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Das Fach Chemie an österreichischen Universitäten 1848-1938

Chemistry at Austrian Universities from 1848 to 1938

Walter Höflechner (ORCID: )
  • Grant-DOI 10.55776/P20721
  • Förderprogramm Einzelprojekte
  • Status beendet
  • Projektbeginn 01.08.2008
  • Projektende 31.07.2011
  • Bewilligungssumme 103.953 €

Wissenschaftsdisziplinen

Andere Naturwissenschaften (40%); Geschichte, Archäologie (20%); Philosophie, Ethik, Religion (40%)

Keywords

    Wissenschaftsgeschichte, Chemiegeschichte, Österreichische Geschichte, Universitätsgeschichte, 19. Jahrhundert

Abstract Endbericht

Betrachtet man die europäischen Universitäten über den gesamten Zeitraum ihres Bestehens, so ist die Entwicklung vor allem der Natur-, aber auch der Geisteswissenschaften an den österreichischen Universitäten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis hin zum zweiten Weltkrieg, als außerordentlich erfolgreich zu werten. Nahezu aus dem Zustand der vollkommenen Stagnation konnten die Hochschulen der Donaumonarchie mit den ab 1848/49 einsetzenden Reformen innerhalb kürzester Zeit ein international wettbewerbsfähiges System entwickeln. Die enormen quantitativen und qualitativen Veränderungen zeugen von dem ungeheuren Aufwand zur Verbesserung der universitären Situation. So hatte sich einerseits das universitäre Personal bereits um 1880 vervielfacht, andererseits konnten bis zum Zusammenbruch der Habsburger-Monarchie und darüber hinaus so bedeutende Forscherpersönlichkeiten wie Ernst Mach, Ludwig Boltzmann, Erwin Schrödinger, Josef Loschmidt, Fritz Pregl oder Hermann Mark, um nur einige wenige zu nennen, hervorgebracht werden.. Während die wissenschaftlichen Einzelleistungen dieser und anderer Forscher z. T. schon recht gut erforscht sind, hat es die Geschichtswissenschaft bis jetzt verabsäumt, sich die strukturellen Hintergründe dieser herausragenden Erfolgsgeschichte systematisch zu erschließen. Dies soll im Rahmen eines Gesamtprojekts geschehen, innerhalb dessen das hier in Antrag gebrachte Projekt den Teilbereich der Chemie behandeln soll. Die Chemie stellt innerhalb der Naturwissenschaften einen Sonderfall dar, da sie sich nicht aus dem Kanon der Artistenfakultät heraus entwickelt hat. Sie fand lange Zeit lediglich als Hilfswissenschaft der Medizin Eingang an den Universitäten und wies somit zum Zeitpunkt ihrer Übernahme an den philosophischen Fakultäten einen weitaus geringeren Theoretisierungsgrad auf, als etwa jene Teilbereiche, die im Laufe des 19. Jahrhunderts zur heutigen "Physik" zusammenwuchsen. Die Theoretisierung der Chemie und die äußerst erfolgreiche Rückkoppelung derselben mit der chemischen Praxis - hier vor allem der Synthesechemie - fällt somit über weite Strecken in den Zeitraum der oben umrissenen Erfolgsgeschichte. Das in Antrag gebrachte Projekt zielt auf die Erforschung intra- und interuniversitärer Vorgänge (etwa Wissenschaftsorganisation und -politik) sowie der Rolle Österreichs am Erfolg der internationalen Chemie ("Import" und "Export" von Personen wie Wissenschaftsinhalten) ab. Dazu sollen in erster Linie die ministeriellen Akten die Universitäten Wien, Prag, Graz und Innsbruck betreffend ausgewertet werden. Diese sind am Forschungsstandort in kopierter Form vorhanden. Zusätzliche Quellen stellen u. a. die Akten der einzelnen Universitätsarchive, Vorlesungsverzeichnisse, Jahresberichte, Almanache, oder wissenschaftliche Publikationen der Chemiker dar.

Betrachtet man die europäischen Universitäten über den gesamten Zeitraum ihres Bestehens, so ist die Entwicklung vor allem der Natur-, aber auch der Geisteswissenschaften an den österreichischen Universitäten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis hin zum zweiten Weltkrieg, als außerordentlich erfolgreich zu werten. Nahezu aus dem Zustand der vollkommenen Stagnation konnten die Hochschulen der Donaumonarchie mit den ab 1848/49 einsetzenden Reformen innerhalb kürzester Zeit ein international wettbewerbsfähiges System entwickeln. Die enormen quantitativen und qualitativen Veränderungen zeugen von dem ungeheuren Aufwand zur Verbesserung der universitären Situation. So hatte sich einerseits das universitäre Personal bereits um 1880 vervielfacht, andererseits konnten bis zum Zusammenbruch der Habsburger-Monarchie und darüber hinaus so bedeutende Forscherpersönlichkeiten wie Ernst Mach, Ludwig Boltzmann, Erwin Schrödinger, Josef Loschmidt, Fritz Pregl oder Hermann Mark, um nur einige wenige zu nennen, hervorgebracht werden. Während die wissenschaftlichen Einzelleistungen dieser und anderer Forscher z. T. schon recht gut erforscht sind, hat es die Geschichtswissenschaft bis jetzt verabsäumt, sich die strukturellen Hintergründe dieser herausragenden Erfolgsgeschichte systematisch zu erschließen. Dies soll im Rahmen eines Gesamtprojekts geschehen, innerhalb dessen das hier in Antrag gebrachte Projekt den Teilbereich der Chemie behandeln soll. Die Chemie stellt innerhalb der Naturwissenschaften einen Sonderfall dar, da sie sich nicht aus dem Kanon der Artistenfakultät heraus entwickelt hat. Sie fand lange Zeit lediglich als Hilfswissenschaft der Medizin Eingang an den Universitäten und wies somit zum Zeitpunkt ihrer Übernahme an den philosophischen Fakultäten einen weitaus geringeren Theoretisierungsgrad auf, als etwa jene Teilbereiche, die im Laufe des 19. Jahrhunderts zur heutigen "Physik" zusammenwuchsen. Die Theoretisierung der Chemie und die äußerst erfolgreiche Rückkoppelung derselben mit der chemischen Praxis - hier vor allem der Synthesechemie - fällt somit über weite Strecken in den Zeitraum der oben umrissenen Erfolgsgeschichte. Das in Antrag gebrachte Projekt zielt auf die Erforschung intra- und interuniversitärer Vorgänge (etwa Wissenschaftsorganisation und -politik) sowie der Rolle Österreichs am Erfolg der internationalen Chemie ("Import" und "Export" von Personen wie Wissenschaftsinhalten) ab. Dazu sollen in erster Linie die ministeriellen Akten die Universitäten Wien, Prag, Graz und Innsbruck betreffend ausgewertet werden. Diese sind am Forschungsstandort in kopierter Form vorhanden. Zusätzliche Quellen stellen u. a. die Akten der einzelnen Universitätsarchive, Vorlesungsverzeichnisse, Jahresberichte, Almanache, oder wissenschaftliche Publikationen der Chemiker dar.

Forschungsstätte(n)
  • Universität Graz - 100%

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