragen. Die Rolle des Modells als unmittelbare Quelle von emotionalem und technischem Feedback verlagert sich zunehmend von der analogen in die digitale Welt. Heute kennzeichnet sich der Entwurf mehrdurch Gestaltung digitalerSysteme und derenManipulation, als aus deterministischer Artikulation. Parametrische Modellierung und offene Systeme ermöglichen prinzipiell eine einfache Formulierung von vielschichtigen generativen Prozessen, wobei aber die Fähigkeit eines Modells, sich an Veränderungen anzupassen, von seiner Komplexität abhängt. Das Ziel ist mit dynamischen Systemen einfacher Regeln zu arbeiten, welche in der Lage sind sich selbst zu organisieren, trotzdem für Veränderungen jeglicher Art offen zu bleiben und unvorhergeseheneFormenoder Eigenschaftenanzunehmen. Moderne parametrische Modellierung bietet großes Potential in der Erforschung neuerSchnittstellen, Repräsentationsweisen, ihrer Flexibilität, und den theoretisch unbegrenzten Formensprachen die es zu erforschen gilt. Wir wollen die Verwendung parametrischer Designumgebungen grundlegend in Frage stellen um neue Arbeitsweisen zu entwickeln. Beispiele aus zeitgenössischer Architektur und Design dienen als Muster für eine elementare Zerlegung und strategische Rekonstruktion, wobei intelligente Methoden die Flexibilität und Dauerhaftigkeit eines Modells bis zur physischen Manifestation verbessern sollen. Hier dienen experimentelle Serien von "Gestalt zu Digital zu Analog" als Mittel zur Innovationssynthese, um eine Wissensbasis von Bauteilen, Formen, Formulierungen und Abhängigkeiten zu schaffen. Open-Source- und Plug-in- Software ist im Begriff eine neue kooperative Design-Gesellschaft zu schaffen, wo das Testen neuer Methoden und die Reflektion bestehender Technologien unbedingt notwendig ist. Das Ergebnis ist ein Online-Atlas: Sammeln, Verbinden, Darstellen und Veröffentlichen von Prototypen parametrischer Entwürfe als sezierte Information, Logik der Ästhetik, Subsystem und Fragment.
nformations ist ein künstlerisch-wissenschaftliches Forschungsprojekt, welches sich im architektonischen Entwerfen, der Frage nach dem Wie, ebenso wie der Frage nach dem Was stellte. Die Grenzen existierender Vorstellungen und aktueller Technologien im parametrischen Design wurden durch eine Serie von Experimenten gesucht und herausgefordert um die gängige Entwurfspraxis weiterzuentwickeln. Ziel war es, komplexe Formationen anhand weniger Parameter dirigieren zu können, anstelle jede noch so detaillierte geometrische Ausformulierung Schritt für Schritt zu modellieren. Dazu wurden dynamische Systeme programmiert, welche einfachen Regeln folgen und welche in der Lage sind, sich selbst geometrisch zu organisieren. Als wichtigste Eigenschaft generativer Systeme, stellte sich die Fähigkeit heraus, für Veränderungen jeglicher Art offen zu bleiben und unvorhergesehene Formen oder Eigenschaften anzunehmen. Parametrische Modellierung und generative Prozesse ermöglichen die Formulierung offener Systeme, wobei die Fähigkeit eines Modells, sich an Veränderungen anzupassen, von der Komplexität seines Regelwerks abhängt. Diese Entwurfsmethodik kennzeichnet sich mehr durch Gestaltung digitaler Systeme und deren Manipulation, als durch deterministische Artikulation. Ausgehend von einem analytischen Teil des Forschungsprojekts, welcher sich auf die Zerlegung und Dokumentation bestehender Methoden im digitalen Entwerfen konzentrierte, wurden Schwerpunkte für die Weiterentwicklung von Methoden und Werkzeugen gesetzt. In experimentellen Serien von "Gestalt zu Digital zu Analog", welche als Mittel zur Innovationssynthese dienten, wurde eine Wissensbasis von Formen, Strukturen, Formulierungen und Abhängigkeiten geschaffen. Die im Rahmen des Forschungsprojektes entstandenen geometrischen Strukturen wurden mit Hilfe von 3D Drucken dokumentiert, deren digitale Entstehungsprozesse mittels Animationen festgehalten. Funktionen und Systematiken welche allgemein formuliert werden konnten, wurden als Open-Source Programmbausteine und Plug-Ins konzipiert um zur Entwicklung und zum Austausch unserer kooperativen Design-Gesellschaft beizutragen. Ein interaktiver Atlas wurde entwickelt, um in Beziehung gebrachte Strukturen und Systematiken virtuell erfahrbar zu machen.
- Niels Jonkhans, Technische Hochschule Nürnberg - Deutschland
- Mette Ramsgard Thomsen, The Royal Danish Academy of Fine Arts - Dänemark
- Christoph Kumpusch, Columbia University New York - Vereinigte Staaten von Amerika