Epigenetische Regulation von Trophoblasten bei Präeklampsie
Epigentic regulation of trophoblats in severe preeclampsia
Wissenschaftsdisziplinen
Biologie (80%); Klinische Medizin (20%)
Keywords
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Preeclampsia,
DNA methylation,
Trophoblast,
ChIP-seq,
Epigenetics
Präeklampsie ist eine Schwangerschaftserkrankung an der etwas 5% aller werdenden Mütter erkranken. Die Betroffenen leiden unter anderem unter Bluthochdruck und erhöhtem Ausscheiden von Eiweiß im Harn was zu Nierenschäden führen kann und in schwerwiegenden Fällen sogar lebensbedrohlich für Mutter und Kind ist. Trotz intensiver Forschung sind die genauen Ursachen für Preäklampsie weitestgehend unbekannt und demzufolge fehlen spezifische Therapien. Die einzige effektive Behandlung ist die Einleitung der Geburt um die für die Symptome verantwortliche Plazenta zu entfernen, was allerdings häufig mit Frühgeburten und einem erhöhten Risiko einhergeht. Es ist bekannt, dass spezielle Zellen der Plazenta, sogenannte Trophoblasten, bei Präeklampsie ihre Aufgabe nicht ordnungsgemäß erfüllen. Normalerweise verbinden Trophoblasten die Plazenta mit der Gebärmutter und wandern aktiv in diese ein. Dort adaptieren sie dann das mütterliche Blutsystem dahingehend, dass sie die Gefäße erweitern und so den Blutfluss zur Plazenta erhöhen. Bei Präeklampsie geschieht dies aber nur unzureichend was das beschriebene Krankheitsbild zur Folge hat. Nun haben Wissenschafter um Professor Susan Fisher an der University of California, San Francisco, herausgefunden, dass Trophoblasten einzigartige epigenetische Eigenschaften haben die eine wichtige Rolle bei deren Funktion spielen. Epigenetik beschreibt natürliche Modifizierungen am Erbgut die nicht die vererbte DNA- Sequenz betreffen, sehr wohl aber die Eigenschaften einer Zelle. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe deuten darauf hin, dass bei Trophoblasten von Patientinnen mit Präeklampsie genau diese epigenetischen Modifizierungen verändert sind, was eine Grundlage für deren fehlerhaftes Arbeiten und die resultierenden Symptome sein könnte. Der Antragsteller plant nun gemeinsam mit Professor Susan Fisher eine umfangreiche und detaillierte epigenetische Analyse von Trophoblasten verschiedenerEntwicklungsstadien von Präeklampsie- Patientinnen durchzuführen. Als Kontrolle werden auch Zellen gesunder Plazenten entnommen und untersucht. Hierbei werden modernste Techniken im Bereich der molekularen Genomanalyse und Bioinformatik zur Anwendung kommen. Die Hypothese ist, dass durch das detaillierte aufspüren der Veränderungen im epigenetischen Muster neue Erkenntnisse über die Entstehung der Krankheit erlangt werden die in weiterer Folge einmal zur Entwicklung von Therapien beitragen können. Die Möglichkeiten in diesem Forschungsbereich an der University ofCalifornia, San Francisco sind weltweit herausragend und die medizinische Fakultät belegt im Academic Ranking of World Universities Rang 2 hinter der University of Harvard. Das dort erlangte Knowhow und die geknüpften Kontakte können sowohl für den Antragsteller selbst als auch für die Forschungslandschaft im Gebiet der reproduktiven Biologie in Österreich von großer Bedeutung sein.