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E. Boserups Hinterlassenschaft für die Nachhaltigkeitswissenschaft

Ester Boserup´s Legacy on Sustainability

Marina Fischer-Kowalski (ORCID: 0000-0003-3345-4538)
  • Grant-DOI 10.55776/PUB209
  • Förderprogramm Buchpublikation
  • Status beendet
  • Bewilligungssumme 20.000 €
  • Projekt-Website

Wissenschaftsdisziplinen

Biologie (15%); Geowissenschaften (60%); Wirtschaftswissenschaften (25%)

Keywords

    Society-Nature Interactions, Gender Studies, Sustainable Development, Agricultural Change, Land Use Change, Sustainability Science

Abstract

Das Buch Ester Boserups Legacy on Sustainability: Orientations for Contemporary Research (Fischer Kowalski et al.) zeichnet Leben und Werk von Ester Boserup, einer frühen Vorreiterin der interdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung, nach. Ihre Arbeit war in zweierlei Hinsicht bahnbrechend: Ihre interdisziplinären Analysen überstiegen klassische disziplinäre Grenzen innerhalb der Wissenschaft, andererseits verband sie diese Arbeit auch mit ihrer praktischen Tätigkeit ein verschiedenen UNO Institutionen. Die ersten beiden Kapitel von Turner und Fischer-Kowalski (Kapitel 1) und Matthieu (Kapitel 2) zeichnen sowohl ihre Karriere als Wissenschaftlerin als auch als policy maker nach. Während das erste Kapitel auf einem breiten Überblick über Ester Boserups Publikationen im Bereich Landnutzungswandel, Geschlechterverhältnisse ökonomischer Entwicklung basiert, zeichnet das zweite Kapitel persönliche Gespräche zwischen dem Autor und Ester Boserup nach. Die Kapitel 3 bis 9 widmen sich Boserups Arbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Landnutzung und gesellschaftlicher Entwicklung, auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen. In Kapitel 3 bestätigen Fischer-Kowalski et al. die Boserupsche Version von gesellschaftlicher Entwicklung durch den Nachweis einer nicht-linearen Beziehung zwischen Bevölkerung und Landnutzung auf globaler Ebene für das 20. Jahrhundert. Kapitel 4 von Birch-Thomsen und Reenberg ist eine Untersuchung der Auswirkungen von Bevölkerungswachstum auf Landnutzung auf den Solomon Inseln zwischen 1960 und 2006. Erb et al. (Kapitel 5) unterstreichen in ihrer Analyse der Intensivierung von Landnutzung die Notwendigkeit, die komplexen Wechselwirkungen zwischen sozialen und natürlichen Systemen zu analysieren, um die Veränderungsprozesse verstehen. Lemmen (Kapitel 6) befasst sich mit dem historischen Übergang von Jägern- und Sammlern zu seßhafter Landwirtschaft und zeigt, dass sowhl Boserupsche als auch Malthusianische Erklärungen notwendig sind, um die Veränderungsprozesse zu verstehen. Infante-Amate et al. präsentieren in Kapitel 7 eine Fallstudie über eine Region im Süden von Spanien und stellen die Frage, wie ihre wichtigste abhängige Variable Bodendegradierung mit Bevölkerungswachstum, die entscheidende Variable in BoserupsTheorie über Landnutzungswandel, zusammenhängen. Kapitel 8 von Ringhofer et al. gehen näher auf die Rolle von Arbeitszeit im Zusammenhang mit technologischem Wandel ein. Sie finden heraus, dass der EROI mit wachsender gesellschaftlicher Entwicklung rückläufig ist Kapitel 9 bis 15 legen ihren Fokus auf Ester Boserups Arbeiten zur Offenlegung von Geschlechterbeziehungen für gesellschaftliche Entwicklung. Lachenmann (Kapitel 9) befasst sich mit der "Unsichtbarkeit der Arbeit von Frauen" auf politischer Ebenenund verweist auf die Notwendigkeit Geschlechterverhältnisse in entwicklungspolitischen Programmen miteinzubeziehen. Gooch (Kapitel 10) bringt ein Beispiel aus Indien, wo sie zeigt, dass die Überlebensraten von Mädchen mit der Bedeutung der Arbeit von Frauen in der Landwirtschaft verbunden sind. Nwakeze und Schaffartzik (Kapitel 11) zeigen in ihrer empirischen Fallstudie, dass es einen starken positiven Zusammenhang zwischen der Gleichstellung der Geschlechter, gesellschaftlicher Entwicklung und Einkommen gibt. Kapitel 12 von Behrmann et al. diskutiert land grabbing und die Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den Geschlechtern der betroffenen lokalen Bevölkerung. Sie finden heraus, dass die Auswirkungen komplex, aber nicht unbedingt im Einklang mit Boserups Argumentation sind. In Kapitel 13, analysieren Schmook et al. die Bedeutung der Rolle von Frauen und Landrechten in sechs mexikanischen Gemeinden im letzten Jahrzehnt. Kapitel 14 von Smetschka et al. präsentieren eine aktuelle Fallstudie über eine ländliche Gemeinde in Österreich. Sie zeigen, dass die Arbeitszeit von Frauen auch unter den Bedingungen industrieller Landwirtschaft, einen ähnlich hohen Erklärungswert für Landnutzung hat wie Einkommen. Kapitel 15 (Teherani-Krönner) beschließt diesen Abschnitt, indem Sie versucht, Boserups Arbeit in die theoretischen Grundlagen der Humanökologie zu integrieren. Im letzten Kapitel dieses Buches zeichnen Fischer-Kowalski und Reenberg noch einmal die beiden wichtigsten Fragen nach, welche die HerausgeberInnen und AutorInnen dieses Buches motiviert haben sich mit Ester Boserup zu beschäftigen, nach. Sie fragen, auf welche Weise Ester Boserups Arbeit die Forschungsagenden der AutorInnen dieses Volumens beeinflußt haben, aber auch wo die aktuelle Forschung Boserups Ansätz übersteigt oder in Widerspruch dazu steht.

Forschungsstätte(n)
  • Universität Klagenfurt - 100%

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