Glykierungs-Endprodukte und Nahrungsmittelallergie
Role of Dietary Glycation Products in Allergic Sensitization
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (20%); Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (80%)
Keywords
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Food allergy,
Food processing,
Maillard reaction,
Advanced glycation end products
In den letzten Jahrzehnten nahm die Häufigkeit von Nahrungsmittelallergien vor allem in industrialisierten Ländern stark zu. Mittlerweile weiß man, dass veränderte Umwelt- und Lebensbedingungen wie z.B. Ernährungsgewohnheiten zu diesem Anstieg beitragen. Es scheint, dass im Besonderen eine fett- und kohlenhydratreiche Ernährung sowie der vermehrte Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln die Gesundheit beeinflussen. Seit kurzem weiß man, dass sogenannte Glykierungs-Endprodukte, eine heterogene Gruppe von Verbindungen, die beim trockenen Erhitzen von Nahrungsmitteln entstehen, das Immunsystem beeinflussen. Obwohl das Darmepithel die erste Barriere zur Außenwelt darstellt, wurde seine Bedeutung lange unterschätzt. Das Epithel bildet eine physikalische sowie chemische Barriere und fungiert weiters als integraler Bestandteil des Immunsystems, indem es Signale von außen weiterleitet und so Immunzellen entsprechend instruiert. Durch das Erhitzen von Lebensmitteln entstehen Verbindungen (z.B. Glykierungs-Endprodukte), die einen direkten Einfluss auf das Darmmilieu haben. Dies beeinflusst das intestinale Gleichgewicht und führt zu einer veränderten Immunantwort. Detaillierte Studien darüber, wie Glykierungs-Endprodukte aus der Nahrung die Physiologie des Darmtraktes verändern, gibt es noch nicht. In diesem Projekt werden wir untersuchen, wie sich die Aufnahme von Glykierungs-Endprodukten mit der Nahrung auf die Allergieentstehung auswirkt. Wir werden erforschen, wie die dadurch Signalkaskaden in den Zellen verändert werden und oxidativer Stress und Entzündung gefördert wird. Dazu werden wir die Darmschleimhaut in vitro nachbilden und im Mausmodell den Effekt einer Ernährung untersuchen, die reich an Glykierungs-Endprodukten ist. Dieses Projekt soll zu einem besseren Verständnis beitragen, wie Signale von außen über die Darmschleimhaut das Immunsystem beeinflussen.
- Karl Landsteiner Priv.-Univ. - 100%
- Eva Untersmayr-Elsenhuber, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
- Peter Steinberger, Medizinische Universität Wien , nationale:r Kooperationspartner:in
Research Output
- 29 Zitationen
- 1 Publikationen
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2021
Titel Cow’s Milk Processing—Friend or Foe in Food Allergy? DOI 10.3390/foods10030572 Typ Journal Article Autor Geiselhart S Journal Foods Seiten 572 Link Publikation